Hilfloser Mann auf dem Mayener Marktplatz

Wenn Gaffer nur zusehen, statt zu helfen

Wenn Gaffer nur zusehen, statt zu helfen

Foto: privat

Mayen. Es ist eine Geschichte, die einen aufhorchen lässt. Dirk Both war gerade auf dem Weg vom Jobcenter in Richtung Mayener Marktplatz unterwegs, als ihm eine Menschentraube am Marktbrunnen ins Auge fällt. Als er genauer hinschaut, bemerkt er einen hilflosen Mann und um ihn herum mehrere Menschen, die mit ihren Handys Fotos machten. Nichts ahnend was dem Mann widerfahren sein könnte, ergriff er die Initiative und versuchte den Unbekannten wieder zu Bewusstsein zu bringen. Wie Dirk Both uns berichtet, hatte der Mann scheinbar keinen Alkohol getrunken und daher lag seine Vermutung nahe, dass der Mann einen Zuckerschock erlitten haben könnte. Wie uns berichtet wurde, befand der Mann sich zu diesem Zeitpunkt in so schlechter Verfassung, dass er in den Brunnen fiel. Sogar in dieser, möglicher Weise lebensbedrohlichen Situation, hielt es niemand für notwendig, dem engagierten Helfer unter die Arme zu greifen. Geistesgegenwärtig hatte er den Mann von seinem Erbrochenen befreit und den Notarzt gerufen. Nach eigenen Angaben hatte Dirk Both mehrere Passanten darauf angesprochen, ob diese den Rettungsdienst verständigen könnten. „Ich habe die Leute ausgeschimpft, weil keiner auf Anfrage dazu fähig war“, teilte er uns mit. Nachdem der Krankenwagen endlich eintraf, war Dirk Both sehr erleichtert. Er selbst blieb noch einen Moment vor Ort, bis die Sanitäter den Mann ins Krankenhaus brachten. Auf der einen Seite war Dirk Both froh, dass er endlich nach Hause gehen konnte, aber auch wütend, weil ihm niemand bei seiner „Rettungsaktion“ geholfen hat. Um seinem Ärger Luft zu machen, hat Dirk Both auf seiner privaten Facebookseite einen Post mit einer entsprechenden Meldung veröffentlicht.