Nauort. Kirmes in Nauort ist ein Teamprojekt. Da ziehen die Ortsgemeinde mit Bürgermeister und Gemeinderat, die Kirmesgesellschaft und die örtlichen Vereine an einem Strang. „Die Kirmes ist ein nicht unwesentlicher Posten in unserem jährlichen Haushalt“, sagt Ortsbürgermeister Dietmar Quernes. Und er sagt das mit einem Lachen im Gesicht, denn die Investition lohnt sich. An die 1.000 Besucher strömten am Sonntagnachmittag über den zum Kirmesplatz umfunktionierten Weiherplatz und die für den Verkehr gesperrte Hauptstraße. Am Samstagabend werden es um die zweieinhalbtausend Menschen gewesen sein, schätzt der Bürgermeister. Das konstant sommerliche Wetter hatte natürlich einen Anteil an diesem Erfolg. Aber auch das reichhaltige Angebot mit vier Livebands an vier Tagen und den vielfältigen kulinarischen Angeboten der Vereine.

Mit der Beatles Coverband „The Peteles“ startete am Freitagabend das traditionelle Kirchweihfest zu Ehren des Schutzpatrons St. Johannes der Täufer. Patron Johannes wird in seinem Himmelreich gedacht haben, dass die „Fab Four“ aus Liverpool wieder auf der Bühne stehen. Zuvor musste der Bürgermeister mit ein paar kräftigen Schlägen auf den Zapfhahn den Fassanstich und die offizielle Eröffnung der Kirmes symbolisieren.

Eine Premiere waren in diesem Jahr die frittierten Spiralkartoffeln, die von der Familie Kohns zum ersten Mal und mit großem Erfolg für die hungrigen Kirmesbesucher angeboten wurden. Auf dem Weihnachtsmarkt in Mannheim hat der sehr engagierte Alwin Kohns diese Spezialität zum ersten Mal gesehen und sofort gedacht: Das ist was für unsere Kirmes! Das Angebot kam gut an. Bereits am Sonntagnachmittag hatte das Kohns-Team 150 Kilo Kartoffeln zu frittierten Chips verarbeitet. Ansonsten sind die Kohns eher für ihre schmackhaften Burger bekannt, von denen sie bei dieser Kirmes ungefähr dreitausend Stück verkauften. Alwin Kohns: „Die Burger werden hier geliebt. Wir haben die letzte Nacht bis um vier Uhr morgens hier gestanden.“ Finanziell lohnt sich das für die fleißigen Köche nicht: Der gesamte Erlös aus diesen Verkäufen wird zu guter Letzt der Gemeinde gespendet. Seit vielen Jahren schon ist Alwin Kohns ein großer Unterstützer der Nauorter Kirmes. Er half bei der Gründung der Kirmesgesellschaft, hat ihr eine Hütte finanziert und steht immer mit Rat und Tat zur Seite.

Marcel Schaaf und Leonie Heinz waren in diesem Jahr das Kirmespaar. Ihnen zu Ehren und als weithin sichtbares Signal für die Kirmes wurde am Samstagnachmittag die Kirmeskrone am Kirmesbaum hochgezogen. Danach war noch Zeit für einen Festgottesdienst in der Kirche, bevor um 21 auf der Bühne mitten auf der Hauptstraße die Band „Flutlicht“ ihre Verstärker einschaltete und mit fetzigen Coverrock-Titeln die Stimmung anheizte. Nach vielen Jahren wurde als Höhepunkt dieses Tages in der Abenddämmerung auch wieder ein Feuerwerk abgebrannt.

Die an der Nauorter Kirmes beteiligten Vereine sind der Förderverein der Feuerwehr, der gemischte Chor des Männergesangvereins und die deutsch-französische Gesellschaft. Ortsbürgermeister Quernes ist darüber hinaus der Koblenzer Schausteller-Familie Klinge sehr dankbar, die jedes Jahr mit ihren Attraktionen die Kirmes bereichert. Für die Kinder und die Jugendlichen bietet die Nauorter Kirmes außergewöhnlich viele Vergnügungen. Auch das ist nur möglich dank der Unterstützung der Veranstaltung durch die Ortsgemeinde. Zusätzlich gab es für die Kleinen am Sonntag noch ein Puppentheater auf der Bühne. Auf der tobte sich dann später die Partyband „Roadhouse“ aus. Mit Frühschoppen beim „Brauer“ unter Mitwirkung von Musikverein und gemischtem Chor begann am Montag der Abschlusstag der Nauorter Kirmes. Der endete am Abend mit dem Auftritt der in Nauort seit Jahren beliebten Band „Vinnie Cooper“.