Alleinstellungsmerkmal in der Mayener Faasenaacht

Tanzcorps der Prinzengarde feiertam 11. August fünfjähriges Bestehen

Tanzcorps der Prinzengarde feiert
am 11. August fünfjähriges Bestehen

Mayen. Die fünfte Jahreszeit in der Eifelstadt Mayen hat eine Tradition, die weit zurückreicht. Allerdings haben sich in den letzten Jahrzehnten die Saalveranstaltungen dezimiert und rückläufig entwickelt. Während in den Mayener Stadtteilen die närrischen Programme noch überwiegend durch Eigengewächse gestaltet werden, hat sich das Feld, was die eigenen Akteure in der Kernstadt angeht, gewaltig gelichtet.

Gab es in den siebziger Jahren neben den Veranstaltungen der etablierten Korporationen sogar noch Karnevalssitzungen der Kolpingfamilie, der Kirchchöre oder des Männergesangvereins Concordia mit jeweils eigenen Akteuren, so finden sich heute bei den verbliebenen großen Saalveranstaltungen nur noch wenige städtische Eigengewächse auf den Bühnen der Stadt.

Vor fünf Jahren wurde aber zumindest im Tanzbereich eine klaffende Lücke in der Mayener Kernstadt geschlossen. So war es die Prinzengarde Mayen, die sich auf die traditionellen Wurzeln besonnen hat, und wieder im Tanzsport aktiv wurde.

Jubiläumsfest am 11. August

Dieses kleine fünfjährige Jubiläum feiert das Tanzcorps der Prinzengarde am Samstag, 11. August ab 17.00 Uhr im Vereinsheim im Triaccaweg (hinter dem Betriebshof) und hofft natürlich auf zahlreichen Besuch aus der Narrenszene und der restlichen Bevölkerung.

Auf Betreiben der Gardistinnen Yvonne Müller und Svenja Portz wurde ein Tanzcorps gegründet. Beide hatten in ihren Kindertagen bereits in der Kindertanzgruppe der Garde getanzt und 2013 war es dann so weit. Der Wunsch wieder auf den närrischen Bühnen zu tanzen wurde so stark, dass Eigeninitiative gefragt war. „Wir haben Verwandte und Freunde angesprochen und dann schnell acht Tänzerinnen beisammen gehabt“, erinnert sich Yvonne Müller.

Zunächst wurden diese Aktivitäten in der Garde zwar wohlwollend betrachtet, aber nicht sofort offensiv unterstützt. „Wir wollten zunächst sehen, wie ernst diese aufkommende Initiative wirklich ist“, weiß noch der damalige Präsident der Prinzengarde, Hermann Wagner.

So bastelten acht Tänzerinnen am ersten Auftritt. Von der Musik bis hin zur Choreografie erfolgten alle Schritte in Eigenregie, wobei Yvonne Müller schnell die Verantwortung für das Team übernahm. Dabei wusste sie sich nach eigenen Aussagen aber auch in einem guten Team aufgehoben, so dass die Formation ihr Ziel fest ins Visier nehmen konnte.

Der erste öffentliche Auftritt war dann auch gleich eine echte Herausforderung. Im Rahmen der großen Gala mit Prinzenkrönung sollte das neu gründete Tanzcorps seine Premiere feiern. Diese Herausforderung meisterten die acht Tänzerinnen mit Bravour. Mayen erlebte die Wiedergeburt der großen Tanztradition in der Stadt. „Zugabe“-Rufe und stehende Ovationen waren der Lohn für den Mut und das Engagement für die Prinzengarde.

Endlich männlicher Zuwachs

Nach dieser rauschenden Premiere fanden sich auch weitere tanzbegeisterte Damen, die bisher in Mayen keine Möglichkeit hatten ihrem Hobby nachzugehen. Wohl dosiert wurde die Mitgliederzahl auf fünfzehn Tänzerinnen gesteigert und vor zwei Jahren wurde einer der sehnlichsten Wünsche wahr, das Tanzcorps hat männlichen Zuwachs bekommen.

Dadurch erweiterten sich natürlich auch die Möglichkeiten in der Gestaltung beispielsweise bei Hebefiguren.

Außerdem feierte im letzten Jahr ein Tanzpaar seine Premiere. Zwischenzeitlich hatte es sich auch über die Stadtgrenzen hinaus rund gesprochen, welch karnevalistisches Kleinod sich hier entwickelt. Verständlich, dass das Tanzcorps seitdem auch außerhalb der Stadt Mayen gefragt ist. Mit einem sympathischen Auftreten, temperamentvollen Tänzen und originellen Choreografien gibt das Tanzcorps seither eine gute Visitenkarte für die Stadt Mayen und die Prinzengarde ab.

Prinzengardepräsident Achim Welsch kann seinen Stolz über die Formation auch kaum verhehlen. „Das Tanzcorps ist natürlich ein Aushängeschild für unseren Verein, aber ich kann auch sagen für die gesamte Narrenszene der Stadt, denn der regionale Karneval lebt natürlich von Eigengewächsen.“ Dazu kommt die Tatsache, dass die Tänzerinnen nicht nur auf der Bühne für die Garde aktiv sind, sondern auch im Vereinsleben eine wichtige Rolle spielen. „Sei es in der aktiven Vorstandsarbeit, bei Vereinsfesten oder der Bewirtung an Lukasmarkt – unser Tanzcorps, wie alle anderen Aktiven auch, steht Gewehr bei Fuß“, so Welsch.