ATW Neuwied wird geschlossen

210 Mitarbeiter müssen gehen

Neuwied. Die Nachricht schlug am 9. September ein wie eine Bombe: Der Standort der ATW (Assembly & Test Europe GmbH) in Neuwied mit ca. 210 hoch qualifizierten Mitarbeitern wird geschlossen. Fehlende Aufträge und dazu noch die Corona-Krise haben zu dramatischen Verlusten geführt, sodass der Geschäftsführer Udo Panenka am Mittwoch dem Betriebsrat und anschließend der Belegschaft die Nachricht von der beabsichtigten Schließung mitteilte. Zwei Tage zuvor sah man gegenüber dem Wirtschaftsausschuss noch keine Veranlassung, über eine solche Maßnahmen zu sprechen. Auch das Thema Kurzarbeit wurde kategorisch abgelehnt. Ebenso wurden bei der ATW-Tochter KMW in Koblenz kürzlich 16 Stellen abgebaut. Der kanadische Mutterkonzern ATS (Automation Tooling Systems Inc.) lässt sich diese Maßnahmen 24 Mio US Dollar kosten. Damit hätte man sicher viele Stellen retten können, so der Betriebsrat von ATW. Unter anderem sind 21 Ausbildungsplätze gefährdet. ATW war lange Jahre ein erfolgreicher Anlagenlieferant für die Automobilindustrie, unter anderem wurden hier Getriebemontagelinien für Magna sowie hoch moderne Batteriemontagen für BMW und Daimler/Accumotive hergestellt. Auch ZF, VW, Brose und Vaillant zählten u.a. zum Kundenkreis. Am 24.05.2019 hieß es noch bei der Einweihung des neuen Gebäudes: „Es muss schnell gehen“ - das ist auch jetzt der Slogan bei der geplanten Schließung. „Wir würden uns freuen, wenn wir so viele Mitarbeiter und Auszubildende wie möglich in neue Stellen vermitteln könnten“ so der Betriebsratsvorsitzende Georg Schäfer.

Pressemitteilung

Betriebsrat ATW Neuwied