Tiefbauamtsleiter Dr. Kai Mifka informierte über aufwendigen Neubau

Pfaffendorfer Brücke: Mammutprojekt kostet 181 Millionen Euro

Pfaffendorfer Brücke: Mammutprojekt kostet 181 Millionen Euro

Die Pfaffendorfer Brücke soll noch bis 2028 halten. Fotos: HEP

Pfaffendorfer Brücke: Mammutprojekt kostet 181 Millionen Euro

Im Baubüro wurden etwa 30 Interessierte empfangen.

Pfaffendorfer Brücke: Mammutprojekt kostet 181 Millionen Euro

Der provisorische Fuß- und Radweg.

Pfaffendorfer Brücke: Mammutprojekt kostet 181 Millionen Euro

Dr. Kai Mifka und Gerhard Bruchhof zeigen einen Brückenbauplan.

Koblenz. Die Zahlen für das derzeit größte Infrastrukturprojekt in Rheinland-Pfalz und die größte Baumaßnahme der Stadt Koblenz sind zum Staunen: Der Neubau der Pfaffendorfer Brücke, die wichtigste Rheinüberquerung mit 40 000 Fahrzeugen pro Tag, dauert fünf Jahre und ist mit Kosten von fast 181 Millionen Euro veranschlagt. Das Land gibt knapp 81 Millionen Euro dazu.

Für das 311 Meter lange konstruktionstechnisch spannende Meisterwerk der Baukunst werden 5060 Tonnen Betonstahl, 8700 Tonnen Baustahl, 38.000 Kubikmeter Beton, 8700 Tonnen Asphalt, 1,2 Kilometer Kanal benötigt und es gibt im Gesamtkomplex 17 einzelne Bauwerke.

Vor acht Monaten begannen die Arbeiten für dieses Mammutprojekt und jetzt wollte der Verkehrs- und Verschönerungsverein Pfaffendorf wissen, wie der Stand ist und wie es weitergeht.

Daher hatten der städtische Tiefbauamtsleiter Dr. Kai Mifka und sein Kollege Karl Thomas nach Pfaffendorf ins Baubüro an der Emser Straße eingeladen. Mit fast 30 Interessenten war der größte Raum im Baucontainer fast zu klein. Locker und gut verständlich brachte der studierte und promovierte Bauingenieur die Infos rüber und beantwortete Fragen der VVV-Mitglieder. Dr. Mifka beschränkte sich weitgehend auf Dinge, die schwer vorauszusehen waren. So mussten Industrietaucher über sechs Wochen im Rhein unterwegs sein, um Kriegsmunition zu finden.

Stahlschrott im Rhein

„Da waren lediglich zwei Flakgranaten. Viel schlimmer ist aber im Rhein der Stahlschrott von alten Brücke. Der muss raus, da die Pontons einen geraden Untergrund brauchen. Das hat Zeit und Geld gekostet, was nicht eingeplant war“, erläuterte der Tiefbauamtsleiter.

Sind die Bauarbeiten dennoch im Kostenrahmen? „Da die Rampe günstiger wird, wiegt eine solche Ersparnis höhere Kosten auf. Wir bewegen uns im Rahmen des Haushalts“, versicherte Dr. Mifka, der auch das neu eingerichtete Brückenbauamt leitet.Für die Pfaffendorfer sind natürlich die Rampen interessant, da durch sie ihr Stadtteil ans Zentrum angebunden wird.

Alte Rampe wurde abgerissen

Die sogenannte Südrampe führt aus der Innenstadt von der Brücke auf die Emser Straße, also nach Pfaffendorf. „Und am Ende entsteht ein kleiner Kreisel, damit die Fahrzeuge nicht so schnell auf die Emser Straße fahren“, unterstrich der Tiefbauamtsleiter.  

Dass er damit vermutlich Recht haben wird, ist an der derzeitigen vorübergehenden Situation zu erkennen. Da die alte Rampe schon vor einiger Zeit abgerissen wurde, ist Pfaffendorf jetzt nur über die B 42 und deren Abzweigung nach Ehrenbreitstein und die Brückenstraße erreichbar. Deshalb haben Baufirmen einen Wall mit Rad- und Fußgängerweg angelegt. Und darauf „brettern“ manche Radfahrer in hohem Tempo nach Pfaffendorf.

Die neue Südrampe für Radfahrer und Fußgänger soll Mitte 2024 fertig sein, Autofahrer müssen sich noch gedulden, führte Dr. Mifka aus.   Auf die Brücke führt die sogenannte Ostrampe aus Ehrenbreitstein und Pfaffendorf kommend über die Brückenstraße. „Die kommt ganz am Ende von 2027 weil es ein eigenes aufwendiges Projekt wird. Das alte Gewölbe bleibt und darüber entsteht ein neues Stahlbauwerk“, erläuterte Dr. Mifka.

Neue Rheinquerung

Er informierte dann noch über die neue Rheinüberquerung, die parallel zur bestehenden Pfaffendorfer Brücke stromabwärts gebaut und über die in etwa zewi Jahren der Verkehr fließt. Eineinhalb Jahre sind dann notwendig, um die alte Brücke abzureißen und im Rhein die neuen Pfeiler zu bauen.

Danach kommt der „Showdown“: Die neue Brücke wird rheinaufwärts auf die neuen Pfeiler verschoben. Mit den Anschlüssen dauert das etwa sechs Wochen, in denen es dort keine Rheinüberquerung mehr gibt. VVV-Vorsitzender Gerhard Bruchhof meinte scherzhaft: „Dann schwimmen wir eben.“