Streuobstwiesen sind wieder „in“

Es kommt alles einmal wieder

Auch die schöne Zeit des Apfel- und Birnen-Erntens

Es kommt alles einmal wieder

Die Zweige biegen sich unter der Last ihrer köstlich aussehenden Äpfel.Foto: Bernd Schmitz

20.09.2018 - 10:54

Region. „Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt“. Viele werden noch dieses schöne Gedicht, unzählige Male in früheren Schulzeiten vorgetragen, kennen. Ja, und der Herbst ist bekanntlich auch die Zeit des Erntens. Und da hat man in der Region den guten alten Apfel, oder die schmackhaften Birnen, frisch vom in Wiesengeländen oder im Garten wachsenden Baum, unverdorben und ungespritzt, wieder entdeckt. Kein Tag ohne Pressemeldungen wie: „Streuobstwiesen zeigen Ertrag“, „Bürger sammelten zentnerweise Fallobst“, oder gar „Äpfel sind wieder ,in‘“.

Nun „in“ war der Apfel besonders in Kriegszeiten. Kein Baum am Straßenrand, der nicht geplündert war, die Menschen fuhren das Obst säckeweise zu „Zentners“ nach Obermendig (die Firma gibt es leider nicht mehr), zum Eintausch gegen edlen naturreinen Apfelsaft. Man reihte Apfelschnitzel auf Fäden, um sie über dem heimischen Ofen zu trocknen, oder, das kann sich heute kaum noch einer vorstellen, viele Kinderaugen strahlten, wenn zwei oder gar drei Äpfel auf dem Nikolausteller lagen.

Gut, dass die Zeiten sich geändert haben und wir in Hülle und Fülle das ganze Jahr über wunschgemäß gelbe, grüne oder rotbackige Äpfel einkaufen können. „Aber mir schmecken die aus unseren Streuobstwiesen, aus dem „Kotteme Lüh“ am besten“, beteuerte jüngst eine Frau aus dem über 1.000 Jahre alten Dorf. Und, es kommt im Leben alles einmal wieder, auch die Apfel-Renaissance.

Dort wo am Straßenrand die Apfelbäume abgesägt wurden, setzt man vielerorts wieder neue, dort wo Weinberge stillgelegt wurden, werden wieder Rebstöcke gesetzt, und: Die Leute bücken sich wieder nach einem, den Spaziergänger „anlachenden“ herabgefallenen Apfel. Ob man ihn nehmen darf? Ich weiß es nicht genau. Aber wie heißt es doch so schön: „Wo kein Kläger, da kein Richter“.

Das „Stibitzen“ im „Lüh“ sagt man besonders den Ettringer Nachbarn zu, die, wie schon mal behauptet wurde, oftmals „mitgeerntet“ hatten. Und wer als Naturfreund einmal durch das Areal der von vielen fleißigen Händen aufgeforsteten Kottenheimer Streuobstwiesen schlendert, sieht zur Zeit die ganze Apfel- oder Birnenpracht bekannter, oft nostalgischer, Sorten an den oft uralten Bäumen.

Schön, was da in puncto Renaturierung geleistet wurde. Es wirkt wie damals, vor vielen Jahren. Das sollte mit diesen Zeilen nur einmal resümiert werden. Bei den Älteren wird’s Erinnerungen wecken, die Jüngeren soll´s zum Nachdenken anregen. Eines stimmt jedenfalls: „Es kommt alles einmal wieder“. BS

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