Bischöfliche Pressestelle Trier: Redaktion Koblenz

72-Stunden-Aktion hinterlässt Spuren

72-Stunden-Aktion hinterlässt Spuren

Die Pfadfinder der DPSG Koblenz-Niederberg.Privat

Koblenz. Erst schien es wie ein „unüberwindbarer Berg“, erklärt Melanie Hoheneck von den Pfadfindern der DPSG Koblenz-Niederberg. In 72 Stunden sollten sie 600 Euro sammeln für ein Projekt in Haiti. „Aber nach drei bis vier Stunden kippte die Stimmung.“ Die Ideen seien gesprudelt. Aus den 600 Euro wurden 5.000 Euro. Auch die Zusammenarbeit mit dem Niederberger Eine-Welt-Kreis hält weiter an. Die 72-Stunden-Aktion des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) liegt nun schon mehr als 72 Tage zurück. Doch, was bleibt, ist nachhaltig.

Rund 50 Pfadfinderinnen und Pfadfinder zwischen 6 und 30 Jahren haben während der 72 Stunden Schuhe geputzt, Spenden an den Haustüren gesammelt, Eine-Welt-Produkte verkauft, einen Flohmarkt veranstaltet und nebenbei noch ein Abschlussfest auf der Burg Ehrenbreitstein organisiert. Auch dort gab es Eine-Welt-Produkte sowie einen Informationsparcours zum Thema. Außerdem bauten sie einen neuen Verkaufsschrank für den Eine-Welt-Laden der Pfarrei St. Pankratius Niederberg, der zukünftig den Verkauf erleichtern soll. Nach wie vor gibt es Kaffeeabonnements, die die Pfadfinder einmal im Monat austragen. „Die Aktion hat auch uns Pfadfinder unglaublich zusammengeschweißt“, sagt Sonja Beicht (24). Es seien Momente gewesen, die „man nicht vergisst“.

Dann sind da noch die 5.000 Euro, mehr als das Achtfache vom eigentlichen Ziel. Das Geld geht an den Verein „Lespwa. Hoffnung für Kinder in Haiti“ der deutschen Ärztin Barbara Höfler. Mit dem Geld sollten ursprünglich Ausflüge für Vorschulkinder aus den Slums organisiert werden, damit sie zum ersten Mal in ihrem Leben klares Wasser und eine andere Welt außer Armut und Müll kennenlernen. Nun ist zusätzlich Geld da, um den „bedürftigsten Eltern bei der Anschaffung der nötigen Ausstattung für die Schule zu helfen“, schreibt Höfler, die auch Projektpatin war, in einem Brief. Höfler will den Pfadfindern ein Foto der Kinder aus Haiti zukommen lassen, das sie in ihrem Gruppenraum aufhängen können.

Jeden Dienstag von 8 bis 11 und von 15 bis 18 Uhr verkauft der Eine-Welt-Kreis im Pfarr- und Jugendheim Niederberg fair gehandelte Ware. Zudem unterstützen sie soziale Projekte in Bolivien und Brasilien sowie das Projekt in Haiti. Dass die Pfadfinder sie mit der 72-Stunden-Aktion so unterstützen haben, kam für den Kreis „überraschend“, sagt Gaby Linnhoff (69). „Und vom Ergebnis waren wir restlos begeistert.“ Sie seien während der Aktion auch ins Pfarrheim gekommen, um den jungen Leuten bei ihrer Aktion zu helfen. „Aber die haben uns gar nicht gebraucht“, sagt sie und schmunzelt. Maria Mettler (75) fügt hinzu: „Wir sind mächtig stolz auf unsere Pfadfinder.“ Vom 13. bis 16. Juni beteiligten sich deutschlandweit rund 175.000 junge Leute an der Sozialaktion. Allein im Bistum Trier verwirklichten 5.000 von ihnen 250 Projekte. Weitere Informationen zum Eine-Welt-Kreis in Niederberg gibt es bei Gaby Linnhoff, Tel. (02 61) 5 00 56 72, E-Mail: g.linnhoff@arcor.de. Pressemitteilung

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