Bei der Dorf-Olympiade stand der Spaß an erster Stelle

Staudt kürt seine „Olympia“-Sieger

Staudt kürt seine „Olympia“-Sieger

Blinde Suche nach den Gummiringen. Fotos: WR

Staudt kürt seine „Olympia“-Sieger

Höchstgeschwindigkeit beim Bobby-Car-Slalom.

Staudt kürt seine „Olympia“-Sieger

Ein Schwamm im Anflug auf die Pappbecher.

Staudt kürt seine „Olympia“-Sieger

Man kann sich auch bequemer bewegen...

Staudt. Sport und Spaß wird zur Zeit in Staudt ganz groß geschrieben. Fanden am letzten Wochenende noch das Dorfturnier für Freizeitmannschaften im Fußball sowie der Birken-Cup für Bambinis und die F-Jugend statt, trafen sich an diesem Wochenende sehr illustre Teams zur Dorf-Olympiade im Mehrkampf. Die Mannschaften durften sich kunterbunt zusammensetzen, egal, ob Männlein oder Weiblein, Jung oder Alt, Nachbarn, Freunde oder Vereins- und Arbeitskollegen, jeder durfte mitmachen. Es gab nur eine Bedingung: Alle mussten in Staudt wohnhaft sein. Als die spannenden Wettkämpfe begannen, waren acht prominent besetzte Teams am Start, mit klangvollen Namen wie: Team Einspruch, Team Ranze Danze, Tennis-Club Staudt, Kirmesgesellschaft Staudt, Team unwahrscheinlich schön, Team unwahrscheinlich hässlich, Fanfarenzug Staudt und Team Finca Mallorca.

Der Spaß stand bei den nun folgenden Wettkämpfen im Vordergrund, trotzdem wollte natürlich jedes Team sein Bestes geben, um sich als Olympiasieger feiern zu lassen. Angefeuert von Freunden, Verwandten und Bekannten, zudem bei bestem Sommerwetter, wurde am Sportplatz viel gelacht und geflachst.

Das erste Spiel orientierte sich am Eis-Curling. Jedes Mitglied eines Teams musste versuchen, einen Autoreifen, entweder gerollt, oder wie man im Westerwald sagt „geschippelt“, oder geworfen, möglichst nahe an den Mittelpunkt eines abgegrenzten Feldes zu bringen. Der Abstand der Reifen, die am nächsten am Zentrum des Feldes lagen, wurde gemessen und so die Sieger dieses Spiels ermittelt.

Nach einer Pause, in der die „Hochleistungssportler“ ihren Flüssigkeitsverlust ausgleichen konnten, ging es mit einem Staffel-Triathlon weiter, das heißt, es musste ins Wasser gegangen, gelaufen und gefahren werden. Nur waren bei jeder Disziplin einige Tücken eingebaut. So wurden zwei Kinder-Planschbecken mit Wasser gefüllt, bei der brütenden Hitze eine willkommene Abkühlung, dorthinein wurden Gummiringe gelegt. Die Sportler mussten sodann eine Brille anziehen, durch die sie nichts sehen konnten. Zusätzlich wurden ihnen Schwimmflügel angelegt, weil die Strömung ja gefährlich sein könnte. Blind gingen sie ins Wasser und erst, wenn sie die drei Gummiringe gefunden hatten, konnten sie zur Kart-Bahn laufen. Dort saß ein Mitspieler auf einem Bobby-Car, der, nachdem er abgeklatscht wurde, mit dem Bobby-Car einen Parcours zu bewältigen hatte. Nach der Zieldurchfahrt lief der Fahrer zu zwei Läufern, die an jeweils einem Bein zusammengebunden waren. Diese mussten nun versuchen – egal wie – das Ziel zu erreichen, dort wurde die Zeit gestoppt. Bei diesem Spiel kam viel Gaudi auf, und einige der Mitstreiter hatten Bemerkungen und Spott zu ertragen.

Beim letzten Spiel sollten zwei Spieler eines Teams auf ihrem Kopf ein Brett balancieren, wobei auf dem Brett zehn Pappbecher standen, gefüllt mit Wasser. Die Spieler eines anderen Teams versuchten nun mit Schwämmen, die mit Wasser getränkt waren, möglichst viele Becher auf dem Brett zu treffen. Entscheidend war bei dem Ergebnis, wie viele Becher nach Ablauf der Zeit getroffen wurden.

Nachdem die Kampf-Jury sich viel Zeit beim Ausrechnen der Einzelergebnisse gelassen hatte, standen am Ende die strahlenden Olympiasieger von Staudt fest: Gold ging an „Unverschämt hässlich“, die Silbermedaille gewann „Unverschämt schön“ und über Bronze konnten sich das Team „Einspruch“ und der Tennis-Club Staudt freuen, die jeweils die gleiche Punktezahl erreichten.

Die strahlenden Gewinner konnten aus den Händen des Vorstands vom SV Staudt ihre Urkunden in Empfang nehmen. Danach fand am schmucken Vereinsheim noch eine ausgelassene Dorf-Party statt. Darauf war man bestens vorbereitet, denn ein Bierbrunnen und ein Imbiss warteten darauf, ausgiebig benutzt zu werden.

Uli Kaiser vom Vorstand des SV Staudt betonte, dass in Staudt jahrelang ein richtiger Triathlon stattfand, dieser aber leider wegen nachlassenden Interesses eingestellt werden musste. Um aber weiterhin etwas für die Dorfgemeinschaft zu tun, und dabei noch Freude und Spaß zu haben, findet seit vier Jahren die Dorf-Olympiade statt.