Dankeschön-Nachmittag in Swisttal
Sie halfen mit, die Geschichtsbücher der Gemeinde Swisttal zu vervollständigen
Zwei Dutzend Personen hatten dem Gemeindearchiv ihre Dokumente im vergangenen Jahr zur Verfügung gestellt
Ludendorf. „Sie helfen mit, die Geschichtsbücher der Gemeinde Swisttal zu vervollständigen“, lobte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (CDU) die zwei Dutzend Personen, die im vergangenen Jahr historische Dokumente und Fotos dem Archiv der Gemeinde Swisttal zur Verfügung gestellt hatten. Für sie richtete die Gemeinde einen Dankeschön-Nachmittag aus, bei dem Gemeindearchivarin Hanna Albers einen Überblick über die Neuzugänge im Gemeindearchiv gab. Sie wies allerdings auch darauf hin, dass nach wie vor Dokumente, Fotos und Filme aus der Swisttaler Historie gesucht seien, um das Archiv zu vervollständigen.
„Bei ihr sind die Dokumente in den besten Händen“, lobte die Bürgermeisterin ihrer Mitarbeiterin. Ihr sei es gelungen, die Historie der Gemeinde an einer Stelle zusammenzufügen, und bei der Beschäftigung mit der Geschichte könne man auch viel über die Menschen lernen, die hier leben. „Herzlichen Dank, dass Sie sich von Dingen getrennt haben, die Sie viele Jahre begleitet haben und in denen zum Teil auch wichtige persönliche Erinnerungen stecken“, bedankte sich die Bürgermeisterin bei den Unterstützern.
Zwei Dutzend Neuzugänge im vergangenen Jahr
Zwei Dutzend Neuzugänge verzeichnete das Gemeindearchiv im vergangenen Jahr. So übergab der Heimat- und Verschönerungsverein Buschhoven seine Vereinsakten aus dem Zeitraum von 1985 bis 2013. Darin sind zahlreiche Aktivitäten des Vereins in Buschhoven dokumentiert. Der Heimatforscher Rudolf Bölkow, der vor wenigen Wochen verstarb, vermachte dem Archiv eine Reihe von heimat- und regionalgeschichtlichen Abhandlungen, Druckwerken und Zeichnungen. Unter anderem geht es dabei um „800 Jahre Schillingskapellen – Anfang und Ende eines rheinischen Damenstiftes“, um die Pfarrei Sankt Kunibert zu Heimerzheim und die römische Wasserleitung von Nettersheim nach Köln.
Manfred Bison schenkte private Unterlagen aus dem 19. Jahrhundert, betreffend die Familie Zavelberg und Esser aus Ollheim sowie die Familie Felbach aus Berkum. Es handelt sich um 23 Urkunden wie Kaufverträge, Testamente und Klageverfahren. Anneliese Roesberg, Ehefrau des 1985 verstorbenen Ortsvorstehers von Ollheim, Hans Roesberg, vermachte dem Archiv zwei Bundesverdienstkreuze, die an ihren Mann für seine Verdienste als langjähriger Mitarbeiter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion verliehen worden waren. Zahlreiche Fotos über die Historie des Junggesellenvereins „Männerreih Gemütlichkeit“ Morenhoven, des SV Swisttal und der Altherren-Kicker von Morenhoven trug Ralf Gnadt bei.
Mitgliederbuch der NSDAP- Ortsgruppe Heimerzheim
Georg Schmidberger, ehemaliger Vorsitzender des Arbeitskreises Heimat Heimerzheim, schenkte dem Archiv das Mitgliederbuch der NSDAP-Ortsgruppe Heimerzheim von 1926 bis 1944, ebenso ein Einwohnerverzeichnis von Heimerzheim, angefertigt von Gemeindediener Wilhelm Meier etwa 1941. Professor Dr. Hermann Schlagheck, Koordinator der ILEK-Projektgruppe „Erneuerbare Energien, Energieeffizienz“, stellte fünf Aktenordner mit Unterlagen zur Interkommunale Arbeitsgruppe aus den Jahren 2007 bis 2012 zur Verfügung.
Peter Haarhaus aus Buschhoven schenkte dem Archiv eine Zusammenstellung von digitalisierten historischen Fotos aus Buschhoven, dazu Aufsätze, Festschriften und eine Dokumentenmappe mit Unterlagen des Reisetauben-Zucht-Vereins „Einigkeit“ Buschhoven. Gabriele Rüther und Dr. Gert Schilling vom Flüchtlingshelferkreis Buschhoven überließen die Nutzungsrechte an Fotos zum Thema „Aufnahme und Integration von Flüchtlingen in Buschhoven seit 2015“. Balthasar Schumacher, ehemaliger Gemeindebrandmeister und Leiter des Ordnungsamtes, übergab die Chronik der Schule Miel aus den Jahren 1958 bis 1966.
Filme mit heimatkundlichem Charakter
Ungewöhnlich sind die neun selbst erstellten Filme heimatkundlichen Charakters in digitalisierter Form, die der passionierte Amateurfilmer Franz Anton Mauel dem Archiv zur Verfügung stellte. Und das, obwohl der mittlerweile über 90-Jährige seine Filme aus gesundheitlichen Gründen mittlerweile nur noch aus dem Auto heraus aufnimmt. Birgit Mertes übergab Unterlagen aus dem Nachlass ihres Vaters Hans-Josef Winterscheid, der von 1979 bis 1989 Ortsvorsteher von Dünstekoven war. Angelika Hansen vom SV Hertha Buschhoven übergab Festschriften ihres Vereins sowie Fotobücher über „25 Jahre Frauenkreis Buschhoven“ und „Telse Kraaz – 30 Jahre Leitung des evangelischen Frauenkreises Buschhoven“.
Alexander Schulte und Wilfried Hein von der KG „Ollemer Bubbelsbröder“ stellten 40 Sessionshefte der KG zur Verfügung sowie Plakate, Zughefte und Vereinszeitschriften. Martin Ließem, Vorsitzender des Fördervereins der „Schule am Burgweiher“ in Buschhoven stellt Unterlagen zur Verfügung, vor allem Zeitungsartikel und Fotos von Aktivitäten des Fördervereins. Margot Poétes übergab Fotos vor allem der Familien Derkum und Esser, die in Ollheim zunächst eine heute nicht mehr existierende Mühle und später einen Lebensmittelladen in der „Breiten Straße“ betrieben hatten, außerdem Festschriften und Informationen über den Ollheimer Turnverein. Käthe Begett unterstützte das Archiv mit Filmen über den Karneval in Ollheim, das 50. Priesterjubiläum von Pater Edgar Stanikowski und die Dorfhaus-Einweihung 1980.
Ansichtskarten, Fotos und historische Karten
Ansichtskarten und Fotos von Odendorf der 1920er bis 1960er Jahre stellte Maria Michels zu Verfügung, darüber hinaus eine Reihe von Totenzetteln, unter anderen der Pfarrer Karl Welter und Gottfried Klein. Von Hella Küpper stammt ein Foto einer Schulklasse mit Lehrer Bürger aus Ludendorf aus dem Jahre 1949. Detlef von der Stein steuerte Fotos von Heimerzheim der 1950er bis 1970er Jahre mit einem weiten Themenspektrum bei. Angekauft vom Gemeindearchiv wurde die Sammlung von Dr. Wilfried Matanovic, die hauptsächlich aus 259 Postkarten des 19. und 20. Jahrhunderts mit Motiven aus Swisttaler Ortschaften besteht. Darüber hinaus enthält die Sammlung 16 Fotografien und eine historische Karte des Kurfürstentums Köln aus dem 17. Jahrhundert sowie sonstige Unterlagen. Ebenfalls angekauft wurde eine historische Karte des südlichen Teils des Kurfürstentums Köln nach Vorlagen des französischen Kartographen Nicolas Sansons um 1726 aus dem Besitz von Elisabeth Kreuer.
JOST