Prunksitzung der KG Blau-Weiß Moselweiß

Tänze und Redensorgten beste Unterhaltung

Tänze und Reden
sorgten beste Unterhaltung

Sitzungspräsident Steffen Heidorn eröffnete die Prunksitzung gemeinsam mit der Garde. Fotos: -BSB-

Tänze und Reden
sorgten beste Unterhaltung

Die drei Clowns Paul, Niklas und Linus eroberten gleichbei ihrer Bühnenpremiere die Herzen der Zuschauer.

Tänze und Reden
sorgten beste Unterhaltung

Koblenz-Moselweiß. Ihren 50. Geburtstag hatte die Karnevalsgesellschaft (KG) Blau-Weiß Moselweiß in die Arme ihrer beiden Prunksitzungen gelegt. In der Aula der Berufsbildenden Schule in der Beatusstraße erlebten die rund zweihundert Gäste, darunter zahlreiche Mitglieder der befreundeten Karnevalsvereine, einen von Vortrags- und Tanzdarbietungen getragenen, abwechslungsreichen Abend. Besonderes Gewicht hatte die in Koblenz „vermutlich größte“ tanzende Garde, der fast fünfzig Tänzerinnen in drei Altersgruppen angehören. Mit vier Showtanz-Gruppierungen sowie vier Funkenmariechen ist der Verein wohl einmalig gut aufgestellt in Koblenz. Die Garde machte nach dem Einmarsch des Elferrats mit Sitzungspräsident Steffen Heidorn den Auftakt. Was die Größeren schon gut beherrschen, wurde bei den Kleinen noch eher spielerisch umgesetzt. In einem flüssigen Bewegungsablauf fanden sie mit starker Beinarbeit zu immer neuen Figuren zusammen und beeindruckten mit sportlichen Einlagen wie Spagat und Radschlag. Die erste Rakete des Abends verdiente sich die mit rosa Steppwesten ausstaffierte Mini-Showtanzgruppe. Obwohl die jüngste Tänzerin gerade einmal vier Jahre alt war, klappten die kleineren akrobatischen Elemente schon ganz prima, bei denen sie einander heben und drehen und sich als Pyramide aufbauen mussten. Die „Dancing Devils“ heizten in einer grandiosen Showtanzdarbietung mit beliebten Melodien der Musikgruppe ABBA dem Publikum gehörig ein. Mit vielfältigen Tanzelementen nahmen sich die „Candy Girls“ in ihrem optisch genussvollen Showtanz dem Thema „Pantomime“ an. Den Handküsse zuwerfenden Damen in den koketten Kostümen gelang der Wechsel zwischen poetischen und kraftvollen Passagen aufs Beste. Die beiden Mariechen Lara Marquardt und Victoria Bruzi widmeten ihren Paartanz dem Vereinsgeburtstag. Zu Beginn ihres Auftritts ließen sie zwei Zahlen-Ballons aufsteigen und auch auf ihrem Rücken prangten Fünf und Null. Die „Firestars“ entführten mit ihrem Showtanz „Casino Royale“ das Publikum in die Glitzerwelt der Spielcasinos. Von den detailverliebten Kostümen bis zur Choreografie stimmte hier einfach alles. Faszinierende Showeffekte wie die Roulette-Schale mit der menschlichen Kugel, aber genauso die großartigen Figurenkombinationen und zum Teil verschachtelte Pyramiden ernteten stürmischen Applaus. Aus Cochem waren zwölf Stadtsoldaten nach Moselweiß gekommen. Die rot-weiß uniformierte Herrengarde der Cochemer Karnevalsgesellschaft präsentierte einen flotten Gardetanz mit Stippefott, Hebefiguren und anspruchsvollen Schrittkombinationen. Direkt aus Moskau importiert schien das Männerballett der Pfaffendorfer „Schälsjer“ zu sein.

Clowns eroberten die Bühne

Als Clowns eroberten die drei Drittklässler Paul, Niklas und Linus erstmalig die Bühne der KG Moselweiß und die Herzen des Publikums. Bravourös, fast wie alte Hasen, spielten sie einen witzigen Sketch, in dem sie sich als Honigbienchen gegenseitig einen ziemlich feuchten Streich spielten. Bühnenerfahren, aber ebenso erstmalig auf der KG-Bühne präsentierte Niklas Laux als Nick aus Nickenich eine Kalauerkette mit den nötigen Denkpausen für Gags wie „sich im Töpferkurs im Ton zu vergreifen“. Winfried Sigismund, Gründungsmitglied des Vereins, stellte sich in seinem im Kowelenzer Platt gehaltenen und von feinem Witz durchzogenen Vortrag als „Metzger Ihres Vertrauens“ vor. Aus dieser Perspektive sinnierte er über das Berliner Polittheater. Christel Colljung ging als „Stadt Koblenz“ in die Bütt. Sie reimte über ihre diversen Krankheiten und fand es sehr beschwerlich, im Winter zum Baden nach Kärlich zu müssen, da sie doch ganz steif sind, ihre (Ratsmit-)Glieder. Kein Tanzlokal für die ältere Generation, Nilgänse im Freibad, eine absteigende „TuS“ – da falle es ihr schwer, einen Kühkopf zu bewahren. Als „Musselweißer Debbescheißer“ war Danny Stein der Hit. Seine mit Koblenzer Lokalkolorit getränkte und im Stil eines Vorbeters dargebrachte Rede war ein Geben und Nehmen, denn das Publikum hatte beim Reimen das letzte Wort.

Ähnlich wie Sitzungspräsident Steffen Heidorn, der sich als „Zauberer“ mit einem Wortbeitrag einbrachte.

Verleihung des Ehrenpreises

In einem zweiten Einsatz nahm er die Prunksitzung zum Anlass, zwei Mitstreiter mit dem Ehrenpreis auszuzeichnen, die sich hinter den Kulissen schon jahrelang und mit vollem Einsatz um den Verein verdient machen: Harald Hocke und Florian Schwarz. Orden und Geschenke gibt es zudem immer dann, wenn die Koblenzer Tollitäten, Prinz Marcel und Confluentia Rebecca zu Besuch kommen. Das Paar, deren Heimatverein das Närrische Corps Blau-Weiß aus Koblenz-Niederberg ist, fühlte sich allein der Vereinsfarben der KG Moselweiß sehr verbunden.

Zum Abschluss der musikalisch von Ralph Limberg und Michael Nitsche begleiteten Prunksitzung war mit Hilfe der vierköpfigen Gruppe „Los Chaotos“ Party für alle angesagt. Zu Popsong-Playbacks brachten die verrückt kostümierten Jungs ein neues Stimmungshoch in die Aula. Das Publikum ließ sich nicht zweimal bitten, ausgiebig mitzufeiern, und der Elferrat schwang ein letztes Mal vor Begeisterung die Pom-Poms.