Service mit Verständnis und der Empathie

Telefonseelsorge Mittelrhein: Ein Licht in der Dunkelheit

Telefonseelsorge Mittelrhein: Ein Licht in der Dunkelheit

Ein wichtiger Tipp für Neulinge ist, ein Lächeln kann man tatsächlich über das Telefon hören. Foto: MBE

Koblenz. Wie ein stetiges Leuchtfeuer in der Dunkelheit steht diese 24/7-Anlaufstelle bereit, um Menschen in seelischer Not beizustehen. In einer Zeit, in der die Belastungen des Alltags und persönliche Herausforderungen schwer auf den Schultern lasten können, sei es durch Energie- oder Geldsorgen oder die Trauerbewältigung nach dem Tode eines geliebten Menschen, bietet die Telefonseelsorge ein offenes Ohr.

Die Telefonseelsorge Mittelrhein ist mehr als eine bloße Dienstleistung – sie ist ein Service mit Verständnis und der Empathie. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die entsprechend ausgebildet wurden, nehmen die Anrufe entgegen und bieten eine Atmosphäre des Vertrauens und Anonymität.  Menschen können dort diskret ihre seelischen Sorgen und Ängste offenbaren. Ob es um belastende Lebensereignisse, depressive Gedanken, Beziehungsprobleme oder einfach nur die Sehnsucht nach jemandem zum Reden geht, die Telefonseelsorge öffnet ihre Türen für alle und unterscheidet nicht nach Herkunft, Status oder Glaube – im letzten Jahr nutzten mehr als 11.000 Menschen dieses Gesprächsangebot.

Immer erreichbar unter der: 0800 – 111 0 111 / 08000 – 111 0 222

Tag und Nacht sind sie bereit, zuzuhören, aufzumuntern und zu ermutigen. Dabei wird in einem Schichtsystem gearbeitet. Horst-Dieter Müller ist ehrenamtlicher Telefonseelsorger – für ihn ist das Ehrenamt eine intrinsische Pflicht. Der kunstinteressierte 63-Jährige interessierte sich schon immer für die Psychologie. „Ich habe nach meinem Ruhestand ein Ehrenamt gesucht und das Psychologische interessiert mich schon immer. Seit knapp 2015 bin ich bereits bei der Seelsorge tätig und seit sechs Jahren sogar im Vorstand“, erzählt der Höhr-Grenzhausener stolz. Die Ausbildung, welche viel Gesprächsführung und Biografie-Arbeit beinhaltete, war für den Ehrenamtler eine große Bereicherung, auch im eigenen Leben. „Besonders wichtig ist für mich, dass wir nicht als Coach gesehen werden, sondern als Seelsorger. Wir trainieren keine Lösungen an, sondern suchen die Lösung in dem Menschen selbst, vergleichbar mit einem Fährtensucher“, so Horst-Dieter Müller.

Anonym, Diskret und weltoffen

Die Anonymität, die die Telefonseelsorge bietet, erlaubt es den Anrufern, sich ohne Furcht vor Verurteilung zu öffnen. In einer Welt, die oft von Stigmatisierung geprägt ist, ist dies von unschätzbarem Wert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen, dass es keine einheitlichen Lösungen für seelische Probleme gibt – jede Situation ist einzigartig. Deshalb bieten sie nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch einfühlsame Gespräche, die auf die individuellen Bedürfnisse und Gefühle der Anrufer zugeschnitten sind. „Was mir vorher so gar nicht bewusst war, ist die Relevanz von Gesprächspausen zu akzeptieren. Diese können lang sein. Man muss lernen, diese verständnisvoll zu akzeptieren. Schon die Anwesenheit am Telefon, hilft vielen Menschen“, berichtetet der ehrenamtliche Seelsorger. Dieser Kommunikationsweg sorgt dafür, dass Menschen auf die Weise Kontakt aufnehmen können, die für sie am bequemsten ist.

Die Telefonseelsorge Mittelrhein ist ein lebendiger Beweis dafür, dass wahre Menschlichkeit und Güte keine Grenzen kennen. Unterstützt durch engagierte Freiwillige und getragen von der Vision, das Leben von Menschen zu berühren, haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, Licht in die Dunkelheit zu bringen – es werden auch weiterhin Freiwillige gesucht.

Weitere Informationen zur Arbeit der Telefonseelsorge, über die Ausbildung für Ehrenamtliche und wie Interessierte den Verein unterstützten können, sind unter www.telefonseelsorge-mittelrhein.de zu finden. Ein Treffen für Interessierte findet am Freitag des 22. Septembers statt.

MBE