In Niedermendig wurde die Cyriakuskirmes gefeiert

„Wir haben ein bisschen zu kämpfen“

„Wir haben ein bisschen zu kämpfen“

Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel sorgte dafür, dass niemand Durst haben musste.SOT

„Wir haben ein bisschen zu kämpfen“

„Wir haben ein bisschen zu kämpfen“

„Wir haben ein bisschen zu kämpfen“

Mendig. Auch in diesem Jahr startete die Cyriakuskirmes in Niedermendig wieder mit einem großartigen Programm: „Die Bärtigen“, drei Musiker aus der Region, rockten am Freitagabend im wahrsten Sinn des Wortes den Auftakt und schafften der berühmt-berüchtigten Kölsch-Rock-Band „Miljö“ die ideale Vorlage für ihren Auftritt im Anschluss. Ausgerechnet an diesem Abend gab die Band „Miljö“ eines ihrer raren Vollkonzerte des Jahres, doch das Mendiger Publikum schwächelte: Zu Beginn des Top-Acts feierten nur etwa 150 Menschen in der schönen Laacher-See-Halle. „Es ist schon seltsam“, bemerkte die junge Frau am Einlass, „heute Abend sind sogar Leute aus Jülich hier, die sich das Konzert nicht entgehen lassen wollten. Wenn ich da bedenke, wie wenige Besucher aus der Region gekommen sind...“ Auch Andreas Assenmacher, den Vorsitzenden der Kirmesgesellschaft, stimmte die Besucherzahl nachdenklich. Für ihn und alle, die die Niedermendiger Kirmes jedes Jahr mit viel Liebe und Herzblut planen und organisieren, ist das Desinteresse, gerade der Mendiger, enttäuschend. „Ich frage mich in solchen Momenten schon, ob das alles noch Sinn macht“, schüttelte er den Kopf, aber Aufgeben sei sicherlich keine Option. Dass es die Cyriakuskirmes einmal nicht mehr geben soll, ist für ihn und seine Mitstreiter undenkbar. Die, die am Freitagabend zu den Konzerten gekommen waren, störten die Umstände überhaupt nicht, ganz im Gegenteil: Die Atmosphäre in der Laacher-See-Halle war wie immer zauberhaft. Es gab ausreichend Platz zum Mitrocken und Tanzen, die Stimmung war ausgelassen.

Am Samstag und Sonntag war der Kirmesplatz ebenfalls moderat besucht: „Wir haben, was unsere Kirmes angeht, wirklich ein bisschen zu kämpfen“, bedauerte auch Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel, wohlwissend, dass es vielerorts - und generell - schwieriger wird, Menschen für eine Kirmes zu begeistern. In vielen, besonders kleinen Ortschaften stehen die Traditionsveranstaltungen latent vor einer ungewissen Zukunft. Nicht zuletzt wegen des besonderen „Flirtfaktors“ war die Kirmes in früheren Zeiten noch ein absolutes Highlight im jährlichen Veranstaltungskalender. Heute ist sie lediglich eine Option von vielen und konkurriert in Zeiten von Stress und Burnout zudem stark mit den heimischen Sofas. Nichtsdestotrotz: Die, die auch in diesem Jahr wieder dabei waren, hatten ihren Spaß und genossen ihre Kirmes in fröhlich-musikalischer Begleitung der Mendiger Schützenkapelle. Highlight der Kids waren die bunten Buden und Fahrgeschäfte, neben dem Geruch von gebrannten Mandeln und Zuckerwatte, der auf keiner echten Kirmes fehlen darf.