Engerser Arbeitskreis „Gedenktafel“ hatte eingeladen

75. Jahrestag der Sprengung

75. Jahrestag der Sprengung

Zum Gedenken an den 75. Jahrestag der Sprengung der „Kronprinzenbrücke“ hatte der Engerser Arbeitskreis eingeladen. Foto: Privat

Engers. Zum 75. Jahrestag der Sprengung der Urmitz-Engerser Rheinbrücke („Kronprinzenbrücke“) hatte der Engerser Arbeitskreis „Gedenktafel“ zu einem Gedenken eingeladen. Zum Beginn des Gedenkens läuteten die Kirchenglocken der katholischen und evangelischen Kirche. Zahlreiche ältere Zeitzeugen waren gekommen, um den Opfern zu gedenken. Die beiden Augenzeugen aus Güls, die als letzte vor der Sprengung auf die Engerser Seite gelangten, sind mittlerweile über 90 Jahre alt und konnten aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht kommen, ebenso Maria Mittler aus Gladbach. Der einzig erschienene Augenzeuge war Jürgen Donecker aus Neuwied, der als 16-jähriger Hitlerjunge die Sprengung „live“ erlebte und in bewegenden Worten das schreckliche Ereignis schilderte. Werner Johann Keßler begrüßte auch im Namen von Peter Hünermann und Manfred Kramer von der Projektgruppe „Gedenktafel“ Mitbürgerinnen und Mitbürger, sowie den städtischen Vertreter Ralf Seemann und die kirchlichen Vertreter Gemeindereferentin Petra Schunkert und Pfarrer Hartmut Ohlendorf. Werner Johann Keßler erinnerte an die zahlreichen Opfer der Brückensprengung, aber auch an die Opfer der Alliierten. So starben in der Ardennenschlacht etwa 19.000 amerikanische Soldaten. Es war die größte Landschlacht in der Geschichte Amerikas. Im Ergebnis beschleunigte diese Schlacht die Niederlage des diktatorischen Nazi-Regimes. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte am 7. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz: „Wer den Weg in die Barbarei von Auschwitz kennt, der muss den Anfängen wehren. Das ist Teil der Verantwortung, die keinen Schlussstrich kennt“. Beigeordneter Ralf Seemann betonte die Notwendigkeit des Gedenkens und des Nicht-Vergessens und verwies auf gegenwärtige Gefahren, die unsere Demokratie gefährden. Die kirchlichen Vertreter zitierten aus der Heiligen Schrift und Psalmen Texte und schlossen mit dem gemeinsam gebeteten „Vater unser“ ab. Werner Johann Keßler bedankte sich bei allen für ihr Kommen und Mitwirken. Er zeigte auf die an der Brücke befestigte Gedenktafel und schloss mit den Worten: „Wir stehen hier, weil wir nichts verdrängen möchten, weil wir erinnern und mahnen wollen und, wie es auf der Gedenktafel steht: Als Mahnung und Verpflichtung zum Frieden.“