BSG Unkel-Linz - Badminton Regionalliga Mitte

Nach zwei Siegen ist die BSGauf Augenhöhe mit den Besten

Nach zwei Siegen ist die BSG
auf Augenhöhe mit den Besten

Die Mannschaft bei der Einstimmung auf die Begegnung. privat

Unkel. Zum Abschluss der Hinrunde wartete die BSG Unkel-Linz in Bestbesetzung mit zwei Heimsiegen auf und begeisterte damit ihre Fans, die in Rekordzahl (80) die spannenden Spiele verfolgte. Zum einen zog Spitzenspieler Lasitha Menaka mit seiner spektakulären Spielweise in der Unkeler Sporthalle die Massen an, zum anderen wusste gerade er seine Mitspieler so zu motivieren, dass auch sie über sich hinauswuchsen.

Zunächst galt es, gegen Aufsteiger und Schlusslicht SV GutsMuths Jena den Pflichtsieg einzufahren. Lediglich Lasitha Menaka machte es spannend im Spitzeneinzel gegen Johann Höflitz. Doch letztlich blieb er genauso siegreich wie seine Mitspieler Konstantin Dobrev, Skender Bunjaku, Markus Meffert, Udo Blümel sowie auf Frauenseite Arzane Bunjaku und Sarah Kämpf. Mit einem 8:0 hatte jedoch keiner gerechnet und man muss lange in den Annalen der BSG zurückblättern, um ein solches Ergebnis in der Regionalliga zu finden. Viel wichtiger aber war es der Mannschaft, am nächsten Tag auch gegen den direkten Verfolger, die sehr ausgeglichen besetzte OTG Gera, zu punkten und da waren Höchstleistungen gefragt. Nur knapp unterlag das erste Männerdoppel Skender Bunjaku/ Konstantin Dobrev, während sich zeitgleich die Frauen ein heißes Duell lieferten und dabei eindrucksvoll unter Beweis stellten, dass beide Doppel zu den Besten der Liga gehören.

Und dass es dabei fair zugehen soll, machte Sarah Kämpf am nahenden Ende des Duells klar: Im Gegensatz zu bekannten Fußballern korrigierte sie die Entscheidung des Schiedsrichters bei einem Linienball, der zugleich der Matchball war, und überließ den Punkt ihren Gegnerinnen, was ihr nicht nur den Respekt dieser, sondern auch aller Anwesenden einbrachte. Dieses „Fair Play“ hinderte das Damendoppel Kämpf/Bunjaku nicht daran, dann anschließend den Siegball zu erspielen und zum 1:1 auszugleichen.

Lasitha Menaka fand in Routinier Thorsten Reinemann einen Doppelpartner, mit dem er sich auf Anhieb gut ergänzte und so auch einen ungefährdeten Punkt holte. Nach diesem gelungenen Start musste sich Sarah Kämpf beruflich bedingt auf den Weg nach München machen. Für sie „opferte“ sich Blerina Bunjaku im Einzel, während Arzane Bunjaku ins Mixed wechselte. Hoffnungsträger Konstantin Dobrev leistete sich im zweiten Einzel nur eine kurze „Auszeit“, die er nicht erklären konnte und am Ende bitter bereute: Seine 11:7-Führung im Entscheidungssatz schmolz dahin und mündete in eine 20:22-Niederlage. Niemand war enttäuschter als er selber, doch seine Miene hellte sich zunehmend wieder auf, als seine Freunde nach dem Motto „ alle für einen“ die Herausforderung annahmen.

Zwar wehrte sich Blerina Bunjaku tapfer, aber vergeblich gegen die Ligabeste Maxi Stelzer. Das kam nicht unerwartet. Doch dann startete die Mannschaft durch. Markus Meffert spielte „sein Spiel“ und machte wie gewohnt seinen Gegner Sebastian Kokott in drei Sätzen mit langen Ballwechseln mürbe. Dem Geschwister-Mixed mit Skender und Arzane Bunjaku stand ebenfalls eine schwere Aufgabe bevor, zumal Skender Bunjaku eine Armverletzung plagte. Doch irgendwie musste Lasitha Menaka beim Einstimmen seine Freunde „verzaubert“ haben: Sie vergaßen Schmerz und normale Mixed-Positionen: Arzane Bunjaku übernahm auf ihre stille Art und Weise das Kommando und wurde so zur Spielerin des Tages. In zwei Sätzen machten sie den Punkt und das Unentschieden perfekt und rehabilitierten den unglücklichen Konstantin Dobrev.

Lasitha Menaka

blieb ungeschlagen

Gewohnt spektakulärer spielte sich in seinem Abschiedspiel Lasitha Menaka in die Herzen seiner Freunde. Bislang ungeschlagen wollte er gegen einen der erfolgreichsten Einzelspieler der Liga, Sascha Wohlpfeil, seine weiße Weste behalten. Der war wohl noch vom Ausgang der letzten Spiele geschockt und überließ so dem Sri Lanker den ersten Satz noch recht klar. Doch dann zeigte auch er, dass er zu kämpfen bereit war, allerdings ohne Belohnung: Lasitha Menaka ließ sich den Sieg für seine Mannschaft nicht nehmen und siegte mit 21:11 und 22:20 und fliegt nun als im Einzel ungeschlagener Liga-Primus zurück in seine Heimat, wo ihn schon in den nächsten Tagen nationale Aufgaben erwarten.

Mit 5:3 schließt die BSG Unkel-Linz die Hinrunde ab und festigt damit den dritten Tabellenplatz, punktgleich mit dem Bundesligaabsteiger SV Wehen und nur einen Punkt hinter Tabellenführer BV Maintal. Eines wurde allen klar: Der SV Unkel hat in seinem 20. Jahr der Freundschaft mit den Sportlern aus Sri Lanka mit Lasitha Menaka einen vorbildlichen Sportler und Freund zum Geschenk bekommen. Der Abschiedsschmerz war nicht nur ihm lange anzusehen.