Neuwieder Rudervereine: GTRVN und NRG

Grenz-Erfahrungen beim Rudern

Grenz-Erfahrungen beim Rudern

Spontan wandelten die Ruderer ihre geplante Drei-Länder-Tour in eine deutsch-luxemburgische Veranstaltung um. privat

Neuwied. Eine aus beiden Neuwieder Rudervereinen (GTRVN und NRG) zusammengesetzte Gruppe von zwölf Ruderinnen und Ruderern machte sich unter Leitung von Klara und Friedhelm Pasch (GTRVN) auf in Richtung Westen. Eine Drei-Länder-Tour von Thionville in Frankreich über Luxemburg bis Mülheim in Deutschland stand auf dem Programm.

Deutsch-luxemburgische

Veranstaltung

Als die Fahrtenleitung zu Beginn der Tour die in Frankreich erforderliche Vignette zum Passieren der französischen Schleusen erwerben wollte, wurde dies freundlich, aber bestimmt, abgelehnt. Man hätte zuvor einen schriftlichen Antrag bei der Schifffahrtsbehörde in Nancy stellen müssen. Flexibel, wie Wassersportler nun einmal sind, wurde kurzfristig umdisponiert. Der französische Streckenteil wurde ausgespart und man begann die Tour im luxemburgischen Remich. Aus dem Drei-Länder-Rudern war eine deutsch-luxemburgische Veranstaltung geworden. Die erste Etappe am Fronleichnamstag führte bis nach Konz, wo die beiden mitgeführten Vierer im Sportboothafen über Nacht gelagert werden konnten. Am Freitag ging es von Konz über Schweich bis nach Detzem und samstags weiter bis nach Mülheim. Hier wäre eigentlich Endstation der Tour gewesen, wenn man in Frankreich hätte starten können. So wurde eine weitere Etappe angehängt und die Rudertour bis nach Zeltingen verlängert. Beim dortigen Ruderverein konnten die Boote am Sonntag auf den mitgeführten Bootsanhänger verladen und samt Mannschaften wieder nach Neuwied zurück transportiert werden. Das französische Neuland, bzw. „Neuwasser“, das befahren werden sollte, bleibt für die Neuwieder Ruderer also vorerst unerschlossen. Den Daheimgebliebenen konnte man somit nur berichten „Im Westen nichts Neues“! Aber das heißt ja nicht, dass kein neuer Versuch gestartet wird. Beim nächsten Mal kennt man die bürokratischen Hürden und kann die Vignette im Voraus beantragen.

Bürokratische Hemmnisse

In diesem Zusammenhang könnte man auf die Idee kommen, auch auf deutschen Wasserstraßen eine Mautpflicht für Ruder- und andere Sportboote anzuregen. Aber wäre es nicht eher an der Zeit, bürokratische Hemmnisse im sportlichen Bereich abzubauen, um in Zukunft positive Grenzerfahrungen bei länderübergreifenden Wasserwanderungen zu sammeln und damit einen großen Beitrag zu einem vereinten Europa zu leisten? Die Organisatoren und Teilnehmer von Ruder- und Kanutouren würden das jedenfalls sehr begrüßen!