Jubiläum beim MGV „Harmonie“ Kempenich

Sangesfreudige Männer blickenauf 110 Jahre Vereinsgeschichte zurück

Sangesfreudige Männer blicken
auf 110 Jahre Vereinsgeschichte zurück

: Der Chor im Jubiläumsjahr 1959.

Kempenich. Am 14. Juli feiert der Kempenicher Männergesangverein sein 110-jähriges Bestehen.

Auf dem Gelände der evangelischen Kirchenscheune in Kempenich soll dies in kleinem Rahmen in Form eines gemütlichen Nachmittags bei Kaffee, Kuchen und diversen Getränken geschehen. Der Chor wird hierbei den Nachmittag mit einigen Liedvorträgen verschönern und versuchen, die Bandbreite des Chorgesangs vorzustellen. Hierzu ist die Bevölkerung bei freiem Eintritt eingeladen. Spenden werden natürlich gerne angenommen.

Gründung erfolgte 1909

Anlässlich des Jubiläums folgt ein kurzer Rückblick auf die Vereinshistorie (Teil 1): Im Juli 1909 trafen sich einige sangesfreudige Männer um den Dirigenten Rudolf Benner und gründeten den MGV „Harmonie“ Kempenich.

Rudolf Benner wurde gleichzeitig auch Vereinsvorsitzender. Infolge des Ersten Weltkrieges ruhte das Vereinsleben ab Kriegsbeginn 1914.

Im Jahr 1920 wurde, aufbauend auf einem Stamm der Gründungsmitglieder, der Verein wieder neu belebt. Die Sängerzahl wuchs rasch an; es wurden Konzerte und Theaterabende, aber auch bereits damals Waldfeste veranstaltet.

Im Jahr 1929 gab Rudolf Benner sowohl Dirigentenstab wie auch Vereinsvorsitz ab. Nachfolger als Vereinsvorsitzender wurde Walter Nett, der Dirigentenstab wurde von Berthold Becker übernommen.

Bis zur nächsten kriegsbedingten Unterbrechung des Vereinslebens im Jahr 1940 wechselte der Dirigentenstab von 1931 bis 1934 zu Hermann Knechtges. Von 1934 bis zu seiner Einberufung zum Militär im Jahr 1938 übernahm wieder Berthold Becker, danach ging das Dirigat auf den stellvertretenden Dirigenten Erich Bohr über, der den Chor bis zum Kriegsanfang beziehungsweise bis zur Einstellung des Vereinslebens im Jahr 1940 leitete. Der Vereinsvorsitz war im Jahr 1936 zu Hermann Schmitz gewechselt.

Auch in dieser Zeit wurden musikalische Veranstaltungen durchgeführt.

So wird beispielsweise in der Vereinschronik des Jahres 1935 von einem „wohlgelungenen Sängerfest unter Beteiligung von acht Bruderchören“ berichtet.

Neubelebung 1947

durch Hermann Knechtges

Im Jahr 1947 wurde der Verein durch den Dirigenten Hermann Knechtges neu belebt. Er, der ja bereits von 1931 bis 1934 Dirigent gewesen war, schwang den Taktstock bis zum Jahr 1951. Erster „Nachkriegsvorsitzender“ wurde 1947 Willibald Porz, ihm folgte bereits 1948 Carl Lösch, der das Amt bis 1950 innehatte. In dessen Ära fällt auch das erste groß gefeierte Vereinsjubiläum im Jahr 1949.

In der Festschrift zum 50. Vereinsjubiläum im Jahr 1959 wird gesprochen von einem „großen Tag für den Verein und ganz Kempenich“ und einem „großartigen wohlgelungenen Fest bei herrlichem Sonnenschein, von dem man noch heute spricht“.

Im Jahr 1950 übernahm dann Erich Bohr, der vor dem Krieg ja auch schon als Dirigent eingesprungen war, das Amt des Ersten Vorsitzenden, das er 15 Jahre lang bis 1965 innehaben sollte.

In den Beginn seiner Amtszeit fällt auch ein Wechsel am Dirigentenpult, der den Verein auf lange Jahre maßgeblich beeinflusst hat.

Otmar Freitag

war 59 Jahre Dirigent

Im Jahr 1951 übernahm Otmar Freitag das Amt des Dirigenten. Dieses Amt übte er bis 2010, also über einen Zeitraum von 59 Jahren, aus. Otmar Freitag wurde nach Beendigung seiner Dirigententätigkeit vom Verein für seine Verdienste zum Ehrenmitglied und Ehrendirigenten ernannt. Im Jahr 1959 wurde dann das 50-jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Schirmherr dieses Festes war der Landrat des Kreises Mayen, Dr. Kohns. Hieran kann man auch die kommunalen Veränderungen ersehen; damals gehörte Kempenich noch zum Kreis Mayen.

Die Fortsetzung der Chronik folgt in der nächsten Ausgabe.