Mitgliederversammlung Verein „Alle lieben Koblenz - Stadtforum e.V.“ (ALK)

Ein Rückblick auf 2013 undein Überblick auf die Vorhaben für 2014

Ein Rückblick auf 2013 und
ein Überblick auf die Vorhaben für 2014

Der Vorstand: (v.l.) Hans-Joachim Mehlhorn, Michael Trittermann, Stephan Antwerpen, Christoph Krepele, Claus Hoffmann, Marc Ferdinand, Carl-Günther Benninghoven, Sabine Bonah und Heike Leuters.

Ein Rückblick auf 2013 und
ein Überblick auf die Vorhaben für 2014

Christoph Krepele mit Claus HoffmannBSB

Koblenz. Seine diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung hielt der Verein „Alle lieben Koblenz - Stadtforum e.V.“ (ALK) im RZ-Druckhaus im Koblenzer Industriegebiet A61 ab. Neben den üblichen Vereins-Interna gab der Vorstandsvorsitzende Christoph Krepele einen umfänglichen Überblick über das in 2013 Geleistete und die Vorhaben für 2014, mit denen Stadt und Region weiter gestärkt werden sollen. Allein bei den vier etablierten Veranstaltungen „Koblenz Blüht“, „Koblenz Klingt“, „Schängelmarkt“ und „Gewerbeparkfest“ sitzt die Werbegemeinschaft als fester Partner mit im Boot. Darüber hinaus unterstützt der 1989 als Stadtforum gegründete Verein, der zusammen mit der Koblenz-Touristik ein Gesellschafter der Koblenz-Stadtmarketing GmbH ist, weitere städtische Veranstaltungen. Immer mehr beschäftige sich ALK mittlerweile auch mit existenziellen Fragen für die Stadt, erklärte Krepele. Vieles sei nach der Fertigstellung der Zentralplatz-Bebauung zwar in guter Ordnung, aber nicht alles in bester. Die Politik, mit der der Verein eng zusammenarbeitet, wisse leider nicht immer, gerade was neue Firmenansiedlungen angehe, was gut oder schädlich für den Handel sei, kritisierte der Vorsitzende. Dabei sei der Handel doch das Gesicht einer Stadt, ein gesunder und breit gefächerter Handel sei für sie ein wichtiges Qualitätsmerkmal. ALK beschäftige sich zudem zunehmend mit den Problemen des immer schärferen Wettbewerbs durch die weiter wachsende „Grüne Wiese“, den Internethandel oder neue Gewerbepark-Ansiedlungen. Konfrontiert sieht sich das Stadtforum zudem mit oftmals überteuerten Mietforderungen gerade in 1A-Lagen und Billiganbietern, „die uns im Stadtbild gar nicht gefallen“, führen sie doch einen gnadenlosen Preiskampf. Baustellenmarketing ist ein weiterer Tätigkeits-Schwerpunkt für ALK und Stadtmarketing. Ganz aktuell betrifft das die im Juli beginnenden Bauarbeiten an der Europabrücke (Vorlandbrücke Lützel). Krepele zeigte sich überzeugt, dass der Super-Gau, der damit und mit der Renovierung oder gar dem Neubau sämtlicher andere Koblenzer Brücken einhergehen könnte, allerdings vermeidbar sei. Gerade solche Großbaustellen müssen unbedingt kommuniziert werden, bestätigte der seit 1. April als neuer Citymanager in den Vorstand von ALK kooptierte Claus Hoffmann. Daher sei eine enge Zusammenarbeit mit den Medienhäusern erforderlich. Hoffmann plant zusätzliche Kampagnen vor Ort, mit denen den Baustellen-Geschädigten der Leidensdruck durch Informationen, vielleicht auch mit ein wenig Humor, zumindest teilweise genommen wird. Zusätzlich beschäftigt sich ein von ALK initiierter Arbeitskreis „Verkehr“ mit diesem Thema sowie allen anderen verkehrsrelevanten Fragen, die besonders unter dem Gesichtspunkt „Alles muss komfortabel sein“ behandelt werden. Auch „Stadtbegrünung“ als ein wichtiges Qualitätsmerkmal einer Stadt ist für den Verein ein ständiges Thema. Krepele zeigte sich entsetzt darüber, dass die „neue“ Viktoriastraße gänzlich ohne Baum sei. Reizthemen für ALK und Stadtmarketing seien das Outlet-Center in Montabaur (FOC) und das Gebührenerhebungsprinzip der GEMA, eine, wie Krepele sagte, sehr gierige Institution, die jedes Jahr aufs Neue die Daumenschrauben weiter anziehe. Welche Gebühren tatsächlich bezahlt werden, sei immer noch eine Verhandlungssache, erklärte Hoffmann. Es müsse eine langfristige Lösung gefunden werden, damit die Stadt ihre Veranstaltungen weiter durchführen kann. Lösungen gefunden werden müssen auch, so Krepele, für die mit der Errichtung des FOC einhergehende eklatante Wettbewerbsverzerrung durch zusätzliche verkaufsoffene Sonntage. „Das dürfen wir uns nicht bieten lassen“. Die Politik „pinkele mit solchen Entscheidungen heimischen Unternehmern ans Bein“, empörte er sich. Hoffentlich sind nicht solche Emotionen damit gemeint, wenn Krepele von Koblenz als einer Stadt der Emotionen träumt. An seinem Ziel „Alle lieben Koblenz“ wird der Verein mit allen Kräften und den der Stadtmarketing GmbH aus den ALK-Mitgliedsbeiträgen (über 140 Mitglieder) bereitgestellten Betriebsmitteln von jährlich rund 70.000 Euro beständig weiter arbeiten. Ihn dabei unterstützen will mit frischen Ideen und großem Engagement neben seiner in Köln ausgeübten Lehrtätigkeit der neue Citymanager, der die Nachfolge von Nicole Volmer angetreten hat. Der 38-jährige Hoffmann, ein echter Schängel, stellte seine Visionen und Strategien für Koblenz in einem interessanten und viel versprechenden Vortrag vor. Seinen Leitsatz „Idee schlägt Kapital“ will er von Beginn an konsequent verfolgen. Um die Ist-Situation auszuloten und danach zusammen mit Christoph Krepele und Andreas Bilo, den beiden Geschäftsführern der Koblenz-Marketing GmbH, Ziele und Ideen für einen Maßnahmenplan herauszuarbeiten, richtete er direkt einen über drei Sitzungen reichenden Workshop ein. Ganz konkret beschäftige er sich schon jetzt mit der Vorbereitung des Schängel-Markts im September, dessen Konzept zu überdenken sei. Das Niveau müsse auf ein anderes Level gehoben werden, damit die Veranstaltung ein besonders für den Einzelhandel interessantes Klientel anlockt. Nur mit „Bratwurst und Tamtam“ gehe das jedenfalls nicht. Ein wichtiges Thema für Hoffmann ist außerdem die Installation eines, möglichst von Regionalität und dem Siegel „Grün“ geprägten Wochenmarkts in Koblenz, für den seine Vorgängerin schon ein attraktives Konzept erarbeitet hatte. Ein Wochenmarkt sei ein „wahnsinnig tolles Instrument“, eine lebendige Innenstadt charmant zu präsentieren und ein Ort der Kommunikation. Der Koblenzer müsse „Wochenmarkt“ allerdings erst wieder neu lernen. Viele weitere Ideen zur Stärkung des Standortes will Hoffmann umsetzen. Dazu gehört ein gutes Leerstandsmanagement, verstärkte Bemühungen, attraktive „Zugpferde“ wie beispielsweise einen Bio-Supermarkt, in die Stadt zu bekommen, die Einbindung des Fahrradverkehrs und die Zusammenarbeit mit den Hochschulen.

Ein kurzfristig erarbeitetes und brandaktuelles Projekt, das ALK zusammen mit der Rhein-Zeitung umsetzt, präsentierte Heike Leuters von der rz-media GmbH, die nach einstimmigem Beschluss der Mitgliederversammlung den Platz des ausscheidenden Friedhelm Henn im Vorstand eingenommen hat. Mit „Wir lieben Live“ soll das WM-Sommermärchen 2006 ein Stück weit zurück nach Koblenz geholt werden. Alle WM-Fußballspiele (außer die ab 0.00 Uhr übertragenen) können mittels einer riesigen Videowand von bis zu 4.500 Personen live auf den Zentralplatz ab jeweils 18 Uhr miterlebt werden. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung stellte Hans Kary, Geschäftsführer der rz-media GmbH, das Porträt der Mittelrhein-Verlagsgruppe, die Herausgeber der 1946 erstmals erschienenen Rhein-Zeitung ist, vor und RZ-Mitarbeiterin Ingrid Geisler führte eine Gruppe durch das im Jahr 2012 neu errichtete Druckhaus.