33. Regionalwettbewerb Jugend forscht – Schüler experimentieren zu Gast in Höhr-Grenzhausen

Zahlreiche Klima- und Umweltschutzthemen interessierten Jungforscher

Zahlreiche Klima- und Umweltschutzthemen interessierten Jungforscher

Die Siegerehrung der Techniker des Regionalentscheids „Jugend forscht“. Fotos: MIH

Zahlreiche Klima- und Umweltschutzthemen interessierten Jungforscher

Lina Ruhfus-Hartmann hat bereits acht Mal am Wettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen. In diesem Jahr konstruierte sie eine Luftampel für den Klassenraum.

Zahlreiche Klima- und Umweltschutzthemen interessierten Jungforscher

Maya Vollmers und Damian Schughart qualifizierten sich mit Naturbechern für den Landesentscheid.

Zahlreiche Klima- und Umweltschutzthemen interessierten Jungforscher

Julian Hoidn und Mattias Dennebaum erforschten eine Biogasanlage und wurden mit dem ersten Platz belohnt.

Zahlreiche Klima- und Umweltschutzthemen interessierten Jungforscher

Unternehmenssprecher der evm Christian Schröder lobte den fleißigen Einsatz der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Zahlreiche Klima- und Umweltschutzthemen interessierten Jungforscher

Für die „SmartPlastic App“ wurden Thomas Lenz und Florian Hauser vom Martin-Butzer-Gymnasium mit dem zweiten Platz sowie einem Sonderpreis belohnt.

Höhr-Grenzhausen. Beeinflusst dein Handy die Gehirnleistung? Macht unser Regen die Pflanzen sauer? Wie ist ein Naturbecher herstellbar? Mit diesen und vielen anderen Fragen beschäftigten sich die insgesamt 75 eingereichten Projekte zum diesjährigen Regionalwettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ Koblenz, der aufgrund von Umbauarbeiten an der Hochschule Koblenz am Schulzentrum in Höhr-Grenzhausen zu Gast war.

Insgesamt 122 Jungforscherinnen und Jungforscher von 22 Schulen der Region haben sich im Verlauf eines Jahres mit Themen aus den Bereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik/Informatik, Physik und Technik auseinandergesetzt, recherchiert, experimentiert, dokumentiert, Thesen aufgestellt und Schlussfolgerungen gezogen. Das Ganze haben sie dann in schriftlichen Arbeit von bis zu 15 Seiten zu Papier gebracht und als Forschungsprojekt bei dem renommierten Nachwuchswissenschaftler-Wettbewerb „Jugend forscht“ eingereicht, um dann ihre Ideen, Experimente und Erfindungen einer Fachjury zu präsentieren. Unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler bei ihren Projekten von 58 Betreuungslehrern.

Umweltthemen standen im Vordergrund

Auffallend waren in diesem Jahr die vielen Projekte zum Thema Klima- und Umweltschutz. Bereits ganz junge Menschen setzen sich mit diesem Thema auseinander. Ein Zeichen, dass das Thema Klimawandel auch bereits in ihren Köpfen verankert ist.

Es ist immer wieder erstaunlich, auf welche Ideen junge Menschen kommen und mit welchen Fragen sie sich beschäftigen. Dabei geben manchmal Alltagssituation den entscheidenden Auslöser für ein Jugend-forscht-Projekt, wie im Fall von Elisabeth Schütz vom Bischöflichen Cusanus-Gymnasium in Koblenz. Sie erforschte, warum angemachter Salat nicht knackig bleibt.

Mit seinem Projekt „Umweltfreundlicher Plastikersatz? Produkte mit Bienenwachs!“ belegte Jonathan Baschek den ersten Platz in der Sparte Technik bei Schüler experimentieren. Bereitwillig bot der junge Forscher jedem Standbesucher selbstgemachte Bienenwachscreme an. „Ich habe eine umweltfreundliche Plastikfolie hergestellt, die man mehrfach wiederverwenden kann, z. B. um ein Pausenbrot einzupacken“, erklärte Jonathan Baschek den Besuchern.

Im Bereich Technik der Kategorie Jugend forscht heimste das Bischöfliche Cusanus-Gymnasium gleich zwei Preise ein. Mit dem Bau und der Anwendungen eine low-cost Nebelkammer erreichte Julius Kamp den zweiten Platz. Marie Konopka machte sich Gedanken über die Funktionsweise einer Rettungsdecke und untersuchte diese strahlungsphysikalisch. Dafür landete sie nicht nur auf dem ersten Platz, sondern erhielt zusätzlich den Sonderpreis „Qualitätssicherung durch zerstörungsfreie Prüfung“ sowie den Zonta-Preis.

Duy Anh Tran und Jakob Weyerhäuser vom Johannes-Gymnasium in Lahnstein entwickelten beispielsweise eine Zitronenbatterie, mit der sie Strom produzieren können, was sie anschaulich unter Beweis stellten. René Richter von der gleichen Schule machte sich mit seinem Projekt „Carpool“ Gedanken um eine Mitfahrzentrale für Schüler und erreichte damit den zweiten Platz bei Jugend forscht in der Sparte Mathematik/Informatik. Der Sonderpreis plusMINT für interdisziplinäre Projekte ging an Kira Marie Franz für ihre Arbeit „Biorobotik – wie wir mit Robotern die Natur verstehen“.

Von Waschnüssen statt Waschmittel bis zum umweltneutralen Autoantrieb

Das Max-von-Laue-Gymnasium aus Koblenz war mit 14 Projekten am häufigsten vertreten. Für ihre mit Leidenschaft und mit beachtlichen Ergebnissen durchgeführten Experimente zeichnete die Jury Maria Zorina mit Platz eins aus. Sie nahm Waschnüssen als umweltfreundliche Alternative zur Verwendung handelsüblicher Waschmittel unter die Lupe.

Die Entwicklung eines Datenbanksystems für naturwissenschaftliche Sammlungen an Schulen beschäftigte Michael Stahl (Max-von-Laue-Gymnasium). Er sicherte sich nicht nur den 1. Platz als Jungforscher im Bereich Arbeitswelt, sondern erhielt dafür zusätzlich einen Sonderpreis.

In der Sparte Schüler experimentieren sicherten sich Jan Brendlau, Lucian Müller und Paul Scholz einen dritten Platz. Ihr Thema „Mit Salz oder ohne Salz? Was ist besser?“ behandelte den Bau eines Antriebs für ein umweltneutrales Auto. „Der Gedanke dahinter ist, dass wir etwas für die Umwelt tun, weil die Autos alle Abgase ausstoßen. Die Idee war, dass wir die Techniken eines Solarautos und eines elektrochemischen Autos zusammenpacken. Dann kann das Solarauto am Tag aufladen und fahren und wenn die Sonne nicht scheint, dann macht es die elektrochemische Energie“, geben die drei zu den Inhalten ihres Experiments Auskunft.

Das plastikfreie Bad beschäftigte Greta-Maria Herzog von der IGS Pellenz. Ihre Ausarbeitung bewertete die Fachjury mit Platz drei in der Sparte Arbeitswelt des Bereichs Schüler experimentieren.

Auch Florian Förster vom Franziskus Gymnasium Nonnenwerth in Remagen überzeugte die Jury mit seinem Algorithmus ‚Madol‘ und wurde zweitplatziert in der Kategorie Mathematik/Informatik bei Schüler experimentieren. Zusätzlich erhielt er für seine Ausarbeitungen und der intensiven Beschäftigung mit diesem Thema den Sonderpreis „Thinking Safety“.

Ein weiterer zweiter Platz ging ans Wiedtal-Gymnasium nach Neustadt an der Wied. Florian Krämer und Lukas Bonn widmeten sich „Gummis unter Spannung“, ein Vorhaben aus dem physikalischen Bereich.

Für das Martin-Butzer Gymnasium aus Dierdorf gingen Thomas Lenz und Florian Hauser an den Start. Sie belegten in der Kategorie „Arbeitswelt“ mit ihrer „SmartPlastic App“ den zweiten Platz und erhielten zusätzlich den Sonderpreis „REset Plastic“.

Hervorragende Forschung über Biogasanlage

Das Mons-Tabor-Gymnasium aus Montabaur ging mit insgesamt sechs Arbeiten in den Regionalentscheid. Die „Forschung über Biogasanlage“ stand für Julian Hoidn und Matthias Dennebaum im Zentrum ihrer Arbeit. Für ihre hervorragenden Forschungen wurden sie von der Jury mit dem ersten Platz im Fachgebiet Chemie (Schüler experimentieren) belohnt. Auch Julia Born verbuchte mit ihrem Projekt über die experimentelle Untersuchung zum Feldsalatwachstum mit dem dritten Platz (Jugend forscht, Biologie) einen Erfolg für sich. Dabei erforschte sie die Menge an Stickstoff, die für das Wachstum des Feldsalats ideal ist. Die technisch versierten Jungforscher Tim Haber und Jan Kleinitz sicherten sich ebenfalls den dritten Platz für ihre Arbeit „Fahren statt laden – Das moderne RC-Auto“. Auch Julian Ernst brachte mit seinem Projekt „Braunkohle 2.0“ aus dem Fachgebiet Physik (Jugend forscht) eine Platzierung in die Kreisstadt.

Verdienter erster und zweiter Platz gingen ans GiK

Und schließlich gab es auch noch Gewinner und interessante Arbeiten von den Schülerinnen und Schülern der gastgebenden Schule, dem Gymnasium im Kannenbäckerland. Sowohl Lina Ruhfus-Hartmann als auch Damian Schughart und Maya Vollmers platzierten sich in ihren Bereichen. Lina Ruhfus-Hartmann hat bereits acht Mal an Jugend forscht Wettbewerben teilgenommen, bisher stets in der Sparte Biologie. In diesem Jahr wagte sich die wissbegierige Schülerin in die Kategorie Technik und konstruierte eine Luftampel für den Klassenraum.

„Mir ist aufgefallen, dass einem, wenn man ins Klassenzimmer kommt, erst mal ein dicker Schwall stickiger Luft entgegenkommt. Und es hat mich interessiert, wie sich diese Luft auf die Konzentration auswirkt. Auf der Suche nach Analysegeräten habe ich festgestellt, dass diese sehr teuer sind oder dass sie nicht genau die Parameter messen, die ich gerne auswerten möchte. Daher kam ich auf die Idee, ein eigenes Gerät zu bauen. Ich habe zwei Sensoren verbaut, die unterschiedliche Werte messen können und deren gemessene Daten auf einer SD-Karte gespeichert werden.“ Im nächsten Jahr will Lina-Ruhfus Hartmann ihr diesjähriges Projekt weiterentwickeln.

„Der Becher der Natur – wie ist er herstellbar?“ Diesen Titel trug das Projekt von Damian Schughart und Maya Vollmers. Aus Alginat und Orangeschalenpulver stellten sie natürliche Becher als Alternative zu Plastik her. Mit dem Belegen des ersten Platzes (Schüler experimentieren, Biologie) haben sie sich für den Landeswettbewerb qualifiziert und fahren im Mai zu Böhringer nach Ingelheim, um dort ihre Forschungsergebnisse erneut einer Fachjury zu präsentieren.

Eine der Betreuerinnen der Jugend forscht AG am Gymnasium im Kannenbäckerland, die selbst auch Jurorin ist, ist Susanna Molitor. Sie freute sich sehr, dass der Regionalwettbewerb in diesem Jahr am GiK stattfinden kann. „Es sind viele interessanten Arbeiten dabei mit viel Potenzial und ich finde es spannend wie auch Kleine schon richtig gute Präsentationen auf hohem Niveau haben.“, lobte sie die Ausarbeitungen im Interview mit BLICK aktuell.

20 Jahre Jugend forscht – Jubiläum für evm

Die Energieversorgung Mittelrhein (evm) unterstützt seit nunmehr 20 Jahren diesen Wettbewerb und zeichnet für die Durchführung in Koblenz und in diesem Jahr am Ausweichstandort Höhr-Grenzhausen verantwortlich. Zusammen mit weiteren Sponsoren und Unterstützern fördern sie damit Kinder und Jugendliche. Neben der finanziellen Unterstützung sorgt die evm für einen guten logistischen Ablauf, übernimmt das Catering und hilft beispielsweise beim Urkundendruck. Mit seinem Engagement bietet das Unternehmen den jungen Menschen eine Bühne, ihre Arbeiten vorzustellen und eine Plattform, ihren Forschergeist zu entwickeln und auszuleben.

Christian Schröder, Unternehmenssprecher der evm, lobte den eifrigen Einsatz aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Wettbewerb „Jugend forscht“ mit den Worten: Wie in jedem Wettbewerb ist es auch hier so, dass nicht jeder auf dem Treppchen stehen kann. Das gehört dazu. Aber ganz wichtig ist: Es gibt hier keine Gewinner und Verlierer, sondern es gibt Einreichungen, die sind noch ein bisschen besser. Jeder, der von euch hier ist, hat gezeigt, dass er bereit ist, neben Schule und Freizeit Neues auszuprobieren und sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen. Dafür von mir herzlichen Dank. Es ist eine große Leistung und darauf könnt ihr alle stolz sein.“