Die Berufsfeuerwehr von Koblenz lud zum ersten Jahresempfang in die Feuerwache nach Koblenz-Rauental ein

„Uns wird nicht langweilig! Viele neue Aufgaben, neben dem Alltäglichen Wahnsinn“

„Uns wird nicht langweilig! Viele neue Aufgaben, neben dem Alltäglichen Wahnsinn“

Der Amtsleiter für Brand- und KatastrophenschutzMeik Maxeiner skizziert die Zukunft der Feuerwehr vonKoblenz. Fotos: Roland Schäfges - www.myfoto24.eu

„Uns wird nicht langweilig! Viele neue Aufgaben, neben dem Alltäglichen Wahnsinn“

Verdiente Auszeichnung für einen besonderen Kollegen.Christoph Kohlmann aus Lay hörte nach fast 40 Jahren auf.

„Uns wird nicht langweilig! Viele neue Aufgaben, neben dem Alltäglichen Wahnsinn“

Koblenz. Die Berufsfeuerwehr von Koblenz hat zu ihrem ersten Jahresempfang gerufen und rund 150 Gäste kamen in die Hauptfeuerwache der Stadt in die Schlachthofstraße im Rauental. Dabei wurde nicht nur in die Vergangenheit geschaut, sondern auch ein eindrucksvoller Zukunftsplan den anwesenden Feuerwehrkameraden und Vertretern von Politik und Presse präsentiert. Auch wurden verdiente Kameraden geehrt und Beförderungen ausgesprochen. Musikalisch untermalt wurde das Event in der Fahrzeughalle durch die Musiker des Feuerwehr-Orchesters Koblenz-Lay. Dieses spielte unter anderem die Hits „I want you Back“, die Queen´s Park Melody von Jacob de Haan so wie mit „The Cream of Clapton“, ein Medley der größten Eric Clapton Hits.

Namhafte Gästeliste

Brandamtsrat Meik Maxeiner, Amtsleiter für Brand- und Katastrophenschutz und Bernd Naunheim vom Koblenzer Stadtfeuerwehrverband konnten in den ersten Reihen die neue Bürgermeisterin der Stadt Koblenz, Ulrike Mohrs, den städtischen Baudezernenten Bert Flöck, dessen Fachbereich die Bauprojekte der Feuerwehr vorantreibt, verschiedene Ortsvorsteher der Ortsteile, Fraktionsvertreter der Parteien des Stadtrats, die Koblenzer Abgeordnete der SPD Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, Dr. Anna Köbberling neben Vertretern von Polizei, Medizinischer Rettungsdienste des DRK und Malteser Hilfsdienst und der Bundeswehr begrüßen.

Nach der obligatorischen Begrüßung präsentierte der Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverband Bernd Naunheim Stolz seinen Kameraden den „Stern von Koblenz“. Diesen wertvollen Preis erhielt die Spitze der Feuerwehr-Koblenz stellvertretend für alle Kameraden von der Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval so wie von Mercedes Benz Rheinland einige Tage zuvor. Damit wurden die Feuerwehrleute für die als „unsichtbare Helfer“ während des Karnevals bedacht. „Diese Ehrung hat uns sehr berührt“, erklärt der Verbandschef. „Wir fühlen uns dadurch wirklich sehr geehrt. Es zeigt letztendlich aber auch, wo wir in der Öffentlichkeit stehen und dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird“.

Neubauprojekte im Fokus

Unter dem Leitbild „Wir sichern Koblenz“ berichtete Stadtfeuerwehrinspekteur Meik Maxeiner danach über die vielseitige Arbeit der rund 120 hauptberuflichen und vielen ehrenamtlichen Feuerwehrleute in der Stadt an Rhein und Mosel. Hauptthema war aber die bereits im Jahr 2017 beschlossene „strategische Neuausrichtung“ der Feuerwehr der Stadt, welche aber noch einige Jahre dauern wird. „Wir haben drei große und bedeutsame Bauprojekte vor der Brust“, so Maxeiner gegenüber BLICK aktuell. „Wir wollen und müssen im Rahmen unserer Neuausrichtung ein neues Gerätehaus in Horchheim errichten. Da ist uns bereits ein geeignetes Grundstück in Aussicht gestellt worden, welches ab 2020 bebaut werden könnte“.

Viel besser sieht die Situation bereits in Niederberg aus. Das bislang am weitesten vorangetriebene Projekt ist die mit 5,5 Millionen Euro kalkulierte hochmoderne neue Feuerwache am Sportplatz im Koblenzer Nord-Osten, wie der Amtsleiter weiß. „Sie ist ein wichtiges Element in der Strategischen Neuausrichtung! Mit diesem neuen, modernen Bau, wollen wir den sogenannten Einsatzgrundschutz für die rechtsrheinische Seite garantieren“

Das größte Bauprojekt, auch um den derzeit fehlenden Bedarf zu Decken, und um die Sicherheit der Bürger weiterhin zu gewährleisten, wird die sogenannte Feuerwache 3 in Bubenheimer Gewerbegebiet neben IKEA werden. Auf über 8500 Quadratmeter soll nicht nur eine neue und vielseitige Feuerwache entstehen, sondern auch ein logistisches Zentrallager für den Hochwasserschutz eingerichtet werden. Herzstück des Gebäudekomplexes wird aber die hochgestochene integrierte Leitstelle für die rund 520.000 Einwohner der Stadt Koblenz und den Landkreisen Mayen-Koblenz, Cochen-Zell und Ahrweiler werden.

„Diese strategische Neuausrichtung ist ein Meilenstein in der seit 1872 existierenden Geschichte der Feuerwehr von Koblenz. Sie heißt nicht ohne Grund Neuausrichtung. Wir bekommen alleine 56 Planstellen mehr bei der Berufsfeuerwehr. Was natürlich auch bedeutet, dass wir wachsen werden und einfach die entsprechenden neuen Gebäude benötigen. Aber auch die freiwilligen Feuerwehren bekommen neue, bessere Ausrüstung und in folge auch neue Aufgaben. Insgesamt ist es ein Aufbruch in die Zukunft“, erklärt Maxeiner gegenüber unserer Zeitung.

Leider musste aber auch über negative Vorkommnisse berichtet werden. So wurde neben einigen Todesfällen, wie dem vom ehemaligen Amtsleiter und Stadtfeuerwehrinspekteur a.D. Hans-Josef Hammerschmitt im letzten September, auch über die „bedauerliche“ Schließung der Freiwilligen Feuerwehreinheit von Stolzenfels berichtet werden. Als Grund erkennt der 1976 in Limburg geborene Chef der Berufsfeuerwehr hier das ausbleibende Selbstverständnis zur gegenseitigen Selbsthilfe, aber auch den demografischen Wandel der Gesellschaft.

Verdiente

Beförderungen und Ehrungen

Zum Ende des Programms kam es noch zu Ehrungen und Beförderungen. „Wir wollen diese Tradition hier im größeren Rahmen zu Ehren einführen, damit nicht nur bei den Jahreshauptversammlungen der einzelnen Einheiten dies stattfindet“, erklärt Maxeiner. So wurden im Rahmen der Veranstaltung die neuen Einheitsführungen der freiwilligen Wehren von Güls und Lay neu ins Amt mit Urkunden und Blumenstrauß eingeführt. Der Stadtfeuerwehrverband nutzte derweil die Chance mit Willi Marx und Thorsten Sepp zwei Mitglieder für ganz besondere Leistungen auszuzeichnen. Beide haben rund 17 Jahre vorbildliche Leistungen in der Jugendarbeit und der Nachwuchsausbildung vollbracht. Auch wurde die Ehefrau von Willi Marx ausgezeichnet. Sie erhielt für Ihre langjährige und überaus engagierte Jugendarbeit sogar eine Auszeichnung des Landesfeuerwehrverbands. Auch, so die Begründung, weil Ehrenamt oft auf Kosten der Familienfreizeit geht.

Die bedeutsamste Ehrung des Tages erhielt aber Christoph Kohlmann mit dem silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande des Landes Rheinland-Pfalz. Kohlmann ist im Jahr 1981 im Alter von 17 Jahren der Feuerwehr von Lay beigetreten und war dieser in diversen Funktionen wie als Brandmeister oder stellvertretender Einheitsführer ein treuer Diener. Bis er einschließlich im Jahr 2007 in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist und als dessen Nachfolger bis zum 25. März diesen Jahres als Einheitsführer auch die komplette Einheit von Lay geleitet hat. Nun hat der seit einigen Jahren als Kreisausbilder tätige Kohlmann sein Amt, auf eigenen Wunsch, niedergelegt.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die rund 90 Minuten lange Veranstaltung der Feuerwehr von Koblenz zeigte, wie wichtig die Feuerwehren für unsere Gesellschaft sind. Auch gab das Event einen wichtigen Blick darauf, wie die Feuerwehr in Zukunft ihre wichtigen Aufgaben auch weiterhin gewährleisten will. Wie sagte Brandamtsrat Maxeiner zum Ende gegenüber Blick aktuell, auf die Frage, wie er die Zukunft sieht: „Uns wird nie langweilig! Viele neue, spannende Aufgaben stehen für uns, neben dem alltäglichen Wahnsinn, nun ins Haus.“

Roland Schäfges