Aktion mit heimischen Chören brachte fünfstelligen Erlös für Wiederaufbau nach Corona und Ahrflut

10.300 Euro für den musikalischen Nachwuchs

10.300 Euro für den musikalischen Nachwuchs

Große Freude bei der Spendenübergabe (von links): Uwe Reuschenbach vom Musikverein Rahms,Veranstaltungs-Moderatorin und Sängerin Ruth Zimmermann, Lions-Präsident Eberhard Mandel,Dr. Agnieszka Sokol-Arz und Dominik Arz von der Musikschule Agundo Erpel, Schirmherr undLandrat Achim Hallerbach, Philipp Bertram und Lisa Fuhrmann vom Blasorchester Altenahr, Lions-Activity-PateSiegfried Weber, Lions-Fördervereins-Vorsitzender Jürgen Buchalski und Antonia Schwageer von der MusikschuleBad Honneef. Die eingeladene Spendenempfängerin vom „Iba Lehrernetzwerk“ war krankheitsbedingtkurzfristig verhindert. Die Übergabe wird separat nachgeholt. Foto: Kreisverwaltung

Rhein-Wied. „We serve“- „Wir dienen“: So lautet das weltweite Motto der „Lions“. Für den Club Rhein-Wied heißt das praktisch übersetzt, dass die Mitglieder kulturelle und soziale Projekte fördern - vor allem in der Region, aber auch darüber hinaus. Um das auch praktisch umsetzen zu können, braucht es vor allem zwei Dinge: eine gute Idee und viel Tatkraft. Beim jüngsten Projekt „Weihnachten in Rhein-Wied“ kamen diese beiden Komponenten auf so gute Weise zusammen, dass jetzt ein fünfstelliger Spendenbetrag übergeben werden konnte.

Die Idee kam in diesem Fall von Lions-Mitglied Siegfried Weber: Wenn Live-Auftritte von heimischen Chören und Musikvereinen vor Publikum schon durch Corona unmöglich gemacht werden, kann man die vermisste Musik dann nicht wenigstens auf CDs pressen und so zu Hause hören? Gesagt, getan: Der Club mit seinem Vorsitzenden Eberhard Mandel war von dem Vorschlag angetan, und so machte sich der umtriebige Weber als „Activity-Pate“ direkt an die Umsetzung. Ganz leicht war das unter mal mehr, mal weniger scharfen Pandemie-Bedingungen nicht immer. Aber bei der Arbeit an „Weihnachten in Rhein-Wied“ zeigte sich schnell, dass auch der erhoffte Nebeneffekt eintrat: Für die Chöre und Musikvereine war die CD Grund und Ansporn, das Vereinsleben wieder anzukurbeln. „Durch die lange Coronapause ist leider sehr viel verlorengegangen. Wir müssen nachholen, aufbauen und ehrenamtliche Akteure zurückholen. Dieses Projekt der Lions hat dabei sehr geholfen“, dankte Achim Hallerbach, der als Landrat des Kreises Neuwied und gleichzeitig Präsident des Landesmusikverbandes die Schirmherrschaft übernommen hatte. Und er unterstrich: „Ich habe auch mit vielen Künstlern gesprochen, die richtig stolz darauf sind, auf dieser CD zu sein. Das ist einfach eine Plattform, die sie sonst nicht bekommen hätten, und zugleich eine unheimlich wichtige Wertschätzung für die heimischen Musiker“, freute sich der Landrat.

Aber „Weihnachten in Rhein-Wied“ kam nicht nur bei den Beteiligten selbst gut an. Die fertige Scheibe war dank der Unterstützung von „DB Media Dupré & Buhr“ (Remastering) sowie „ILCO Design&Grafik“ (Booklet-Gestaltung) hoch professionell produziert und ein Volltreffer bei den Hörern: Sie verkaufte sich so gut, dass die Lions am Ende einen fünfstelligen Betrag erzielten. Damit unterstützen sie nun fünf musikalische Projekte mit dem Schwerpunkt „Nachwuchs“:

„Chopin meets Bethoven“: Die Musikschule „Agundo“ in Erpel organisiert gemeinsam mit der Kreismusikschule Limburg und einer Musikschule aus Krakau einen Orchesterworkshop mit circa 60 jugendlichen Musikern. Dabei soll gemeinsam geprobt und ein Konzert gegeben werden. Mit 2.000 Euro helfen die Lions, dass örtliche Verpflegung, Eintritte und Fahrtkosten gestemmt werden können.

„Anfängerinstrumente“: Der Musikverein Rahms bildet junge Musiker aus und stellt dabei Einsteigern die Instrumente, auch um den Eltern die Anfangshürde einer teuren Anschaffung zu nehmen. Die Lions geben 1.000 Euro dazu.

„Klingende Inklusion“: Die Musikschule Bad Honnef hat (vor Corona) mehrfach mit den „Bonner Stadtmusikanten“ – einem Ensemble, das aus 15 Musikern mit geistiger Behinderung besteht – musiziert. Die Lions helfen mit 1.500 Euro, damit wieder ein gemeinsames Konzert organisiert werden kann.

Blasorchester Altenahr: Probenraum zerstört, Instrumente, Equipment, Elektronik, Uniformen und 700 Notensätze weggespült: Die Ahrflut hat dem Blasorchester praktisch alles genommen. Trotzdem nehmen die Mitglieder das Vereinsleben langsam wieder auf, machen aus Not Tugend. Der Club Rhein-Wied spendet – unterstützt von den befreundeten Lions aus Norderney – 4.000 Euro für die Anschaffung von Material.

Instrumentenkunde: IBA, das Lehrernetzwerk für Instrumentalunterricht, ist seit 15 Jahren in der Nachwuchsarbeit aktiv. Schülern wird in Dreigruppen die Anblastechnik von Blasinstrumenten erklärt. Sie erhalten ein eigenes Mundstück und bekommen zum Schluss einen Instrumenten-„Führerschein“. Die Lions finanziert mit .1800 Euro ein solches Projekt an vier regionalen Schulen.