IHK-Onlinebefragung zur Aus- und Weiterbildung 2022

Viele Ausbildungsstellen trotz hohen Engagements nicht besetzt

Viele Ausbildungsstellen trotz hohen Engagements nicht besetzt

Quelle: IHK Koblenz

Koblenz. Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) führten vom 18. Mai bis 3. Juni die Onlineumfrage Aus- und Weiterbildung 2022 durch, um die Situation des Ausbildungsmarktes und der beruflichen Weiterbildung nach zwei Pandemiejahren zu erfassen. In Rheinland-Pfalz nahmen an der Befragung 317 Unternehmen teil. Die Umfrage erfasst die Zufriedenheit der Unternehmen mit den Bedingungen der Ausbildung und der beruflichen Weiterbildung, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht und welche Maßnahmen die Unternehmen selbst ergreifen, um die berufliche Bildung zu stärken.

Der rheinland-pfälzische Ausbildungsmarkt bietet für Schüler*innen ein großes Angebot an Ausbildungsplätzen. 47 Prozent der befragten Unternehmen in Rheinland-Pfalz gaben an, dass sie im Jahr 2021 nicht alle ausgeschriebenen Ausbildungsplätze besetzen konnten. Grund hierfür war mehrheitlich, dass die Unternehmen keine passenden Bewerber*innen fanden. „Das Angebot an Ausbildungsplätzen ist so groß und vielseitig, dass alle motivierten Schüler*innen einen Ausbildungsplatz finden können. Die IHK-Umfrage zeigt überdies, dass 92 Prozent der befragten Unternehmen mit den Inhalten und der Praxisrelevanz der aktuellen Ausbildungsberufe zufrieden sind. Diese Zahl beweist die hohe Qualität der dualen Ausbildung. Absolvent*innen mit einer dualen Ausbildung sind aufgrund ihrer Kenntnisse begehrte Fachkräfte“, erklärt Dr. Holger Bentz, bildungspolitischer Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.

60 Prozent der Unternehmen im Bezirk der IHK Koblenz wollen mehr Praktika anbieten

Die Unternehmen der IHK Koblenz zeigen eine große Motivation, mit kreativen Ideen Auszubildende zu gewinnen. Dreiviertel der befragten Unternehmen gab an, verstärkt betriebliche Praxiserfahrungen für Schüler*innen ermöglichen zu wollen. Hierfür planen 60 Prozent der Unternehmen mehr Schülerpraktika anzubieten. Zudem setzt mehr als ein Drittel der Unternehmen auf Veranstaltungen der Berufsorientierung wie den Girls‘ und Boys‘ Day. Darüber hinaus modernisierten die befragten Betriebe die Rahmenbedingungen der Ausbildung. Hierfür verändern 56 Prozent der Unternehmen den Einstellungsprozess, 54 Prozent schafften moderne IT-Technik an und schaffen finanzielle Anreize für die Auszubildenden und 51 Prozent setzen auf flache Hierarchien. Ein Drittel der Unternehmen bedient sich kreativer Maßnahmen, wie der Einführung neuer Lern- und Lehrkonzepte und der Durchführung von Azubi-Projekten zu aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung.

„Wir begrüßen das große Engagement unserer Mitgliedsunternehmen, jungen Menschen nach den pandemiebedingten Einschränkungen wieder verstärkt Praxiserfahrungen zu bieten. Das ist ein wertvoller Ansatz, um die Schüler*innen von den Vorzügen einer dualen Ausbildung zu überzeugen“, so Dr. Holger Bentz. „Um dem Fehlen von Auszubildenden entgegenzuwirken, muss die Stärkung der Attraktivität der dualen Ausbildung weiterhin im Fokus stehen. Unsere Mitgliedsunternehmen verfolgen hierzu innovative Ansätze. Die IHK Koblenz führt Veranstaltungen und Projekte, wie die AzubiSpots, Azubi-Champions, das Bildungsprojekt startup@school und die Berufsberatung in den Schulen durch, um für die Attraktivität der dualen Ausbildung zu werben. Denn die Vorteile der dualen Ausbildung müssen bereits in den Schulen vermittelt werden, sodass junge Menschen die Ausbildung als attraktiven Karriereweg erkennen“, fordert Bentz.

Viele Ausbildungsstellen noch unbesetzt

Viele Betriebe haben noch Ausbildungsplätze anzubieten. Auch zum 1. September und zum 1. Oktober ist ein Ausbildungsbeginn möglich. Ausbildungsplatzsuchende finden Ausbildungsbetriebe mit Verlinkung auf freie Stellen im „Ausbildungsatlas“: https://www.derausbildungsatlas.de/

Pressemitteilung

IHK Koblenz