Vokalensemble Hammerstein

Zeit für eine Lockerung der Auflagen

Zeit für eine Lockerung der Auflagen

Selbst mit Masken darf das Vokalensemble Hammerstein aktuell nicht gemeinsam singen. Foto: privat

Hammerstein. Seit Mitte März sind Chorleiter Norbert Wierschem und die Mitglieder des Vokalensembles Hammerstein nun durch die Corona-Krise zum Schweigen verdammt, wie alle anderen Chöre in Rheinland-Pfalz auch. Die regelmäßigen Proben können nicht stattfinden, Konzerte und Auftritte fallen aus.

Aber es geht ja nicht alleine um das Singen an sich. Singen im Chor stärkt das Immunsystem. Beim Singen steigen die Abwehrstoffe und Immunglobulin A im Blut, die für die Abwehr von Krankheitserregern verantwortlich sind. Bei Sängerinnen und Sängern ist die Anzahl dieser Antikörper besonders ausgeprägt.

Wer nach langem Üben ein hochgestecktes Ziel erreicht hat, der weiß, wie glücklich dies einen macht: Der eine erlebt seinen Adrenalinschub nach einem gekonnt im Tor versenkten runden Leder, Chorsänger und -Sängerinnen erleben dieses Hochgefühl, wenn es gelingt, das Chor und Dirigent während eines Konzerts absolut auf einer Wellenlänge senden. Singen macht eben glücklich und eigenes Musizieren aktiviert im Gehirn nachgewiesenermaßen das limbische System, das für die Ausschüttung glücksspendender Hormone verantwortlich ist – übrigens stärker als bei jeder Sportart.

Natürlich sehen die Sängerinnen und Sänger ein, dass die zur Eindämmung der Pandemie ergriffenen Maßnahmen notwendig und richtig waren. Aber nun wird es Zeit für eine Lockerung der Auflagen. Hessen und Nordrhein-Westfalen ermöglichen inzwischen wieder das Singen unter Auflagen, nur Rheinland-Pfalz hängt hinterher.

Untersuchungen der Universität der Bundeswehr München zeigen, dass die Luft beim Singen nur im Bereich bis zu einem halben Meter vor dem Mund in Bewegung versetzt wird, unabhängig davon wie laut der Ton war und welche Tonhöhe gesungen wurde. Fazit der Untersuchung: Eine Virusausbreitung über die beim Singen erzeugte Luftströmung ist daher über einen halben Meter hinaus äußerst unwahrscheinlich. Zumindest Singen im Freien sollte endlich wieder möglich sein.

Die Sängerinnen und Sänger würden es sehr begrüßen, wenn Landrat Achim Hallerbach als Vorsitzender des Kreismusikverbandes Neuwied aktiv werden würde.

Passiert nicht bald etwas, steht zu befürchten, dass das Chorsterben in Deutschland noch weiter Fahrt aufnimmt.

Inzwischen übt das Vokalensemble mittels Software am Computer oder Handy, was aber das Erlebnis beim gemeinsamen Singen bei weitem nicht ersetzen kann. Man hofft, dass es bald weiter geht und auch die lange erwartete Tour nach Heidelberg stattfinden kann.

Wer sich über den Chor weiter informieren möchte, kann das auf der Website https://vokalensemblehammerstein.de gerne tun.