St. Thomas Realschule plus feierte mit Jugendlichen die Ausbildungsplatzgarantie
Schülerinnen und Schüler erfreuen sich ihrer beruflichen Perspektive
Andernach. Das Klavierspiel des Schülers Olyan Hesso leitete die Feierstunde der St. Thomas Realschule plus ein, in der 21 Schülerinnen und Schüler mit bevorstehendem Hauptschul- bzw. Realschulabschluss für das Erreichen ihrer ProAG-Ausbildungsplatz-Zusage geehrt wurden. 18 Kooperationspartner-Betriebe und Einrichtungen in der Region ermöglichen diesen jungen Menschen demnächst, ihre Erfüllung in Berufen wie beispielsweise Koch, Bank-und Einzelhandelskaufmann/frau, Industriemechaniker, Verwaltungswirt, Tischler, Fachinformatiker oder Gesundheits- und Krankenpfleger zu finden. In Anwesenheit ihrer Klassenlehrer, Erziehungsberechtigten und Projektverantwortlichen durften sich die Berufseinsteiger in spe der persönlichen Gratulationen zu ihrer ersten und wegweisenden beruflichen Qualifikation erfreuen.
Im Rahmen eines Podiumsgespräches unterstrichen die Kooperationspartner den Stellenwert und die Zukunftsperspektiven der klassischen Berufsausbildung sowie den Erfolg des ProAG-Projekts. Oberbürgermeister Achim Hütten lobte das diesbezügliche Engagement der Schule, die im Landkreis einen überdurchschnittlichen Anteil an jugendlichen Migranten verzeichnet: „Mit dem was ihr hier tut, bildet ihr nicht nur für den einzelnen Jugendlichen Zukunftsperspektiven ab, ihr stellt auch Kitt zum Zusammenhalt der Gesellschaft her.“
Praxistagorientierte Ausbildungsplatzgarantie (ProAG) und Jobfux
Der allseits als rührig bekannte Schulleiter Martin Leupold hatte die ProAG-Idee aus seiner nordrhein-westfälischen Heimatstadt Meckenheim nach Andernach „importiert“. Im Jahr 2014 wurde dann ein Probelauf mit Realschülern bei der thyssenkrupp Rasselstein GmbH durchgeführt. Mittlerweile sind auch andere Schulen in Rheinland-Pfalz der Projekt-Idee gefolgt. In Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, der Industrie- und Handelskammer und der Stadt Andernach ist das Projekt für die St. Thomas Realschule plus eine wirkungsvolle Ergänzung ihrer Berufsorientierungsmaßnahmen. Die ProAG ermöglicht ihren Schülerinnen und Schülern ab der zweiten Hälfte der achten Klasse für ein Jahr an einem Schultag wöchentlich, einen Praxistag in einem Ausbildungs-Betrieb ihrer, in einem Profil-AC ermittelten Neigung und Eignung zu verbringen. Hat sich der bzw. die Jugendliche im Betrieb hinsichtlich Zuverlässigkeit, Verhalten und Interesse bewährt, kann er/sie nach sechs Monaten eine Ausbildungsplatzgarantie mit dem Betrieb vereinbaren. Voraussetzung sind mindestens befriedigende Noten in den Hauptfächern. Die Aussicht auf die Ausbildungsstelle motiviert die Jugendlichen in der Regel zur Verbesserung ihrer schulischen Leistung. So können am Ende der neunten bzw. zehnten Klasse deutlich mehr junge Menschen ihre Schule mit einem Ausbildungsvertrag verlassen. Mit ihrer Teilnahme am Projekt ProAG wirken Betriebe zudem dem vielbeklagten Fachkräftemangel entgegen. Klassische Wege zur Nachwuchsfindung wie Stellenanzeigen, Ausbildungsmessen, Schülerpraktika werden durch die Praxistagorientierte Ausbildungsplatzgarantie wirkungsvoll ergänzt. Unterzeichner des Pro-AG-Ausbildungsvertrages sind neben dem Auszubildenden und seinen Erziehungsberechtigten der Ausbildungsbetrieb, die St. Thomas-Realschule plus, die Stadt Andernach, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter Mayen-Koblenz, und die IHK-Regionalgeschäftsstelle Mayen-Koblenz
Bei der Berufswahl und allen Berufspraktika steht den Schülern mit Christina Janz in der St. Thomas Realschule plus ein „Jobfux“ zur Seite. Von ihr erhalten sie wichtige Tipps und Informationen. In enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Fachlehrer und dem Klassenlehrer organisiert Christina Janz die Praktika und führt die von ihr vorbereiteten Berufsorientierungstage durch. Unterstützt wird sie dabei von Tanja Ast, Berufswahlkoordinatorin der St. Thomas Realschule plus und vom Förderverein der Schule. Als Jobfux ist die Sozialpädagogin außerdem an berufsbezogenen Unterrichtsprojekten, der Lernwerkstatt „Berufsorientierung“, der Durchführung von Assessment-Center (Profil-AC) sowie an Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit beteiligt. Das Projekt Jobfux wird als Baustein zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie von der Europäischen Union gefördert. Träger des Projektes, welches 2005 in Andernach initiiert wurde, ist das Amt für Jugend und Soziales der Stadt. Die Kooperation mit der Schule, Agentur für Arbeit, Ausbildungsstätten und in der Region ist ein zentraler Bestandteil der Netzwerkarbeit des Jobfuxes.