St. Josefs-Werkstätten Plaidt als Arbeitgeber für Menschen mit Behinderung

Landtagsabgeordnete erhieltEinblick in Tätigkeitsfelder

Landtagsabgeordnete erhielt
Einblick in Tätigkeitsfelder

Am runden Tisch wurde über Projekte und Aufgaben der Werkstätten gesprochen.

Landtagsabgeordnete erhielt
Einblick in Tätigkeitsfelder

Landtagsabgeordnete Hedi Thelen (CDU) informierte sich über die Tätigkeitsfelder der Beschäftigten und über die Herausforderungen, denen sich die Einrichtung stellt. privat

Plaidt. Die CDU-Landtagsabgeordnete Hedi Thelen besuchte die St. Josefs-Werkstätten der Barmherzigen Brüder Saffig in Plaidt. Thelen informierte sich im Gespräch mit dem neuen Geschäftsführer der Barmherzigen Brüder Trier und zugleich Kaufmännischen Direktor der Barmherzigen Brüder Saffig, Matthias Warmuth, dem Hausoberen Frank Mertes, Werkstattleiter Gregor Nöthen und dem Koordinator der Behindertenhilfe Albert Mandler über Projekte und Aufgaben der Werkstätten. Zentraler Punkt des Informationsaustauschs war der aktuelle Prüfungsbericht des Landesrechnungshofes, in dem eine intransparente Mittelvergabe von Landesmitteln an die Behindertenwerkstätten angemerkt wurde. „Auch wir, als Träger von zwei Behindertenwerkstätten in Rheinland-Pfalz sehen hier Handlungsbedarf“, so Matthias Warmuth. Von einer Überfinanzierung wie er im Bericht angemahnt wird könne aber keineswegs die Rede sein. „Es ist zwingend notwendig, dass gesetzliche Rahmenbedingungen aufgestellt werden, um Rechtssicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten. Der Zungenschlag des Rechnungshofberichtes, der pauschal über zu hohe Kosten urteilt, ist gefährlich und irreführend.“ Albert Mandler ergänzt: „Der Bericht suggeriert, dass 30 Millionen Euro in den rheinland-pfälzischen Behindertenwerkstätten versickern würden, und niemand wisse, wohin. Das ist aber schlicht und ergreifend falsch.“ 1985 gab es eine Vereinbarung zwischen dem Ministerium und den Trägern von Werkstätten über die Frage der Personalausstattung. „Damals wurden Betreuungsschlüssel festgeschrieben, die bis heute Gültigkeit haben und Grundlage für die aktuelle Personalbemessung in den Werkstätten sind.“ Die Mehrkosten seien zum größten Teil durch die zusätzliche Ausstattung mit Mitarbeitern im Gruppendienst begründet. „Rheinland-Pfalz ist bundesweit federführend, was die qualitative Arbeit in den Werkstätten betrifft“, erklärt Matthias Warmuth. „Das Mehr an Personal ermöglicht eine bessere Betreuung der Menschen mit Behinderungen. Davon profitierten sie sowohl in der Bildungsarbeit als auch im Integrationsmanagement.“ Hier sei beispielsweise die Qualifizierung für und Beschäftigung auf ausgelagerten Arbeitsplätzen zu nennen, oder die Vermittlung von Menschen mit Behinderungen auf den ersten Arbeitsmarkt.

Teilhabe am Arbeitsleben steht im Mittelpunkt des Auftrags

„Die Teilhabe am Arbeitsleben bedeutet für einen Menschen nicht nur wirtschaftliche Absicherung. Sie bestimmt in hohem Maße die Identität und das Selbstwertgefühl des Einzelnen und sichert ihm gesellschaftliche Anerkennung und Integration“, so der Hausobere Frank Mertes. Dass in der heutigen Leistungsgesellschaft gerade Menschen mit Behinderung häufig als Erste mit Arbeitslosigkeit konfrontiert sind, weiß auch der Leiter der St. Josefs-Werkstätten Plaidt, Gregor Nöthen. „Stetig zunehmender Wettbewerbs- und Kostendruck zieht steigende Leistungsanforderungen nach sich, die Menschen mit Behinderung in ihrer subjektiven Belastbarkeit überfordern, sie zunehmend destabilisieren, isolieren und chancenlos machen. Die St. Josefs-Werkstätten Plaidt als anerkannte Werkstatt für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen haben es sich zum Ziel gesetzt, diesem Personenkreis in beschütztem Umfeld die Möglichkeit zu geben, durch differenzierte Arbeitsangebote gesellschaftliche Anerkennung als arbeitende Menschen zu erfahren, ehemals vorhandene Arbeitsfähigkeiten wiederzuerlangen und neue zu erlernen.“

„Der Rechnungshofbericht wirft rechtliche Fragen auf und schadet insbesondere auch den behinderten Menschen. Mir war es daher wichtig, mich über die Tätigkeitsfelder und Abläufe einer Behindertenwerkstatt zu informieren und mich direkt mit den handelnden Personen vor Ort auszutauschen. Nur anhand von Zahlenwerken zu debattieren wäre nicht Zielführend, so die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Hedi Thelen. „Von Seiten der CDU werden wir das Thema daher im Landtagsausschuss für Soziales zur Sprache bringen.“ Im Anschluss des Gesprächs fand ein gemeinsamer Rundgang durch die St. Josefs-Werkstätten statt, welcher der Abgeordneten einen Überblick über das Leistungsspektrum der Plaidter Einrichtung gab.

Pressemitteilung der

Barmherzigen Brüder Saffig