Gelungenes Konzert im Bürgerhaus Siershahn

Young Harmonic Brass feierte Silberhochzeit

Young Harmonic Brass feierte Silberhochzeit

(v.l.) Joana Krämer, Timo Ramroth und Christian Eberz. Fotos: WR

Young Harmonic Brass feierte Silberhochzeit

Sogar ein Feuerwerk wurde abgebrannt.

Young Harmonic Brass feierte Silberhochzeit

Begeisterte Damen während der Pause.

Young Harmonic Brass feierte Silberhochzeit

Bürgermeister Alois Scherz gratulierte zum grandiosen Konzert.

Siershahn. Wenn ein Ehepaar 25 Jahre verheiratet ist, dann steht das Fest der Silberhochzeit ins Haus. Das „Young Harmonic Brass“ – Ensemble (YHB) nahm eine „Silberhochzeit“ als Motto, um das 25-jährige Bestehen der Bläser zu feiern. Aus diesem feierlichen Grund hatten die Musiker in den Saal des Bürgerhauses nach Siershahn eingeladen.

Die Beliebtheit des Ensembles lässt sich auch daran ablesen, dass drei Konzerte innerhalb kürzester Zeit restlos ausverkauft waren. Zur Premiere des Konzertes „Silberhochzeit“ hatte YHB natürlich ein Heimspiel, die erwartungsfrohen Besucher empfingen die Musiker bereits mit lautem Applaus, den man auch als Vorschusslorbeeren betrachten kann. Im Nachhinein erwies sich der Beifall als zutreffend, da YHB die Erwartungen voll erfüllte, wenn nicht sogar übertraf.

Mit Sven Krämer, der als Moderator und Posaunist glänzte, agierte ein Profi vor dem Publikum, der es einfach drauf hatte. Immer wieder gelang es ihm, beim Ankündigen der einzelnen Lieder diese mit herrlichen Geschichten und Anekdoten zu garnieren, die beim Publikum ein ums andere Mal laute Lacher erzeugten. Bei seinen Geschichten nahm er sich und YHB mehrmals „auf die Schippe“, und zog genüsslich die ganze Truppe ironisch „durch den Kakao“. Ernsthaft bestätigte Sven Krämer, dass man es 25 Jahre nur deshalb zusammen ausgehalten habe, weil sich eine richtige Freundschaft zwischen allen Mitgliedern von YHB entwickelt habe, die auch alle Tiefen überstanden habe. Bei seinen Ansagen stellte der Moderator immer wieder das Verhältnis der Stücke zu einer Ehe bis zur Silberhochzeit her. Nach flottem Beginn mit dem „Einzug der Gladiatoren“, sowie der Ouvertüre aus „Wilhelm Tell“ wurde es romantisch, als Sven „How deep is your love“, den Welthit der Bee Gees ansagte. In der ihm zu eigenen Art meinte er, dass die Hochzeitsnacht viel zu wichtig genommen wird, weil sie nicht immer das halten würde, was sich die Protagonisten davon versprechen.

Weiter ging es im Programm, schön abwechselnd im Rhythmus, mal fordernd laut, wie eine Blaskapelle, dann wieder zärtlich und romantisch, immer den Gefühlen einer Ehe folgend. Die herausragende Musikalität des Ensembles muss nicht weiter beschrieben werden, da sitzt jeder Ton, jeder Handgriff, ohne dabei in ein routiniertes Raster zu fallen. Die YHB sind auch eine Improvisationstruppe, die während des Konzertes auch auf Zwischenrufe oder unvorhersehbare andere Dinge reagieren kann. Es mag kitschig klingen, doch die Harmonie innerhalb der Gruppe war bis in den Saal zu spüren, frei nach dem Motto von Raiffeisen: „Was einer alleine nicht schafft, schaffen alle zusammen“.

Wer hätte das gedacht, dass sogar Rammstein´s „Du musst ein Engel sein“ zu Ehren kam? Mit diesem Lied war zu 100 Prozent eine Braut gemeint, als der Himmel noch voller Geigen hing. Unglaublich rhythmisch, dabei mit den Fingern schnipsend, bewiesen YHB ihre schier unerschöpflichen Möglichkeiten, als sie „For the longest time“, den Superhit von Billy Joel acapella zum Besten gaben. Joana Krämer bewies auf beeindruckende Art, dass sie nicht nur vorzüglich Horn und Klavier spielen kann, sondern auch noch über eine richtig gute Stimme verfügt, da sie den Solo-Part bei diesem Song zu singen hatte. Inzwischen war die Stimmung im Bürgerhaus auf hohem Niveau angelangt, die Beifallsbekundungen wurden immer frenetischer.

Unweigerlich wurden mehrere Zugaben „erzwungen“, zum guten Schluss kam noch die Titelmelodie aus „Der rosarote Panther“. Als „Wer hat an der Uhr gedreht?“ wussten alle, dass die Musik „fertig hatte“. Standing Ovations begleiteten die glücklichen Musiker von der Bühne, sie hinterließen eine zufriedene Zuschauerschar, die noch lange im Foyer zusammenstand, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.

Die „Young Harmonic Brass“ sind: Joana Krämer (Horn, Klavier, Akkordeon), Oliver Krämer (musikalische Leitung, Trompete, Flügelhorn), Sven Krämer (Posaune, Bariton), Timo Ramroth (Trompete, Piccolo), Christian Ebertz (Trompete, Piccolo, Flügelhorn) Wolfgang Hehl (Tuba) und Christian Wagner (Schlagzeug).