Neugestaltung von Bahnübergängen für Elektronisches Stellwerk (ESTW)

Umbau der Bahnsteige am BahnhofRech und Haltpunkt Ahrweiler-Markt

Umbau der Bahnsteige am Bahnhof
Rech und Haltpunkt Ahrweiler-Markt

Die Bahnsteige Ahrweiler-Markt werden barrierefrei umgebaut, aber nicht die Zu- und Angänge. Fotos: WITE

Kreisgebiet/Ahrweiler/Rech. Wie geht es weiter mit den Bahnsteigsanierungen an der Ahr sowie dem geplanten Teil I des Elektronischen Stellwerk (ESTW) an der Ahrtalbahn von Walporzheim bis Ahrbrück? Wie ist der Stand für den barrierefreien Umbau der Bahnsteige in Rech und an der Station Ahrweiler-Markt? BLICK aktuell hakte nach. Den Umbau dieser beiden Projekte hatte im Februar 2018 noch der damalige Verbandsdirektor des Zweckverband SchienenPersonenNahVerkehr Rheinland-Pfalz (SPNV) Nord, Dr. Thomas Geyer - ein Jahr vor seinem Ausscheiden in den Ruhestand im Januar 2019 - verbindlich zugesagt. Und Dr. Geyer sollte Recht behalten. Wie BLICK aktuell erfuhr, hat auch der Recher Ortsbürgermeister, Dominik Gieler, zuletzt nach dem Stand der Planungen für Umbau des Bahnsteiges am Bahnhof Rech nachgefragt. Demnach werden die Umbauarbeiten an den beiden Haltepunkten der Ahrtalbahn in der Zeit vom 4. Oktober bis 10. Dezember ausgeführt. In Rech ist die Situation weiterhin besonders gefährlich, da der Bahnsteig nach hinten abfällt. Und ein großer Wermutstropfen für Ahrweiler: Die beiden Bahnsteige an Gleis 1 und 2 werden zwar Barrierefrei, nicht jedoch die Zu- und Abgänge zu diesen. Dies hatte sich wegen der topografischen Verhältnisse, vor allem wegen der ansteigenden „Buckelbrücke“ dort, als äußerst schwierig erwiesen. Die Arbeiten an beiden Projekten können nur unter Vollsperrung durchgeführt werden. Dies hat zur Folge, dass die Ahrtalbahn in diesem Zeitraum nur bis Ahrweiler Bahnhof planmäßig verkehrt. Demnach kann die Strecke nach derzeitigem Stand von Montag bis Freitag vor 7 Uhr und ab 20 Uhr sowie an Samstagen und Sonntagen allerdings befahren werden. Jedoch ohne Halt an den beiden Baustellen.

Während

Bauarbeiten kein Halt

Diese beiden Haltepunkte können während der gesamten Sperrzeit nicht angefahren werden. Es wird vielmehr ein Schienenersatzverkehr geplant, der „auch die an speziellen Tagen benötigten Kapazitäten berücksichtigt.“ Für die Planung der Buskapazitäten ist es daher vor allem wichtig, welche Veranstaltungen (Weinfeste, Luzia-Markt) geplant sind, und in welchem Umfang. Nach Aussage der Bahn sei die Verschiebung der Sperrzeit auf Grund anderer Zwänge nicht möglich. Nach diesen beiden Maßnahmen steht noch die Sanierung der Bahnsteige in Kreuzberg, Altenahr, Rech, Dernau, Walporzheim, Heimersheim und Bad Bodendorf an. Wie es mit dem geplanten Haltepunkt Bad Neuenahr-Mitte weitergehen wird, war derzeit nicht zu erfahren. Offen ist noch, ob und wann das bereits vor Jahren zurückgebaute Gleis 1 am Bahnhof Walporzheim für Taktverbesserungen wieder reaktiviert wird. An den sichtbaren Absackungen am Bahnhofsgebäude in Walporzheim hat es keine Änderungen gegeben. Diese Bereiche sind weiterhin mit Flatterband abgesperrt.

Planungen ESTW

Gleichzeitig gehen die Planungen Teil I für das Elektronische Stellwerk (ESTW) auf dem Bahnabschnitt von Walporzheim nach Ahrbrück weiter. Der Ausbau Ahrabwärts bis Remagen soll etwas später, in einer zweiten Stufe, erfolgen. Diese Verbesserungen machen jedoch das einzig verbliebene Personal an der Strecke, die Fahrdienstleiter in den Bahnhöfen, überflüssig. Und vorbei wäre es dann auch mit den historischen Signalanlagen an der Strecke sowie den Stellwerken in den Bahnhöfen Kreuzberg, Dernau, Walporzheim, Bad Neuenahr und Bad Bodendorf. Voraussetzung für die Umsetzung des ESTW ist auch der Umbau der Bahnübergänge (BÜ), unter anderem der beiden BÜ’s in Dernau. Wie BLICK aktuell hierzu erfuhr, soll der Baubeginn bereits am 25. Juni sein, und die Fertigstellung bis voraussichtlich Ende November 2021 dauern. Ebenfalls umgebaut werden soll im Zuge dieser Maßnahmen der Bahnübergang in Kreuzberg. Dem Ende zu neigen sich auch die Planungen für die Realisierung des GSM-R-Mobilfunknetzes. Dies ersetzt nahezu alle analogen Funksysteme der Deutschen Bahn AG. Es realisiert die wichtigsten, für den Bahnbetrieb erforderlichen Funkanwendungen durch spezielle Dienstfunktionen - die so genannten „R-Merkmale.“ Das GSM-R Mobilfunknetz stellt eine einheitliche, standardisierte und europaweit interoperable Systemplattform zur Verfügung, auf der die mobilen Sprach- und Datenfunkanwendungen der Deutschen Bahn AG aufsetzen. Das System funktioniert über die überwiegend bereits errichteten Funkmasten entlang der Bahnstrecke.