Jugend forscht 2015: „Es geht wieder los…“

1. Platz für Hildaschülerinnen

1. Platz für Hildaschülerinnen

So sehen Siegerinnen aus: Angelina Fries, Lara Henritzi und Amrai Schmid (v.l.n.r.) vor ihrem prämierten Stand beim „Jugend forscht“-Regionalwettbewerb in Andernach. Hedi Thelen, MDL

Andernach/Koblenz. Der Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ fand kürzlich in Andernach bei ThyssenKrupp Rasselstein statt.

Passend zu dem Motto „Es geht wieder los“ stellten Amrai Schmid, Angelina Fries und Lara Henritzi, Abiturjahrgang 2015 vom Hilda-Gymnasium Koblenz, ihr Projekt „Still und starr ruht der See…Aber was tun, wenn der Vulkan erneut ausbricht?“ vor.

Dabei gewannen die Damen den 1. Platz in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften.

Als die drei im Erdkunde-Leistungskurs das Thema Vulkanismus mit dem Lehrer Christian Wittlich behandelten, machten die drei zunächst eine Exkursion zum Laacher See und besichtigten anschließend das Vulkanmuseum Lava Dome und die Kellergewölbe.

Je intensiver man sich mit dem Vulkanismus vor der Haustür beschäftigte, desto mehr Fragen stellten sie sich: Ist ein Ausbruch möglich? Wie würde dieser ablaufen? Gibt es überhaupt einen Evakuierungsplan wie für andere Katastrophen auch?

Nachdem Amrai, Angelina und Lara nach einigen Recherchen herausgefunden hatten, dass weder beim Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk, der Bundeswehr, den umliegenden Feuerwehren sowie dem Katastrophenschutz ein Evakuierungsplan vorliegt, entstand die Idee des Projektes. Man wollte einen eigenen Plan erstellen.

Durch Michael Catrein vom Landesvermessungsamt in Koblenz, lernte man die Computerprogramme Tk25mobil sowie TOP50 kennen, mit welchen man schließlich arbeitete.

Die drei orientierten sich bei der Erstellung an den Daten des letzten Ausbruches vor ca. 12.900 Jahren. Die Hauptgefahren bei einem möglichen Ausbruch heute lägen in dem Ausbruch selbst, sowie seinen Spätfolgen wie z.B. Auswurfgestein, Druckwellen, Ascheregen, pyroklastischen Strömen sowie der Bildung eines Dammes bei Rheinbrohl und den damit verbundenen Überschwemmungen (und nach einem Bruch des Dammes ist mit einer Meter hohen Flutwelle zu rechnen). Mit dem Evakuierungsplan ist man in der Lage, mit nur wenigen Clicks am Computer, die Windrichtung sowie die Staudammhöhe individuell anzupassen. Diese Flexibilität kann in der Zeitknappheit einer jeden Katastrophe lebensrettend sein. Nachdem man sich so intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat, erscheint den drei die Tatsache beängstigend, dass obwohl das Risiko eines Ausbruches besteht und der Zeitraum nicht konkret bestimmt werden kann kein Evakuierungsplan existiert und der Laacher See nur unzureichend überwacht wird. Obwohl viele Geologen wie z.B. die Professoren Schreiber und Schmincke immer wieder versuchen, diese Sicherheitslücke zu schließen und Aufmerksamkeit für diese Problematik durch Ergebnisse ihrer Forschung zu erregen, wird kein Geld in ein Überwachungssystem bzw. Messstationen investiert. Laut Schreiber wird das Risiko einer Eruption in Deutschland unterschätzt. Dabei hätte ein Ausbruch in dem dicht besiedelten Gebiet fatale Folgen.

Lara Henritzi