Jahreshauptversammlung des Turn- und Sportverein Erpel 1911

Vorstand reduziert seine Vereinstätigkeiten

Erpel. Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des TuS Erpel - leider mit geringer Beteiligung - wurde der amtierende Vorstand entlastet und einstimmig wiedergewählt. Vor der Wiederwahl gab es eine Aussprache zur zukünftigen Vorstandsarbeit - und das aus folgendem Grund:

Der ehrenamtlich agierende Vorstand für den etwa 250 Mitglieder umfassenden Verein besteht zur Zeit aus 4 Personen. Der Posten des 1. Vorsitzenden ist seit 2010 vakant. Die derzeitigen Vorstandsmitglieder erledigen die Arbeit z.T. seit Jahrzehnten (Ernst Senk als Kassenwart seit 1975, Harald Willms als Schriftführer bzw. Pressewart seit 1990, Wolfgang Richarz als 2. Vorsitzender seit 2007 und Ingrid Horn als Pressewartin seit 2010). Feststehende Vereinstermine für zwei Volksläufe pro Jahr (Nikolaus- und Osterlauf), die Jahreshauptversammlung, das Vereinsfest und mehrere Vorstandssitzungen müssen auch organisiert und wahrgenommen werden. Eine Unterstützung aus dem Kreis der Vereinsmitglieder ist so gut wie nicht vorhanden. Zudem haben die Herausforderungen der Coronapandemie ihre Spuren hinterlassen. Der TuS Erpel ist mit 9 Abteilungen breit aufgestellt. Stütze des Vereins sind die Übungsleiterinnen und Übungsleiter. Sie machen einen hervorragenden Job und müssen jede Woche zu ihren Übungsstunden präsent sein. Ihnen zusätzliche Vorstandsarbeit aufzubürden wäre sicher zu viel des Guten. Damit der Verein weiter existiert und der derzeitige Vorstand zumindest für die nächsten 2 Jahre an Bord bleibt, soll die Vorstandstätigkeit reduziert werden. Die folgenden Vorschläge wurden intensiv erörtert und von der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen:

Es wird kein Osterlauf mehr stattfinden. Der Osterlauf - 2022 zum 46. Mal ausgetragen - findet nicht mehr statt. Es sind einfach zu wenige Helfer/innen zur Unterstützung der Organisatoren bereit. Nicht nur die eigentliche Durchführung der vierstündigen Veranstaltung am Ostersamstag, auch die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten bringen den Vorstand an seine Grenzen. Der TuS Erpel ist außerdem einer der wenigen Vereine in Deutschland, die jährlich zwei Volksläufe durchführen.

Auch das Sommerfest wird aus dem Vereinskalender gestrichen. Das ursprünglich als Dank für die Helfer/innen bei den Laufveranstaltungen ins Leben gerufene Fest (vor Corona 26 mal durchgeführt) wurde in den letzten Jahren von immer weniger Mitgliedern wahrgenommen. Stattdessen können die Übungsgruppen - wie schon häufiger praktiziert - eigene Aktivitäten durchführen (Jahresfahrt, Jahresabschluss- bzw. Weihnachtsfeier usw.). Die Ehrungen für Vereinsjubilare werden in Zukunft bei den Jahreshauptversammlungen durchgeführt.

Es fehlen dem Verein einfach jüngere Ehrenamtler, die bereit sind, Aufgaben im Verein zu übernehmen. Dieses Problem teilt der TuS Erpel mit so manchem Verein, der um seine Existenz kämpft. Sollten sich nicht Nachfolger für den Vorstand finden, ist die Zukunft des Vereins, der jetzt immerhin 111 Jahre besteht, ungewiss.