„Rhein in Flammen“ begeisterte Tausende Besucher aus Nah und Fern

Rote Feuerwerks-Herzen am Himmel sorgten für „Ah´s“ und „Oh´s“

– Feuerwerk stand unter dem Motto „Heimat im Herzen Europas“

13.08.2019 - 11:00

Koblenz. Im Vorfeld der diesjährigen Veranstaltung „Rhein in Flammen“ hatte es einige Diskussionen gegeben: Machen solche Großfeuerwerke in einer Zeit, in der man über Feinstaub-Belastungen spricht, überhaupt noch Sinn? Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Stadt Heilbronn im kommenden Jahr auf das Feuerwerk-Festival „Flammende Sterne“ verzichten will. Die Stadt erklärte, das Verbot sei eine Maßnahme zur Luftreinhaltung. Auf das Abschluss-Feuerwerk aus Anlass des Heilbronner Volksfestes möchte man dort jedoch nicht verzichten. Die Oberbürgermeister zahlreicher anderer größerer Städte wurden in der jüngsten Zeit mit der Forderung konfrontiert, sich ebenfalls für Verbote von Großfeuerwerken einzusetzen. Doch wie ging man in Koblenz mit diesem Anliegen um?

Um es vorweg zu sagen: Die Menschen aus Koblenz und Umgebung haben am Samstag mit den Füßen abgestimmt und eine eindeutige Antwort gegeben: „Rhein in Flammen“ ist so beliebt, wie eh und je. Das Großereignis lockte wieder Tausende von Besucherinnen und Besuchern an. Ein Anwohner der Altstadt meinte zu der Forderung der Umweltaktivisten: „Wenn es nur nach dem Feinstaub geht, dann müssten auch alle Holzkohle-Grille verboten werden.“ Ein Sommer ohne das beliebte Feuerwerk ist für die meisten „Kowelenzer“ also offenbar undenkbar, wenngleich nicht nur bei Umweltschützern, sondern auch bei Tierfreunden die Kritik immer deutlicher wird.

„Rhein in Flammen“ ist eine Traditionsveranstaltung. In diesem Jahr fand bereits die 64. Auflage statt. Seit 1956 ist jährlich das zweite August-Wochenende für die Veranstaltung reserviert. Festliche Feuerwerke in Koblenz gab es jedoch bereits zuvor: Nachweislich fand bereits 1756 ein Spektakel zu Ehren des damaligen Kurfürsten Johann Philipp von Waldendorf statt. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges gab es in unregelmäßigen Abständen Feuerwerke aufgrund verschiedenster Anlässe. Mit „Rhein in Flammen“ wurde schließlich ein regelmäßiges Event realisiert, das zur Marke geworden ist.


60 Schiffe im größten Konvoi Europas


Auch in diesem Jahr beteiligten sich rund 60 Schiffe an dem Konvoi auf der ca. 17 Kilometer langen Strecke zwischen Spay/Braubach und Koblenz. Der Konvoi gilt somit nach Mitteilung des Veranstalters als der größte seiner Art in Europa. Geschätzte 17.000 Besucher verfolgten das Feuerwerk von den begehrten Plätzen auf den Schiffen. Am Rheinufer wurde die Besucherzahl in den Orten Spay, Brey, Rhens, Braubach sowie den Städten Lahnstein und Koblenz auf weit über 100.000 Personen geschätzt.


Farbenfrohes Spektakel


Zweifelsfrei im Mittelpunkt stand das Geschehen am Zusammenfluss zwischen Rhein und Mosel, genauer gesagt am Deutschen Eck sowie im Stadtteil Neuendorf, wo ebenfalls unzählige Schaulustige das Ufer säumten. Die Feuerwerks-Spezialisten zündeten auf der Festung vom Vorplatz der Jugendherberge aus ein rund 25-minütiges farbenfrohes Spektakel mit zahlreichen Überraschungen. Die imposantesten Effekte erreichten eine Höhe von 250 Metern und waren somit weit über die Grenzen von Koblenz zu sehen. Besonders viele „Oh´s“ und „Ah´s“ der Zuschauer am Rheinufer hörte man, als im Himmel bei einigen Raketen rote Herzen zu sehen waren. Passenderweise wurde hierzu das Lied „Imagine“ von John Lennon gespielt. Das gesamte Feuerwerk wurde durch Musik untermalt, die in diesem Jahr sehr abwechslungsreich war. So war neben klassischer Musik unter anderem auch Abbas Hit „Waterloo“ und Udo Jürgens „Griechischer Wein“ zu hören. Die musikalische Reise zu den verschiedenen europäischen Ländern wurde natürlich durch die passenden Farben am Himmel dargestellt. Der große imposante Abschluss des Feuerwerks wurde mit dem Lied „The Final Countdown“ eingeläutet. Insgesamt sorgten rund sechs Tonnen Pulver für ca. 6.900 Effekte am Himmel rund 120.000 begeisterte Zuschauer. Ein positives Fazit konnten nicht nur die verantwortlichen Feuerwerker, sondern auch die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH als Veranstalter ziehen. Aus Sicherheitsgründen war auch die Koblenzer Berufsfeuerwehr mit einer großen Mannschaft vor Ort. Im vergangenem Jahr kam es an vier Stellen des Festungshangs zu kleineren Bränden, die jedoch schnell gelöscht werden konnte. In diesem Jahr verlief hingegen, auch aufgrund des heftigen Regens am Freitag, alles reibungslos.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
13.08.2019 18:02 Uhr
juergen mueller

Oh`s - Ah`s ... für "6 TONNEN PULVER" in der Athmosphäre !!!
Und ein "Altstadt-Bewohner" setzt noch einen drauf, indem er in Bezug auf ein mögliches Verbot dieses gleichzeitig mit einem Verbot für Holzkohle-Grill`s in Verbindung bringt. - Tödlich - Der geistige Stillstand.Solche offensichtlich nur die Bildzeitung lesenden Gehirnakrobaten,geplagt von Nichtwissen,Desinteresse,einer notorischen Scheu vor allem was etwas mit Lernen/Weiterbildung zu tun hat,einer Faulheit beim Denken,die es nicht einfacher macht,sie von etwas zu überzeugen,was unser aller Leben bedroht,vor allem nachfolgende Generationen.Da ordnen Oh`s u.Ah`s ihre Wohlfühl-/Vergnügungs-/Feierlaune für ein paar Stunden einem überholten,unzeitgemäßen Spektakel unter,dessen Sinn u.Zweck offensichtlich die Wenigsten plausibel erklären können.
Und UNSERE STADT springt auch gleich auf diesen Zug auf.Man darf sich nicht wundern,wenn diese in Sachen KLIMA/UMWELT nichts auf die Reihe bekommt.



Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service