Kloster Ebernach

Schön, dass wir wieder zusammen sind

Schön, dass wir wieder zusammen sind

Miteinander das Schwungtuch schwingen war nur eines der Angebote in Maria Martental. Foto: privat

Cochem.„Hallo, kennst du mich noch?“, fragt eine Wallfahrerin Bruder Michael, Seelsorger von Kloster Ebernach. Fröhliche Augen blicken ihn an und ihr lachendes Gesicht überstrahlt selbst ihre Maske. Eben ist Bruder Michael mit einer Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern aus Kloster Ebernach in Maria Martental angekommen und schon werden alle freudig begrüßt. Es sind die anderen Pilger aus den unterschiedlichen Einrichtung für Menschen mit Behinderung, die an der traditionellen Wallfahrt im September teilnehmen. „Ja, wir kennen uns“, erwidert Bruder Michael, auch wenn bereits zwei Jahre seit dem letzten Treffen vergangen sind. Die Wiedersehensfreude ist groß, es wird gewunken, gerufen und gelacht: „Schön, dass wir wieder zusammen sind!“ - so lautet auch das Motto der diesjährigen Wallfahrt, die coronabedingt an zwei zeitversetzen Terminen und mit überschaubaren Teilnehmerzahlen stattfindet.

Nach dem traditionellen Einsingen draußen auf dem weiten Platz gibt es verschiedenste Angebote: miteinander musizieren, miteinander malen, miteinander eine Collage mit Händen gestalten, miteinander das Schwungtuch schwingen, miteinander tanzen oder einfach zugucken und sich aneinander freuen. Mit einer fliegenden Drohne wurde ein großes Gruppenbild gemacht. Im gemeinsam gestalteten Gottesdienst findet die Wallfahrt ihren Höhepunkt. Passend zum Erleben wird die Geschichte der Hochzeit von Kana mit Stabpuppen dargestellt und man erinnert sich gemeinsam, wie gefährdet fröhliches, unbeschwertes Leben ist. Es wird auch an die Coronazeit und die schreckliche Flut gedacht. In der Kanageschichte hilft Maria in der Not und erinnert an Jesus, dem wir alle am Herzen liegen, sodass er alles tut, damit das frohe Leben wieder weitergeht. Auch wir kennen diese Erfahrungen, vom Licht nach der Dunkelheit, von Hilfe und Trost in der Not und vertrauen deshalb, wie Maria, auf Gott. Über diese erlebte Hoffnung feiern wir unser frohes Zusammensein. Ein letztes Winken aus den abfahrenden Bussen und PKWs lässt die Wallfahrt ausklingen und bestätigt: Es war schön, dass wir wieder zusammen waren.