30. Volkslauf „Rund um Rommersdorf“

Gesteigerte Teilnehmerzahl zum Jubiläum

Gesteigerte Teilnehmerzahl zum Jubiläum

Bambini und Schüler drehten ihre Runden im Stadion. FF

Gesteigerte Teilnehmerzahl zum Jubiläum

Rund 100 Teilnehmer nahmen den Hauptlauf über zehn Kilometer in Angriff.

Heimbach-Weis. „Wir haben schon mehr Voranmeldungen als Starter im vergangenen Jahr“, freute sich Horst Waldvogel schon zu Beginn des 30. Volkslaufs „Rund um Rommersdorf“. Am Ende wurde die Teilnehmerzahl der letzten Jahre mit 292 tatsächlich übertroffen. Dafür hatte der Lauftreff im SSV Heimbach-Weis auch intensiv auf Plakaten und in den Medien geworben. Fünfzig Mitglieder kümmerten sich um die Startnummern, den Zielbereich und um die Versorgung mit Getränken. Cheforganisator Horst Waldvogel zeigte sich erfreut, dass viele Freiwillige den Termin bei ihrer Urlaubsplanung berücksichtigt hatten. In Anbetracht der hohen Temperaturen hatten die Helfer an den Wasserstationen eine von den Teilnehmern besonders geschätzte Aufgabe.

Nicht minder wichtig waren die zahlreichen Streckenposten. Das bewies sich an einer Stelle im 10-km-Lauf, an der keiner stand. Im Vorteil war, wer die Strecke kannte. „Das an dieser Stelle befestigte Flatterband wurde von jemandem entfernt“, ärgerte sich Horst Waldvogel. Einige liefen im Gladbacher Wald am Abzweig zum Rheinsteig zunächst vorbei. Glück hatte die Gewinnerin der Frauen, die dank eines Zurufs einer Mitstreiterin im letzten Moment richtig abbog. Ansonsten war Tina Schneider (TuS Deuz) voll des Lobes für die attraktive Strecke. Weil sie wegen ihres Freundes ohnehin schon früh vor Ort war, lief sie die vier Kilometer ebenfalls mit und gewann damit gleich zwei Läufe an einem Tag. Die Spitzenläuferin, die schon Meisterschaften, viele große Rennen und Halbmarathons gewonnen hat, war die Krönung des Jubiläumslaufs in der Damenkonkurrenz. Mit ihrer Zeit von 39:53 Minuten lag sie in der Gesamtwertung auf Platz fünf. Auf die zweitplatzierte Frau, Viola Pulvermacher (LG Laacher See) hatte sie einen komfortablen Vorsprung von rund fünf Minuten.

Knapper ging es bei den Männern zu. Ingo Neumann setzte sich in 36:53 Minuten vor Thomas Gilberg (DJK Ochtendung) in 38:07 Minuten durch. Auf den nächsten Plätzen folgten Manuel Becker (LG Rhein-Wied) und Matthias Neuburger (LG Bambule). Vom Streckenrekord waren die Männer übrigens weit entfernt. Den hält der Russe Igor Koscheew. Der damalige Militärweltmeister benötigte 30:45 Minuten. Bekannte Namen starteten am Kieselborner Weg auch schon. Triathlet Jürgen Zäck, der Zweite des „Iron Man“ in Hawaii (1997), lief die Strecke 1992 in 31:55 Minuten. Im Gegensatz zum Hauptlauf, der über weite Teile dem Rheinsteig folgte, führte der 4-km-Lauf nach Gladbach und zurück.

Bei den Frauen siegte besagte Tina Schneider und war in 14:37 Minuten auch die Gesamtschnellste. Dabei hatte sie sich wegen des nachfolgenden Hauptlaufs nicht mal sonderlich angestrengt. Platz zwei und drei bei den Frauen belegten Lina Voss (LG Remscheid) und Melanie Enderlein (Heimbach-Weis). Schnellster Mann war Fabian Fischer (Sunshine Project) in 14:56 Minuten mit knapp einer Minute Vorsprung vor Harald Schröder und Dr. Parvis Torbati (LG Laacher See). Mit 72 Teilnehmern und Teilnehmerinnen waren die Walkingläufe über vier bzw. wahlweise zehn Kilometer ebenfalls gut besetzt. Mächtig Stimmung herrschte an Start und Ziel, als der Heimbach-Weiser Nachwuchs an den Start ging.

Angefeuert von den Familien und den Freunden ging es für die Bambini über 250 Meter und für die . Schüler über zwei Stadionrunden (500 Meter). Wie schon im Vorjahr stellten der St. Margaretha Kindergarten und die Grundschule sowie der VfL Oberbieber die meisten Teilnehmer. Bei den Bambini Mädchen gewann Kira Mehnert (VfL). Bei den Jungs war Steffen Hammes (St. Margaretha) der schnellste. Auch bei den Schülern hatten die Heimbach-Weiser die Nase vor. Es gewann Jan Hatzmann vom Lautreff. Bei den Schülerinnen erreichte Lara Voss als Erste das Ziel.

Ein Anlass zum Feiern -

30 Jahre aktiver Lauftreff

30 Jahre Volkslauf sind Anlass genug zum Feiern. Und so war im Kieselborn Stadion nach Einlauf des Letzten noch lange nicht Schluss. Mit Livemusik feierten die Anwesenden bis weit nach Mitternacht. Bemerkenswert ist die Kontinuität der Heimbach-Weiser auch nach Ende der Boomphase der Volksläufe. Ein Teilnehmerrekord wurde mit 615 Athleten im Jahr 2000 aufgestellt. Alles begann im 1980. Als Abteilung des SSV Heimbach-Weis, in dessen Sportwerbewoche der Volkslauf viele Jahre über die Bühne ging, gründete Dietmar Kern den Lauftreff. Aus den drei Männern und Frauen der ersten Stunde sind heute rund achtzig Mitglieder geworden. Innovationen zeigte sich der Lauftreff aufgeschlossen. Das „Walking“ trug maßgeblich zum Aufschwung bei. Das Erfolgsrezept liegt in der Geselligkeit und vier Trainingstagen die Woche. Bei so mancher Veranstaltung in der Region stellen die Heimbach-Weiser die teilnehmerstärkste Gruppe. Höhepunkte sind die Teilnahmen an Marathons. In Stockholm und Mallorca waren die Heimbach-Weiser am Start. Als Nächstes folgt im nächsten Jahr der Wien Marathon. Koordiniert wird der Lauftreff von Horst Waldvogel. Der Leiter traf 1985 auf Dietmar Kern, den er 1990 an erster Stelle ablöste. Motiviert vom ersten Neuwieder Stadtlauf, meinten die Männer so etwas auch in Heimbach-Weis auf die Beine stellen zu können.

„Rund um Rommersdorf“ hat den 2009 zum letzten Mal veranstalteten Stadtlauf überdauert. Eingefleischte Läufer haben das erste Augustwochenende fest im Kalender notiert. Für 2016 können sie es sich wieder vormerken. Zwar hört Horst Waldvogel nach dreißig Jahren Organisation auf. Er ist aber zuversichtlich, dass „die Jungen“ die Tradition fortführen werden.