Stadt verkaufte Remagener Güterbahnhof an Schweizer Unternehmen Pirmin Jung, Deutschland GmbH
Unternehmer will den Güterbahnhof sanieren
Remagen. Der ehemalige Remagener Güterbahnhof ist verkauft. Die Stadt Remagen, die vor gut zwei Jahren das Gebäude als mögliche Flüchtlingsunterkunft kaufte und sanierte, hat nun das Gebäude an das Unternehmen Pirmin Jung, Deutschland GmbH verkauft. Das teilte der Remagener Wirtschaftsförderer Marc Bors mit. Am vergangenen Donnerstag waren neben den Vertretern der Stadt mit Bürgermeister Herbert Georgi, Bauamtsleiter Gisbert Bachem und Wirtschaftsförderer Marc Bors auch der Firmenchef und neue Eigentümer, der Schweizer Pirmin Jung sowie die Geschäftsführerin Stephanie Dobra und der Kaufmännische Leiter Tobias Götz vom Standort des Unternehmens in Sinzig vor Ort.
Vor Ort soll im ehemaligen Güterbahnhof der neue Deutschlandsitz des Schweizer Unternehmens Pirmin Jung, Deutschland GmbH, entstehen. Bürgermeister Herbert Georgi freute sich, dass so ein erfolgreiches und stark wachsendes Unternehmen mit seinen hoch qualifizierten Mitarbeitern und internationalen Kunden den Zuschlag für den Güterbahnhof bekommen hat. Immerhin 20 Interessenten hatte es gegeben. Über einen Verkaufspreis wurde allerdings nicht gesprochen. „Wir sind zufrieden“, betonte Bürgermeister Herbert Georgi. Die Stadt hatte die Liegenschaft vor zwei Jahren inklusive der 30 dazugehörigen Parkplätze als einziger Interessent für eine sechsstellige Summe im mittleren Bereich erworben.
„Bei der Wahl der Immobilie und der Entscheidung für den Güterbahnhof in Remagen gaben gleich mehrere Punkte den Ausschlag für den Schweizer Firmenchef Pirmin Jung: ein infrastrukturell attraktiver Standort in Innenstadtlage mit direkter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die Nähe zu unserem aktuellen Standort in Sinzig und damit fast unveränderte Arbeitswege für die Mitarbeiter. Zudem beeindrucke das Bestandsgebäude mit seinem Charme und Potential gleichermaßen Architekten und Ingenieure. Als Pläne für den ehemaligen Güterbahnhof sieht Jung vor, dass die geplante Sanierung architektonisch den Bestand mit dem gebotenen Respekt weiter entwickele und das Gebäude energetisch auf einen nahezu autarken Stand zu bringen. Im kompletten Erdgeschoss entstehen rund 25 Arbeitsplätze für Holzbauingenieure in den Bereichen Bauphysik, Brandschutz und Werkstattplanung. Im ersten und zweiten Geschoss des Kopfbaus soll Wohnraum als Übernachtungsmöglichkeit für eigene Mitarbeiter oder zur Vermietung entstehen. Die Nähe zu den jeweiligen Wohnorten, die Lage am Bahnhof sowie E-Auto und E-Bike-Ladestationen, die mit Strom der eigenen Photovoltaikanlage gespeist werden, ermöglichen den Mitarbeitern alternative Wege zur Arbeit. Von Remagen aus wird Pirmin Jung Ingenieure zukünftig den innovativen Holzbau national und international tragend mitgestalten. Remagen wird ein Hotspot des zukünftigen Bauens mit Holz.
Pirmin Jung Ingenieure wurde 1996 von Pirmin Jung, gelernter Zimmermann und Holzbauingenieur, als Ein-Mann-Betrieb ins Leben gerufen. Inzwischen ist das Unternehmen auf über 60 Mitarbeiter angewachsen mit dem größten Anteil am Hauptsitz in Rain bei Luzern. Dazu kommen zwei weitere Standorte in der Schweiz und seit fast acht Jahren die Pirmin Jung Deutschland GmbH mit aktuell 17 Ingenieuren und weiteren Mitarbeitern mit höherer Ausbildung in Sinzig. Als Ingenieure für Holzbau unterstützt Pirmin Jung Architekten und Bauherren bei der Realisierung ihrer Projektideen, entwickelt für jedes Bauprojekt die geeignete Konstruktionslösung in Holz und sichert die Qualität während der Ausführung. Dabei bietet das Büro mit Bauphysik, Brandschutz oder Werkstattplanung Leistungen, die weit über die reine Tragwerksplanung hinausgehen.