„Nackenbrecher“ im Schatten von St. Laurentius

„Rock am Markt“ zog das Publikum trotz Regen in seinen Bann

„Rock am Markt“ zog das Publikum trotz Regen in seinen Bann

Mit „Gun Barrel“ war eine international bekannte Metal-Band zu „Rock am Markt“ gekommen. Fotos: DU

„Rock am Markt“ zog das Publikum trotz Regen in seinen Bann

„WildRider“ überzeugtem mit schnörkellosem Hard Rock.

„Rock am Markt“ zog das Publikum trotz Regen in seinen Bann

Kult-Gitarrist von „Gun Barrel“: Rolf Tanzius.

„Rock am Markt“ zog das Publikum trotz Regen in seinen Bann

„WildRider“-Leadsänger Thomas Franke hatte das Publikum fest im Griff.

Ahrweiler. Ob bei den traditionellen Festen rund um den heimischen Wein oder den zahlreichen anderen Events – auf dem Ahrweiler Marktplatz sind im Jahresverlauf diverse Musikdarbietungen zu hören und zu sehen. Doch statt Blas- oder Stimmungsmusik gab es jetzt wieder harte Töne rund um die altehrwürdige St. Laurentius Kirche auf die Ohren. Es war erneut Zeit für „Rock am Markt“, welches den lauten und stimmungsvollen Auftakt des Pfarrfestes markiert. Und das Organisationsteam der katholischen Jugend St. Laurentius (KAJULAU) um Chefkoordinator Jan-Raphael Kemnitzer hatte wieder einmal ein erstklassiges Line-Up mit überregionaler Bekanntheit nach Ahrweiler gelockt. Das war sicherlich auch ein Grund dafür, dass trotz der immer wieder einsetzenden Regenschauer und dem daraus resultierenden zeitlich verzögerten Konzertbeginn zahlreiche Besucher auf den Marktplatz gekommen waren. Viele stellten sich einfach unter das Dach des Weinbrunnens, die Hartgesottenen rockten auch bei Regen vor der Bühne.

Vollgas von Anfang an

Die erste Band des Abends war „Indianageflüster“, die sich mit ihrem mit Rap-Anleihen gespickten, treibenden Hardcore zwar Genre-mäßig deutlich von den anderen Gruppen abhob, aber trotzdem perfekt ins große Ganze passte. Die fünf Musiker aus Emmelshausen – in der hiesigen Region unter anderem bekannt durch den Auftritt beim Lantershofener „Rookie“-Festival 2017 – drückten von Beginn an aufs Gaspedal. Die immer wieder durchklingenden Indie-Einflüsse taten der Stimmung keinen Abbruch. Über allem waberte der Rap-Gesang von Frontmann Jojo Gauch, immer wieder hörbar flankiert von Luca Gilles am Cello. „Indianageflüster“ übergaben die Bühne an die Remagener Formation „WildRider“. Getragen vom auf den Punkt passenden Sound präsentierten die Jungs um Leadsänger Thomas Franke, dessen Gesang in den hohen Lagen sogar ein wenig an den legendären Udo Dirkschneider erinnerte, ihren schnörkellosen und fetten Hardrock/Heavy Metal. Sie hatten im Handumdrehen das Publikum fest im Griff. Da gingen hinten die „Pommesgabeln“ in die Höhe, während vorne die Matten flogen. Ob Midtempo-Stampfer, balladesk-angehauchter Song oder sattes Riffgewitter – langweilig wurde es nie. Selbst eine zwischenzeitliche Augenverletzung von Bassist Rob Kolle konnte die Höllenfahrt der WildRider nicht stoppen. Und mit Kevin Kurth hatte ein wahrer Könner seines Fachs hinter der Schießbude Platz genommen. Kein Wunder, dass „WildRider“ erst nach zwei Zugaben von den Brettern durften.

Der Auftritt der Kultgitarristen

Auf dieser Stimmungswelle konnten die Altmeister von „Gun Barrel“ ohne Probleme weiterreiten. „Gun Barrel“, die schon mit zahlreichen Größen der Szene auf der Bühne standen und auch beim „Wacken Open Air“ ihre Visitenkarte abgaben, boten klassisch-melodiösen Heavy Metal in Vollendung. Mit Kultgitarrist Rolf Tanzius und seinem Pendant Heiwi waren zwei Musiker an den Äxten, die man in Ahrweiler nicht alle Tage zu Gehör bekommt. Ob einen ihrer zahlreichen Klassiker oder Stücke vom „irgendwann in diesem Jahrhundert“ erscheinenden neuen Album – ein Nackenbrecher reihte sich an den nächsten, sodass die Männer von „Gun Barrel“ erst nach einem üppigen Zugabenteil in den wohlverdienten Feierabend verabschiedet wurden.