Ortsgemeinde Ahrbrück

Ahrbrück will wieder ein Biotop

Ahrbrück will wieder ein Biotop

Ortstermin unterhalb der Pützfelder Wallfahrtsapelle- 1. Beigeordneter Karl-Heinz Hermes, Bürgermeister Walter Radermacher und 2. Beigeordneter Guido Galle (v.l.n.r.). Foto: Arno Furth

Ahrbrück.Die Flut vom 14. auf den 15. Juli 2021 hat Menschenleben gefordert, immense Sachschäden verursacht und auch geschützte Landstriche verwüstet. An der Ahrschleife bei Pützfeld lag zwischen dem Ortsrand und der B 257, eingebettet zwischen Streuobstwiesen, ein kleines Biotop, das durch die Festschrift zur 1100 Jahrfeier von Pützfeld erst bekannt wurde. Einige geschützte Insekten- und Pflanzenarten hatten dort ihr Zuhause. Schon vor dem extremen Hochwasser wurden die heimischen Gewächse allerdings durch invasive Arten wie den Riesenbärenklau und das Chinesische Springkraut allmählich verdrängt. Die Überflutung der Auen unterhalb von Pützfeld betraf auch das kleine Biotop. Der Gemeinderat hatte unmittelbar nach Rückgang des Hochwassers zu entscheiden, dass die Kontamination durch Ölrückstände und Unrat sowie Geröll, Schutt und Gehölz beseitigt werden mussten. Zudem war es noch vor Wintereinbruch erforderlich, Lagerflächen für Brennholz und eine Stellfläche für eine temporäre Kläranlage zu schaffen. Vom Abtragen des verseuchten Erdreichs war nahezu der ganze geschützte Bereich betroffen. Bereits kurz nachdem Rheinland-Pfalz Ende Oktober den Katstrophenfall für beendet erklärte, begann man im Gemeinderat zu überlegen, ob eine geeignete Fläche zur Schaffung eines neuen Biotops gefunden werden könnte. Verschiedene Areale wurden ins Auge gefasst. Noch heute bestehen allerdings Unsicherheiten, welche Bereiche wieder bebaut werden oder künftig wieder als Campingplätze genutzt werden können. Schließlich konzentrierten sich die Planungen auf eine Senke in der Nähe der Pützfelder Kapelle. Ältere Einwohner von Brück und Pützfeld erinnern sich noch an eine Sumpffläche, die aufgrund absinkenden Grundwassers aber über die Jahre allmählich verlandete. Der Bereich liegt abseits stark befahrener Verkehrswege und von Wohngebieten, sodass eine Belästigung der Bewohner durch Stechfliegen vermieden werden kann. Im Zuge des Hochwasserschutzes soll in diesem Bereich, laut SGD Nord, noch Erdreich abgetragen werden um der Ahr eine größere Ausbreitung bei einem Hochwasser zu ermöglichen. In der Senke selbst liegen noch Schrott und andere Hinterlassenschaften der Flut. Mit einer Flachwasserzone, einer Wiese und der Lage nah am Felsen wäre die Beherbergung diverser Habitate möglich. Die Ansiedelung invasiver, nicht ortstypischer Arten und auch Guerilla-Gardening, eine Art der wilden Bepflanzung, sollen vermieden werden. Aus Sicht des Gemeinderats ist für Anlage und Betreuung des geplanten Biotops die fachliche Expertise sowohl der SGD Nord (Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord) für den Wasser-, Boden- und Naturschutz als auch eine Beteiligung der Naturschutzverbände gewünscht. Mit der Umsetzung soll nach Vorliegen der erforderlichen Grundlagen zügig begonnen werden.

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