Der WW-Chor Wirges feierte 50. Jubiläum

Wie aus einer Bierlaune ein professionelles Ensemble wurde

Wie aus einer Bierlaune ein professionelles Ensemble wurde

Sänger und Gäste stießen auf das Jubiläum an. Fotos: WR

Wie aus einer Bierlaune ein professionelles Ensemble wurde

Die Gründungsmitglieder (v. l.) Ulrike Wolf, Johannes Paffhausen und Renate Manns, zusammen 150 Jahre WW-Chor.

Wie aus einer Bierlaune ein professionelles Ensemble wurde

Silvia Bijou-Schwickert überbrachte die Glückwünsche der Stadt Wirges.

Wie aus einer Bierlaune ein professionelles Ensemble wurde

Gabi Wieland gratulierte im Namen des Westerwaldkreises.

Wie aus einer Bierlaune ein professionelles Ensemble wurde

Schouler dirigierte temperamentvoll seinen Chor.

Wie aus einer Bierlaune ein professionelles Ensemble wurde

Niclas Schouler sang andächtig Lieder von Franz Schubert.

Wie aus einer Bierlaune ein professionelles Ensemble wurde

Monika Haas- Schmidt ließ 50 Jahre Chorgeschichte Revue passieren

Wie aus einer Bierlaune ein professionelles Ensemble wurde

Johannes Paffhausen (r.) freute sich über den Scheck, den Bürgermeister Michael Ortseifen als Vertreter der Verbandsgemeinde übergab.

Wirges. Es gibt Chöre, die länger bestehen, 100 Jahre und mehr, aber die Feier zum 50-jährigen Bestehen des Westerwald-Chors zeigte, dass es sich in diesem Fall um etwas Besonderes handelt. Aus Anlass des Jubiläums hatte der WW-Chor in das wunderschöne Vereinsheim nach Wirges eingeladen. Johannes Paffhausen konnte als Vorsitzender des Chors im proppenvollen Vereinsheim Spitzen der Kommunalpolitik, der Vereine aus Wirges, Freunde, Gönner und Sponsoren begrüßen. Er versprach einen unterhaltsamen Tag, bei dem Musik und Geselligkeit die Grundlagen sein sollen.

Als „Mann der ersten Stunde“ erinnerte Paffhausen an einige Ereignisse aus den 50 Jahren und schmückte diese mit lustigen Anekdoten aus. Im WW-Chor wurde und wird immer noch großer Wert auf Zuverlässigkeit und Vertrauen gelegt, so entstand ein fast familiäres Miteinander der Chormitglieder. Als Meilenstein in der Entwicklung des Chors bezeichnete der Vorsitzende das eigene Vereinsheim, das früher Stall und Scheune war. Durch Eigenleistung vieler Chormitglieder entstand ein Vereinsheim, das auch als Proberaum dient und durch seine urgemütliche Gestaltung geradezu zum Verweilen und Feiern einlädt.

Mit berechtigtem Stolz erklärte der Vorsitzende, dass der Chor seinen Namen vollkommen zu Recht trägt, da inzwischen Sänger aus 20 Gemeinden des Westerwalds Mitglied im Ensemble sind.

Leicht bedauernd, aber auch schmunzelnd, erzählte Johannes Paffhausen von der Umstellung von Jessica Burggraf zu Niclas Schouler, dem neuen Dirigenten. Der gesamte Chor sei aber „total happy“, weil mit Schouler genau der Richtige gefunden worden sei. Er vergaß auch nicht, die beiden bisherigen Chorleiterinnen Irmgard Soder und Jessica Burggraf zu loben, die den WW-Chor zu dem gemacht hätten, was dieser heute sei. Anschließend hatte der neue Dirigent Niclas Schouler die Gelegenheit, den interessierten Gästen zu bewiesen, was der WW-Chor in der kurzen Zeit seines Wirkens auf die Beine gestellt hat. Vier verschiedene Lieder, teils sakral, aber auch etwas moderner, forderten den lebhaften Applaus der Besucher heraus.

Nun war es Monika Haas- Schmidt, die das Wort ergriff. Sie ließ mit viel Humor, aber auch Nostalgie und Melancholie, die 50 Jahre Revue passieren. Angefangen hatte alles mit dem Zusammentreffen von einigen Jugendlichen, die zu vorgerückter Stunde in bester Bierlaune beschlossen, in Wirges einen Jugendchor zu gründen. Aus Spaß wurde Ernst, alsbald fanden die ersten Proben statt, und der Chor begann, sich zu präsentieren. Da man auch älter wurde, passte der Name Jugendchor nicht mehr so richtig, und es erfolgte die Umbenennung in WW-Chor. Haas-Schmidt hatte ebenfalls einige Anekdötchen aus der Vergangenheit in Petto, die für viel Geschmunzel und Gelächter sorgten, besonders berühmt-berüchtigt seien immer die Ausflugsfahrten gewesen. Duplizität der Ereignisse ist die Tatsache, dass alle drei bisherigen Chorleiter im Alter von 29 Jahren das Dirigat übernommen haben. In den ersten Jahren hatte das angeblich so schwache Geschlecht klar die Überhand im Chor, lediglich ergänzt durch einige Männer. Haas-Schmidt zitierte eine Überschrift aus einer lokalen Zeitung nach einem Konzert von 1985: „Ein großartiges Frauenensemble begeisterte mit männlicher Unterstützung.“ Soviel zur Gleichberechtigung und der öffentlichen Wahrnehmung. Bevor die große Gratulationscours der Politprominenz begann, bedankte sich der WW-Chor musikalisch mit zwei Liedern für die zu erwartenden Geschenke und warmen Worte.

Vertreter der Kommunen kamen nicht mit leeren Händen

Den Anfang machte Gabi Wieland, die 1. Beigeordnete des WW-Kreises, danach hatten Silvia Bijou-Schwickert, 1. Beigeordnete der Stadt Wirges, sowie Verbandsgemeindebürgermeister Michael Ortseifen die Gelegenheit, jeweils für ihre Institution die Glückwünsche zu überbringen. Natürlich kamen sie nicht mit leeren Händen, außer Blumen wurden auch noch diverse Umschläge überreicht, außer von Gabi Wieland, die unter dem Gelächter der Besucher erklärte: „Da das neue Zeitalter auch bei der Kreisverwaltung angekommen ist, haben wir, anstatt eines Schecks, das Jubiläumsgeld direkt per Online-Banking auf das Konto des WW-Chors überwiesen.“ Worauf Johannes Paffhausen antwortete: „Da guck ich aber gleich in unserem Konto nach.“ Auch Helmut Parbel, der Vorsitzende der Sängervereinigung 1870 Wirges, schloss sich den Glückwünschen der Vorredner an.

Ehrungen, eine Überraschung und ein tolles Büffet

Eine ehrenvolle Aufgabe hatte der Vorsitzende noch zu verrichten, die Ehrung von drei Mitgliedern, die als Gründungsmitglieder nunmehr auch seit 50 Jahren dem WW-Chor angehören. Dies waren Ulrike Wolf, Renate Manns und ... Johannes Paffhausen. Die Damen erhielten wunderschöne Blumensträuße, der Vorsitzende überreichte einen unter dem Beifall der Besucher an sich selbst.

Nun wartete Niclas Schouler noch mit einer wahren Überraschung auf: Als ausgebildeter Sopranist sang er, begleitet von Sebastian Höwer am Piano, zwei Stücke von Franz Schubert: „Die Hymne an die Musik“ und „Der Musensohn“. Der Jubel des Publikums kannte keine Grenzen mehr für diesen grandiosen Auftritt.

Vor dem Vereinsheim erwartete die Gäste im Festzelt ein wahrhaft fürstliches Büffet, mit internationalen Fingerfood-Spezialitäten, die keinerlei Wünsche offenließen. Das überragende Büffet war das i-Tüpfelchen auf einem dem Anlass entsprechend gestalteten Fest.