Netzwerk Bad Ems-Nassau erinnert an seine Gründung – Langner: Großer Gewinn für Betroffene

Zehn Jahre Aufklärungund Hilfe bei Demenz

Zehn Jahre Aufklärung
und Hilfe bei Demenz

Viel Applaus und Anerkennung gab es für das zehnjährige Wirken des Demenz-Netzwerks, unter anderem von Professor Fellgiebel, Staatssekretär David Langner, Bürgermeister Josef Oster, Landrat Frank Puchtler und Patrick Landua von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (1. Reihe von links). Dekanat Nassauer Land

Zehn Jahre Aufklärung
und Hilfe bei Demenz

Für gute Laune zum Auftakt der Zehn-Jahres-Feier des Demenz-Netzwerks Bad Ems-Nassau sorgten „Die Wilden Alten“ für gute Laune.

Bad Ems/Nassau. Voll besetzt war der Sitzungssaal der Verbandsgemeinde im Bad Emser Rathaus, wo das Demenz-Netzwerk Bad Ems-Nassau an seine Gründung vor zehn Jahren erinnerte und den Startschuss für das Jubiläums-Programm gab. Viel Anerkennung gab es für einen Vortrag des Demenzforschers Prof. Dr. Andreas Fellgiebel zum Thema als auch für das Netzwerk selbst. Als großen Gewinn für Betroffene und Angehörige bezeichnete der rheinland-pfälzische Staatssekretär im Sozialministerium David Langner das 2007 gegründete Bündnis, dem aktuell 19 soziale Einrichtungen und kirchliche Institutionen in den beiden Verbandsgemeinden an der Lahn angehören.

Ziel ist, in allen Regionen

starke Netzwerke zu haben

Das Demenz-Netzwerk unterstütze als eines von derzeit etwa 40 im ganzen Land ein Ziel der Demenzstrategie in Rheinland-Pfalz, in allen Regionen starke Netzwerke zu haben, die gemeinsam an einem nahtlosen Unterstützungs- und Teilhabesystem arbeiten, betonte Langner. Deshalb begleite seit 2009 auch die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG) Netzwerke wie die im Rhein-Lahn-Kreis. „Sie tragen dazu bei, das Recht von Menschen mit Demenz auf Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Teilhabe und Unterstützung zu fördern“, so Langner, der aus Erfahrungen im eigenen Umfeld berichtete, wie schnell aus dem ehemals interessierten ein hilfsbedürftiger Mensch werden könne.

Dass es im Netzwerk nicht nur um medizinische Fragen, sondern das Miteinander für Betroffene, Angehörige und auch pflegende Berufsgruppen geht, sagte Landrat Frank Puchtler in seinen Glückwünschen. „Es ist auch ein Standortfaktor für unseren Kreis, wie Menschen mit Menschen mit einem Handicap umgehen“, so Puchtler. Josef Oster, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems, wies darauf hin, dass das Netzwerk eine Kommune bereichere, die sich als Gesundheitsstandort verstehe. Die Politiker waren nicht die einzigen Gratulanten, die Stefan Hauser, Sprecher des Netzwerks, begrüßte. „Die Wilden Alten“, ein Senioren-Rock-Pop-Chor aus dem Bereich Katzenelnbogen, eröffneten den Jubiläumsakt. „Als ich vorschlug, ein Lied von den Ärzten zu singen, sagte mein Chor, das sie so gebrechlich noch nicht seien“, scherzte Dirigent Joachim Stegemann. Deren Hit „Westerland“ und selbst Getextetes wie „Mach mit!“ brachten ordentlich Schwung in den Eröffnungsabend.

Zeitungsausschnitte an Stellwänden, Info-Material an Tischen und eine kleine Chronik auf den Sitzen, führten die Arbeit des Netzwerks in den vergangenen zehn Jahren noch einmal vor Augen. „Anders als in anderen Regionen des Landes lag im Rhein-Lahn-Kreis der Focus auf kleinräumigeren Einheiten, ohne dabei den Zusammenhang auf Landkreisebene zu vernachlässigen“, erinnerte Stefan Hauser an die Entstehung. Dabei sei es ein Glück gewesen, dass die damaligen Beratungs- und Koordinierungsstellen, die heutigen Pflegestützpunkte der Regionen, sich der Thematik damals bereits angenommen hatten. Im Bereich von Diez und Lahnstein gab es so schon Netzwerk-Strukturen. Aktuell werde an einer gemeinsamen Internet-Präsenz und einheitlichen Informationsblättern gearbeitet.

Dank sagte Hauser allen Netzwerkpartnern, den Sponsoren des Jubiläums sowie insbesondere dem Stiftungsfond „Diadem“ der Diakonie Hessen, dem Landesministerium sowie der Landeszentrale für Gesundheitsförderung. Dieser ist zum Jubiläum auch ein Demenzparcours zu verdanken, der auf sehr unterhaltsame Weise für die Erkrankung sensibilisiert und erlebbar werden lässt, wie scheinbar einfachste Alltagsbeschäftigungen zur Herausforderung für Demenzkranke werden.

Der Demenzparcours des Landesnetzwerks Rheinland-Pfalz kann nach Voranmeldung noch bis zum 19. Mai besucht werden im Haus der Kirche in Bad Ems sowie im Sozialkompass Nassau in der Gerhart-Hauptmann-Straße. Anmeldungen unter Telefon 0 26 03-57 50.

Pressemitteilung

Dekanat Nassauer Land