Pommern erfreute mit amüsanter Hamlet-Adaption

Sein oder nicht sein -war hier nicht die Frage

Sein oder nicht sein -
war hier nicht die Frage

Verfügte die dänische Königin vor vierhundertJahren tatsächlich über ein blaues Kopftuch in ihrer Garderobe..? Fotos: -TE-

Sein oder nicht sein -
war hier nicht die Frage

Auf der Pommerner Theaterbühne ging es rustikal zu. Da musste auch ein Kleiderbügel schon mal als Tatwerkzeug herhalten.

Sein oder nicht sein -
war hier nicht die Frage

Königsmörder Claudius hat Gertrude die Witweseines Opfers geheiratet und sich die dänische Krone gekrallt.

Pommern. „Hamlet oder Kotelett“, das ist hier die Frage..!“ Das im Jahre 1609 uraufgeführte Theaterstück von William Shakespeare erlebte beim Pommerner Theaterverein kürzlich eine amüsant überarbeitete Neuauflage, in welcher gerade mal zwei Schauspieler sämtliche Rollen im Stück übernahmen und hierin mit voller Absicht der Neuzeit angepassten Wortunsinn betrieben. Margit und Hermann Josef Laux schlüpften dabei sowohl in die Charaktere der Hauptdarsteller wie in die von Komparsen und wussten dabei stets ihr aktuelles Auftreten überzeugend zu kommentieren bzw. in Frage zu stellen. Ein kleines Fest für jedes Zwerchfell, denn das literarisch einzigartige Script des englischen „William“ wurde dabei in vielen Teilen der kurzweiligen Adaption von Sebastian Seidel ad absurdum geführt. Es hatte ständig etwas Überraschendes und manchmal auch Erfrischendes, was „Lauxen´s“ da verbal und spielerisch auf die Zuhörerschaft losließen, die überdies durch zuvor einstudierte Zwischenrufe in das Geschehen mit eingebunden wurde.

Jedem Shakespeare-Kenner lief es in diesem Zusammenhang zunächst einmal eiskalt über den Rücken.

Doch schnell erkannte auch dieser, dass sich Hamlet und sein dänisches Königshaus in dieser Version an den Fortschritt der letzten 400 Jahre anpassten. Wie sonst hätte sich Dänemarks Majestät in einen IKEA-Sessel zurücklehnen und wohlfühlen können..? Auch wenn man am Ende der unterhaltsamen Shakespeare-Persiflage inhaltlich dicht an der Vorlage blieb und alle von Shakespeare beschriebenen Figuren dahinscheiden ließ, so mutierte die Pommerner Version doch von einer Tragödie zur Tragi-Komödie. Den größten Anteil an deren kurzweiligem Gelingen hatten dabei die beiden Bühnenakteure Margit und Hermann Josef Laux, die neben erfreulicher Textsicherheit auch darstellerisch alle Register ihres trefflich einstudierten Könnens zogen.