Festakt der Stadt Mayen im Ratssaal des Rathauses zum Jubiläum: 55 Jahre Städtepartnerschaft mit dem französischen Joigny

Städtische Ehrungen fürPeter Wilbert und Bernard Moraine

Städtische Ehrungen für
Peter Wilbert und Bernard Moraine

Bernard Moraine (sitzend v.l.) und Peter Wilbert nach der Verleihung ihrer städtischen Ehrungen im Ratssaal des Mayener Rathauses. Fotos: WE

Städtische Ehrungen für
Peter Wilbert und Bernard Moraine

Die Stadtspitzen von Mayen und Joigny sowie die Vorsitzende und der Vorsitzende der beiden Freundschaftskreise nach dem Austausch der Gastgeschenke und dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Mayen.

Städtische Ehrungen für
Peter Wilbert und Bernard Moraine

Für das vielfältige Wirken im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Joigny und Mayen beschloss der Stadtrat die Verleihung der Goldenen Verdienstplakette der Stadt Mayen an Bernard Moraine, Bürgermeister der Stadt Joigny. Oberbürgermeister Wolfgang Treis überreichte die Auszeichnung.

Städtische Ehrungen für
Peter Wilbert und Bernard Moraine

In Anerkennung der besonderen Verdienste, die sich Peter Wilbert um das Wohl und Ansehen der Stadt Mayen auf kommunalpolitischem, sozialem und kulturellem Gebiet erworben hat, wurde ihm aufgrund eines Stadtratsbeschlusses der Ehrenring der Stadt Mayen verliehen. Die Übergabe erfolgte durch Oberbürgermeister Wolfgang Treis.

Mayen. Im Mayener Rathaus wurde ein Festakt begangen, also eine feierliche Veranstaltung zur Würdigung eines für die Stadt herausragenden Ereignisses. Das war das 55-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit dem französischen Joigny. Im weiteren Verlauf der Feierlichkeit erfolgte die Ehrung zweier für die Stadt bedeutender Personen. An Peter Wilbert und Bernard Moraine wurden hohe städtische Auszeichnungen verliehen. Ein Festakt umfasst ein aufwändiges Zeremoniell, einen repräsentativer Rahmen und die Anwesenheit hoher Funktionsträger. Die musikalische Begleitung der Feierlichkeit erfolgte durch das Städtische Orchester der Stadt Mayen unter der Leitung von Michael Fuxius und startete sinngenau getroffen mit der Europahymne. Ebenso zum Gelingen des Festaktes trugen Marika Kohlhaas bei und Benoit Herr als jeweilige Dolmetscher.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden verstärkt Städtepartnerschaften gegründet, um Völkerverständigung sozusagen von unten einzuführen. Auch in Mayen stand man frühzeitig dem völkerverständigenden Gedanken solcher Partnerschaften positiv gegenüber. Vor fast genau 55 Jahren, nämlich am 12. Oktober 1964, besiegelten der Bürgermeister von Mayen, Dr. Heinrich Dahmen und Herr Roger Mouza für die Stadt Joigny in Mayen die offizielle Partnerschaft der beiden Städte. Hatte man das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft noch mit einem dreitägigen Fest in Joigny begangen, so konnte nun zur 55-Jahr-Feier in Mayen eine Delegation aus Joigny empfangen werden unter Leitung von Bürgermeister Bernard Moraine. Auch, wenn dem einen oder anderen, 55 Jahre nicht als „richtige“ Zahl eines Jubiläums erscheinen mag, so sind fünf Jahre lebendig gebliebener oder gar ausgebauter Städtepartnerschaft doch einer Feier würdig.

Oberbürgermeister Treis erinnerte sich in seiner Ansprache stellvertretend für die vergangenen Jahre an einen ganz besonderen Besuch in Joigny. Am 11. November jährte sich das Ende des 1. Weltkrieges zum 100. Mal. „Mit offenen Armen wurden wir – die Freunde aus Mayen aufgenommen. Die offizielle Besiegelung der Partnerschaft, das Unterzeichnen von Urkunden“ so Herr Treis weiter „das sind nur äußere Zeichen.“ Bürgermeister Moraine dankte in seiner Rede der Generation dafür, die den Krieg noch erlebte, ja vielleicht sogar daran teilnahm, dass sie die richtige Lehre aus der Vergangenheit und aus der gemeinsamen Geschichte unserer beiden Völker zu ziehen gewusst hat und entschlossen den Weg des Friedens und der Freundschaft einschlug. In fünf Monaten wird Herr Moraine aus dem Amt des Bürgermeisters von Joigny ausscheiden. „Bewegt sage ich Ihnen „Auf Wiedersehen“ und vor allem Danke“ so der scheidende Bürgermeister, der jeden Aufenthalt in Mayen sehr geschätzt hat.

Es folgten die Grußworte des Vorsitzenden Christoph Rosenbaum und der Vorsitzenden Frau Dominique Cognet der jeweiligen Freundschaftskreise. Beide Kreise bringen unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit auf, um Begegnungen, Reisen, Abende oder Schüler-, Sport- und Kulturaustausche zu organisieren.

Den Reden und Grußworten folgte der Austausch von Gastgeschenken. Oberbürgermeister Treis überreichte dabei an seinen Amtskollegen eine Stele, die aus Mayener Basaltlava und Schiefer aus Joigny gefertigt war und erhielt im Gegenzug eine von einer Künstlerin aus Joigny gestaltete Leuchte sowie ein Bild. Der Eintrag von Bürgermeister Moraine in das Goldene Buch der Stadt Mayen beendete diesen Teil des Festaktes, was durch ein weiteres Musikstück des Orchesters noch unterstrichen wurde.

Auszeichnung von Peter Wilbert

In einem zweiten bedeutenden Teil des Festaktes erfolgte die Ehrung eines engagierten Mayener, dessen Einsatz für die Stadt sich auf einen 50-jährigen Zeitraum erstreckt. Peter Wilbert war von 1969-1974 und von 1984-2019 Mitglied des Stadtrates, von 1974-1979 Beigeordneter mit dem Geschäftsbereich „Fremdenverkehr“ und von 1979-1988 mit dem Geschäftsbereich „Sport“. Zuletzt führte er in den Jahren 2014 bis 2019 den Vorsitz des Seniorenbeirates. Auch im Kreistag waren er tätig.

Oberbürgermeister Treis bat um Verständnis dafür, dass bei Weitem nicht alles aufgezählt werden könne. Besonders gekämpft habe Herr Wilbert aber nach der Auflösung des Landkreises Mayen und damit maßgeblich dazu beigetragen, dass die Zentrale Verwaltungsschule, die heutige Hochschule für öffentliche Verwaltung in Mayen angesiedelt wurde. Diese Einrichtung hat Herr Wilbert 30 Jahre lang geleitet. „Nachdem Sie ja bereits seit 1996 Träger der städtischen Verdienstplakette sind, ist es mir eine große Freude, Ihnen in diesem festlichen Rahmen heute den Ehrenring der Stadt Mayen überreichen zu dürfen“ so Oberbürgermeister Treis. Christoph Rosenbaum ergänzte in seinem Grußwort als CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat das vom Oberbürgermeister aufgezählte Engagement um weitere interessante Punkte. In seinen Worten dankte der Geehrte seiner Frau Gisela sowie den Kindern Annja und Jan für das stets vorhandene Verständnis der mit den Ämtern verbundenen Widrigkeiten.

Ehrung von Bernard Moraine

Eine große Überraschung gelang Oberbürgermeister Treis, indem er abweichend vom geplanten Ablauf nochmals das Wort ergriff, um eine Person zu ehren, die sich um die Städtepartnerschaft überaus verdient gemacht hat. Herr Treis erinnerte sich noch gerne an das dreitägige Fest, das die Stadt Joigny anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Partnerschaft ausrichtete und auf dem ihm die Ehre zuteil wurde, zum „Citoyen d`honneur de la ville de Joigny“, zum Ehrenbürger der Stadt Joigny ernannt zu werden. Insofern war der Oberbürgermeister über die Gelegenheit hoch erfreut, heute dieses besondere Gefühl einer städtischen Ehrung an seinen Amtskollegen Bernard Moraine zurück zu geben. Sichtlich bewegt folgten Herr Moraine und seine Gattin Catherine den Ausführungen des Mayener Oberbürgermeisters.

Das Städtische Orchester der Stadt Mayen beendete den Festakt musikalisch mit der französischen und der deutschen Nationalhymne. Das passte nicht nur gut zur deutsch-französischen Städtepartnerschaft, sondern gleichermaßen zu den verliehenen Ehrungen.