SPD Mayen kritisiert die katastrophale Entwicklung am St.-Elisabeth-Krankenhaus

Abteilung Innere Medizin geschlossen

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Fraktionsvorsitzender Helmut Sondermann sorgt sich.Fotos: privat

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Der SPD-Vorsitzende Dirk Meid ist ebenfalls bestürzt.

Mayen. Die SPD Mayen ist bestürzt angesichts der rasant eskalierenden Ereignisse am Mayener St.-Elisabeth-Krankenhaus. Nach Berichten aus dem Krankenhaus, in den Sozialen Medien und der Presse musste der anerkannte Chefarzt Dr. Ralph Rüdelstein, der zum Jahresende aus den Diensten des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) ausscheiden sollte, am Mittwoch der vergangenen Woche gehen. Dazu wurde er aus seiner Arbeit abberufen und aufgefordert, in Stundenfrist seine Sachen zu packen und sofort das Haus zu verlassen. Gleichzeitig habe er Hausverbot an allen Einrichtungen des GKM.

„Wir erwarten von den Aufsichtsgremien, dass die Umstände und die Art und Weise für dieses Vorgehen lückenlos aufgeklärt werden“, fordert der Mayener SPD-Vorsitzende Dirk Meid. „Schließlich hat dieses Handeln unmittelbare Konsequenzen für Patienten und Mitarbeiter.“

Wie Helmut Sondermann, SPD-Fraktionsvorsitzender und selbst niedergelassener Arzt, erklärt, hatte der Rauswurf von Dr. Rüdelstein die Konsequenz, dass weitere Ärzte ihrerseits fristlos gekündigt und das Haus verlassen haben. „Ich kenne diese engagierten Ärzte persönlich und weiß, wie schwer es ihnen gefallen sein muss, ihre Patienten zurückzulassen.“ Am Donnerstag, so SPD-Informationen aus dem Haus, wurde dann die Innere Abteilung des St.-Elisabeth-Krankenhauses zu großen Teilen quasi geschlossen, aus dem Versorgungsauftrag genommen und angeblich bei der Rettungsleitstelle abgemeldet. Das bedeutet: Die Intensivstation (kein Intensivmediziner im Haus) und die Internistische Notaufnahme wurden geschlossen, Herzkatheter fast stillgelegt, Patienten entlassen oder verlegt. Dabei war gerade erst etwas Ruhe eingekehrt, auch nachdem die Geschäftsleitung dem Gesundheitsstaatssekretär Dr. Alexander Wilhelm versichert hatte, dass das Krankenhaus gestärkt werde.

Es gibt zwar jetzt de facto keine Innere Abteilung im Schwerpunkt-Krankenhaus Mayen mehr. Aber angeblich sei „die medizinische Versorgung in keiner Weise beeinträchtigt“. Das jedenfalls erklärt GKM-Geschäftsführer Dr. Moritz Hemicker immer wieder. So sehe also die „Stärkung“ des St.- Elisabeth-Krankenhaus Mayen aus, wundert sich Meid. Dieses Geschehen, ein beispielloses Ereignis in der langen Geschichte dieser Einrichtung, wurde offensichtlich ohne Information oder Beteiligung der zuständigen Gremien und Institutionen durchgezogen.

Neben der einbrechenden medizinischen Versorgung der Menschen in Mayen und Umgebung (mit einem Einzugsgebiet von etwa 100.000 Einwohnern) hat dieser mutmaßlich provozierte Kollaps auch massive wirtschaftliche Folgen, nicht nur für das Mayener Krankenhaus, sondern auch für das komplette Gemeinschaftsklinikum. So ist möglicherweise mit Umsatzeinbußen in einer Größenordnung von vier Millionen Euro allein in diesem Jahr zu rechnen. Da sind die von der Geschäftsführung dem St.-Elisabeth-Krankenhaus zurückliegend zugerechneten Mindereinnahmen von einigen 100.000 Euro eine Portokasse.All diese Vorgänge und Vorgehensweisen müssen nach Meinung der SPD von den Verantwortlichen im Aufsichtsrat ohne Einschränkungen aufgeklärt werden. „Dieser unermessliche Schaden für das Unternehmen, aber erst recht für die medizinische Versorgung einer ganzen Region muss zeitnah personelle Konsequenzen haben. Wir sind gespannt, wie die politischen Kräfte in der Mitverantwortung für das Gemeinschaftsklinikum im Kreistag mit den Vorgängen um das ehemalige Kreiskrankenhaus umgehen“, erklärt Sondermann für die SPD Mayen.Pressemitteilung

der SPD Mayen