In Wirges dürfen alle an der frischen Luft etwas für ihre Gesundheit tun
Total-Renovierung der Barfußanlage
Senioren-Studie zeigt große Erfolge bei Outdoor-Anlagen
Wirges. Im Jahre 2009 wurde in Kooperation mit der Stadt Wirges (damals Bürgermeister Renato Noll) eine sensorische Barfußanlage und Barfußpfad durch Initiative des Sportlehrers und Physiotherapeuten S. Fries .
An der notwendigen Totalrenovierung beteiligte sich nun kostenmäßig die Stadt Wirges – vertreten durch Bürgermeister Andras Weidenfeller. Den Teilabriss führten Bauhofmitarbeiter durch, die arbeitsintensiven Maurerarbeiten und mehr erledigten Freunde und Helfer von SPORTOP und Mitglieder des Pflegevereins. Die Neueröffnung wird am 11. August ab 15 Uhr in der Bachaue nahe der Physio Praxis SPORTOP–FRIES gefeiert.
Ein Träger- und Förderverein pflegt und wartet jährlich diese Anlage, die immer wieder, besonders vor den großen Ferien, von vielen Kindergärten, Kitas und Schulen besucht wird. Auch Rheumaliga-Damen, eine Psychiatrische Gruppe des Krankenhauses Dernbach sowie Familien auf Radtour oder auch spielende Kindergruppen fanden sich in der idyllischen Bachaue ein zum gemeinsamen Balancieren, Bachwaten, pausieren und lagern.
Während aufwendige kostspielige Barfuß-Großanlagen in Kurstädten wie zum Beispiel Bad Marienberg oder Bad Sobernheim nur zum einmaligen Besuch (sogenannte „Erlebnistour“) geeignet sind, lädt die kleine Anlage hier vor Ort in Wirges zu regelmäßigem Benutzen, Balancieren, zur Gangschulung und zum Neuerspüren der Sinne ein.
Soll ein wirklicher Gesundheitsgewinn erzielt werden für Kinder, Erwachsene, Senioren, so macht ausschließlich ein regelmäßiges, häufigeres Üben einen Sinn, erklärt der Physotherapeut Fries.
Regelmäßige Nutzung soll zahlreiche Nutzen haben
Die Anlage hat einen besonderen Nutzen für viele Altersklassen, zum Beispiel die Verbesserung der Balancierfähigkeit und von sensomotorische Grundfertigkeiten bei Kindern. Diese werden heutzutage durch Bewegungs- und Reizarmut nur noch ungenügend entwickelt. Im Alter aber bilden sich solche Fertigkeiten und die Muskulatur wieder stark zurück. Senioren werden unsicher, der Alltag bereitet immer mehr Mühe. Hier kann durch Muskeltraining und Nutzung eines Outdoor-Parcours ein wertvoller Beitrag geleistet werden: Selbst tun ist Selbstheilung!
Gerade in unserer modernen und immer älter werdenden Gesellschaft wirken sich der altersbedingte Abbau von Muskulatur, Knochendichte, der Balancier- und Gleichgewichtsfähigkeit und der Reaktionsvielfalt von Senioren wirkt spürbar negativ aus. Einem regelmäßigen Training der Muskulatur und der Balancierfähigkeit kommt daher große Bedeutung zu, es kann so die Gangsicherheit wiederbringen und Sturzangst abbauen.
Dies bestätigt auch eine wissenschaftliche Dreimonats-Studie zum sogenannten Outdoor-Training mit Senioren von 2015 (Ch. Blümke u.a.). Die Senioren gaben nach diesem angeleiteten Training an Außen-Anlagen deutliche Verbesserungen im körperlichen, seelisch-psychischen und sozialen Bereich an: Die verminderte kognitive (geistige) Leistungsfähigkeit wurde verbessert, Sturzangst und Sturzrisiko vermindert, die Gleichgewichts- und Koordinationsfähigkeit und das Körpergefühl wurden verbessert, das Selbstvertrauen in die eigene Stand- und Gangsicherheit wurde positiv beeinflusst. Zudem gaben die Senioren besseres allgemeines Wohlbefinden und mehr soziale Kontakte als Folge an.