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Cannabis als Medizin: Wie hat sich die Nutzung in den letzten zwei Jahren entwickelt?

Cannabis als Medizin: Wie hat sich die Nutzung in den letzten zwei Jahren entwickelt?

Cannabis wird heute für verschiedene medizinische Zwecke eingesetzt - die Nachfrage steigt rasant. Quelle: @ Rick Proctor / Unsplash.com

Cannabis als Medizin: Wie hat sich die Nutzung in den letzten zwei Jahren entwickelt?

Medizinisches Cannabis wird heute in verschiedenen Formen angeboten. Quelle: @ Get Budding / Unsplash.com

In Deutschland, also auch in Rheinland-Pfalz, kann unter bestimmten Voraussetzungen Cannabis auf Rezept verschrieben werden. Diese Regelung ist seit zwei Jahren in kraft, doch welche Änderungen haben sich dadurch ergeben? Wird medizinisches Cannabis häufig verschrieben, oder gibt es noch Probleme? Und für welche Krankheiten eignet sich das Mittel überhaupt. Dieser Artikel schaut sich das einmal an.

Anträge auf Verordnung werden oft unterstütztIn Rheinland-Pfalz gibt es eine positive Nachricht. Im Schnitt genehmigt der medizinische Dienst der Krankenkassen jede zweite Verschreibung, beziehungsweise den ärztlichen Antrag auf Cannabis auf Rezept. Im Einzelnen bedeutet das:

Bislang wird jeder Antrag genau nachgehalten und ausgewertet. Nach fünf Jahren sollen die Statistiken überprüft werden, damit überlegt werden kann, ob Cannabis später als Regelleistung der Krankenkassen gilt oder nicht. Aktuell gibt es übrigens aufgrund der hohen Nachfrage immer wieder Lieferengpässe. Daher geht nächstes Jahr die erste deutsche Cannabis-Farm mit ihrer ersten Ernte an den Start. Momentan wird auf der Plantage noch ein Lager gebaut, damit die Engpässe künftig verhindert werden können.

Cannabis: Wogegen helfen die Produkte?Medizinisches Cannabis und cannabishaltige Produkte wie CBD können bei einer Vielzahl von Krankheiten unterstützend helfen. Die Forschungen sind jedoch noch nicht in allen Fällen aussagekräftig. Das Problem hierzulande ist, dass Cannabis in der Vergangenheit fast ausnahmslos unter dem Gesichtspunkt der Droge untersucht und frühere Forschungen bezüglich des Gesundheitsfaktors kaum berücksichtigt wurden. Deshalb haben etliche Patienten auch Probleme, medizinisches Cannabis für ihre eigene Erkrankung zu erhalten. Oftmals wird darauf verwiesen, dass die Faktenlage noch nicht ausreichend sei. Die folgenden Erkrankungen und Symptome sind somit als Möglichkeit zu betrachten, nicht als Garantie, dass eine Verschreibung durchgesetzt werden kann:

Wer sich für CBD interessiert, da er unter gesundheitlichen Problemen leidet, sollte trotz allem zuerst einen Arzt aufsuchen. Länger andauernde Appetitlosigkeit, Übelkeit, aber auch Unruhe und Schlafstörungen können ernsthafte Hintergründe haben, die unbedingt untersucht werden sollten.

Wie kann Cannabis konsumiert werden?Medizinisches Cannabis kann auf verschiedenen Wegen eingenommen werden. In der Regel entscheidet der Patient, welche Variante für ihn am besten ist. In anderen Fällen bedingt das Symptom die Anwendeart:

Patienten sollten sich genau mit ihrem Arzt besprechen und gemeinsam mit ihm überlegen, welche Form der Anwendung für einen selbst gut geeignet ist. Wer beispielsweise nie im Leben rauchte, der mag oft nur ungern zur Pfeife oder zum Verdampfer greifen. Auch kann es sein, dass je nach Erkrankungen von den Kassen bestimmte Cannabis-Varianten bevorzugt werden. Eine kleine Ausnahme bilden die Salben und das CBD-Öl. Da diese auch ohne Rezept erhältlich sind, entscheidet der Nutzer ganz allein über die Anwendung, sofern sie die Ursache ihrer Probleme ärztlich haben prüfen lassen. Von der dauerhaften Selbstmedikation muss – wie auch bei einfachen Kopfschmerztabletten – abgeraten werden.

Fazit – steigende NutzungAngesichts der Tatsache, dass medizinisches Cannabis knapp wird, lässt sich vermuten, dass die Zulassungszahlen immer weiter steigen. Zwar hat nicht jeder Patient Glück, eine Bewilligung zu erhalten, dennoch erweist sich Cannabis für viele Patienten als nützlich. Sollten die Erfahrungen positiv bleiben, ist es gut möglich, dass alle Krankenkassen medizinisches Cannabis in wenigen Jahren in die üblichen Regelleistungen aufnehmen. Wer sich als Betroffener für diesen Behandlungsweg interessiert, sollte unbedingt seinen Arzt auf die Möglichkeit ansprechen. Nicht jeder Arzt ist so gut mit der Materie befasst, als dass er das Arzneimittel direkt vorschlagen würde.