Bergwacht hatte in 2020 bereits neunEinsätze

Wenn die steile Wand lockt,lauern auch die Gefahren

Wenn die steile Wand lockt,
lauern auch die Gefahren

Der „Absicherer“ kann in Notfall Leben retten.

Wenn die steile Wand lockt,
lauern auch die Gefahren

Viele „Mädels“ lieben das Bergsteigen in der „Steinreichen Region“

Wenn die steile Wand lockt,
lauern auch die Gefahren

Niklas Bertling aus Münster in Westfalen ist ein „Alter Hase“ in Punkto „Klettern“. War schon im italienischen Arko, in Sizilien, dem fränkischen Jura, in Fontainebleau, Mallorca, oder Teneriffa.

Wenn die steile Wand lockt,
lauern auch die Gefahren

Ettringen/Kottenheim/Mayen Für die Kletterfreunde, die man zum Beispiel auf der historischen Ettringer Lay antrifft, gibt’s eigentlich nicht Schöneres, als in der 40 Meter hohen „großen Wand“, die einige Experten auch den „Amerikanischen Traum“ nennen, den Einstieg zu wagen. Natürlich immer bestens abgesichert. „Es ist einfach traumhaft hier“, so empfangen uns drei Mädels und zwei Jungs aus dem Dortmunder Raum, die zum ersten Mal in der Ettringer Lay im Einsatz waren. „Wir kommen wieder“, war ihr Resumee. Aus Frankfurt angereist war Jan Heidelberger, der gerade seinen in der Wand hängenden Freund Dominik Keller ordnungsgemäß absicherte. „Wir wechseln uns ab“, so Dominik. „Hier sind wahrhaft schöne Sektionen und Kletterrouten vorhanden, sehr variantenreich und vielfältig. Aber wir wissen natürlich auch um die Gefahren. Darum haben wir unser sehr präzises Sicherungsgerät dabei, um die Gefahr zu minimieren“, so Jahn, der akribisch genau nach oben schaute: „Alles klar bei dir Dominik ?“ „Es ist herrlich hier oben in dieser großen Spalte“, lautete die Antwort. Einen Steinwurf daneben half Niklas Bertling aus Münster in Westfalen einem jungen, braun gebrannten Mädel beim Anstieg: „Das ist Sonja Viarello, sie kommt aus Italien, aus Venedig“ verriet er uns. Niklas ist ein „Alter Hase“ in Puncto „Klettern“. War schon im italienischen Arko, in Sizilien, dem fränkischen Jura, in Fontainebleau, Mallorca, oder Teneriffa. „Und jetzt bin ich stolz auch dieses Areal in Ettringen erklettern zu können. Ich bin überrascht von den vielen Möglichkeiten zum Üben. Sehr schön, aber es ist Klettern der anderen Art, wie in Amerika, dort ist es bekannt, dass man Rissklettern macht. Diese Art von Fels findet man sehr selten, das ist phänomenal“, so der Münsterer zu BLICK aktuell. Nun, auch er weiß um die Gefahren bei dieser Sportart. Vor einigen Tagen hat er noch selber den Absturz und die Rettung eines Kletterers in der Ettringer Lay miterlebt. „Da fragt man sich natürlich selber auch: ‚Was wäre wenn?‘ Ich finde, dass die Ettringer Feuerwehr, das Rote Kreuz, die ärztliche Versorgung und vor allen Dingen die hier ansässige Bergwacht, die für dieses Gelände speziell ausgebildet ist, exzellente Arbeit gemacht haben. Würden Sie das bitte an die Betreffenden weiter geben?“, so sein Anliegen gegenüber unserer Zeitung. Natürlich sind besonders die Ettringer DRKler stolz, eine eigene „Bergwacht“ in ihren Reihen zu haben. Und auch Ettringens Wehrführer, Björn Barz, lobt die freundschaftliche Verbindung von Feuerwehr und Bergwacht. „Wir halten uns auch durch gemeinsame Aktivitäten miteinander fit und tauschen wertvolle Erfahrungen aus. Klar, es ist doch zum Wohle der Sicherheit in unserer Region“, so Barz. Gemeinsamkeit macht stark, weiß auch der Boss dieser engagierten, topfitten mittlerweile 30 köpfigen Bergwacht-Mannschaft, Nico Syré, der innerhalb seiner Gruppe immer auch in seiner Eigenschaft als Kreis-Bergwachtleiter so richtig in seinem Element ist. Den Notfallmanager, der beruflich als Rettungsassistent und Brandschutzbeauftragter im Bildungs- und Pflegeheim St. Martin in Düngenheim im Einsatz ist, zeichnet auch als Orga-Leiter im Rettungsdienst und damit als Ehrenbeamter der Kreisverwaltung große Aktivität aus. In der Ortsgruppe des DRK Ettringen ist Syré darüber hinaus neben deren Chef, Heinz Werner Kleine-Natrop, als 2. Vorsitzender sehr aktiv und im Dauereinsatz. „Erfahrung gehört eben dazu“, auch zum Wohle seiner Bergwacht-Spezialisten im Führungsteam der Fachgruppe Ettringen, der technische Leiter Niclas Gödert und der Leiter für Landschaft, Natur und Umweltschutz, Dominik Dolfen. Diese Bergwacht, eine Facheinheit des DRK auf Bundesebene, die im Jahre 2016 in Ettringen sozusagen das „Licht der Welt“ erblickte. Die Bergwarte sind gleichzeitig aktive Mitglieder des DRK Ortsgruppe Ettringen. Sanitätsdienst, Katastrophenschutz und Bergwacht sind also verbunden. Man ist ausgerüstet mit dem passenden Equipment, bester Erfahrung sowie bester Ausbildung. „Im unwegsamen Gelände wie auf den Traumpfaden, der historischen Ettringer Lay, mit den schroffen Basaltlava-Wänden, dem Winnfeld oder an den Aussichtstürmen Hochsimmer und Hochstein, ist oft „Ende Gelände“ für „normale“ Fahrzeuge“, so der Rettungsfachmann Syré. Unter der Federführung von Kleine –Natrop und Syré“. hat es das engagierte Ettringer DRK-Team in der Vergangenheit mit Mühe und Einsatz sowie mit viel Fleiß geschafft, einen Rettungs-Unimog für solche Fälle für den Fuhrpark anzuschaffen. Dabei galt es im Vorfeld, diesen den Rot Kreuz Erfordernissen gemäß umzubauen. Dafür war eine Summe von 70 000 Euro nötig. Dank der Hilfe vieler Spender konnten 55 000 Euro aufgebracht werden. Und das fleißige Rot Kreuz Team opferte sage und schreibe 1000 Stunden in seiner Freizeit als Eigenleistung zur Aufbaumithilfe. Gemeinsam hatte man diese Hürde genommen. Das Einsatzgebiet der Bergwacht, die bei Bergunfällen über die Rettungsleitstelle unter 112 zu erreichen ist, reicht neben der Region auch über die Kreisgrenzen hinaus. „Wir hatten gerade wieder den Auftrag, einen im unwegsamen felsigen Gelände verunfallten Mountainbiker zu bergen. Gleich kann uns schon der nächste Einsatz bevorstehen“, so Nico Syré zu „Blick aktuell“. Sie handeln somit alle nach dem hehren Gedanken des Rot Kreuz Gründers, Henry Dunant“. Chapeau! Bernd Schmitz