Stadtrat stimmte für Brücke

Ahrbrücke soll aus recyceltemAluminium hergestellt werden

Von von Volker Jost

Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Das ist Nachhaltigkeit in reinster Version“, fasste CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Kniel die Entscheidung des Stadtrats der Kreisstadt zur geplanten Ahrbrücke zwischen Kaiser-Wilhelm-Park und Apollinarisstadion in Bad Neuenahr zusammen. Im Zuge der Landesgartenschau 2022 soll dort eine 41 Meter lange Brücke in Form von bogenförmigem Fachwerk entstehen, die komplett aus recyceltem Aluminium hergestellt werden soll. 410.000 Euro soll die vier Meter breite und barrierefreie Brücke kosten und die Optik der vorhandenen Brückenbauwerke in Bad Neuenahr aufnehmen. Die Planungen zum Kerngelände der Landesgartenschau 2022 in Bad Neuenahr-Ahrweiler sehen im Eingangsbereich rund um das Apollinarisstadion einen „Sportpark“ vor. Zwischen diesem Sportpark und dem Kaiser-Wilhelm-Park ist eine neue, barrierefreie Ahrbrücke vorgesehen, die zusätzlich zur historischen Schwanenteichbrücke, die nicht barrierefrei umgestaltet werden kann, eine Möglichkeit zur Querung der Ahr bietet. Bereits die Bewerbung zur Landesgartenschau habe eine solche Ahrbrücke als verkehrswichtige Ergänzung des städtischen Radwegenetzes vorgesehen, so Bürgermeister Guido Orthen (CDU). Über diese Brücke sollen die Tennisanlagen und das Are-Gymnasium, aber auch das gesamte Wohnquartier westlich des Augustinum an den überregionalen Ahrtal-Radwanderweg angeschlossen werden. Bauherr der Maßnahme ist die Landesgartenschau Bad Neuenahr-Ahrweiler 2022 gGmbH. Dort sind 500.000 Euro netto als Projektkosten für die Errichtung dieser Ahrbrücke im Finanzplan vorgesehen. Orthen erwartet für diese Radwegebrücke eine Landesförderung in Höhe von 80 Prozent der förderfähigen Kosten.

Ein Gewinn für die ganze Stadt

„Eine barrierefreie Brücke ist nicht nur für die Landesgartenschau eine Verbesserung und ein Gewinn für unsere Stadt“, fand CDU-Sprecher Andreas Geschier. „Viele ältere Mitbürger, aber auch junge Familien mit Kinderwagen oder körperlich eingeschränkte Menschen werden nachhaltig von dieser Brücke profitieren.“ Er empfahl aber eine Imprägnierung, damit man mögliche Graffiti-Schäden leichter beseitigen könne. Werner Kasel (SPD) fand die Brücke ebenfalls gelungen, nur der ursprünglich geplante Baustoff Aluminium werde von seiner Fraktion rundweg abgelehnt. Die mit der Produktion einhergehenden Umweltbelastungen sowie der extrem hohe Energiebedarf zur Herstellung von Aluminium stünden ganz zweifellos nicht im Einklang mit den Anforderungen an eine nachhaltige und klimaneutrale Gartenschau. Doch eine Lösung war schnell gefunden, denn Jens Heckenbach vom städtischen Bauamt hatte vorab schon in Erfahrung gebracht, dass die Brücke durchaus problemlos aus recyceltem Aluminium hergestellt werden könne. Bei dessen Produktion werde nur etwa fünf Prozent der Energie gebraucht, und der Preis sei praktisch identisch. So legte der Rat auch recyceltes Aluminium als Baumaterial fest. Gregor Sebastian (FWG) sah es zudem als positiv an, dass auch der überregionale Ahrtal-Radwanderweg an die Brücke angeschlossen werden soll. Die bogenförmige Fachwerkform gleiche den anderen Brücken über die Ahr in Bad Neuenahr, und dank der Ausführung in recyceltem Aluminium sei auch die Langlebigkeit gegeben. Rolf Deißler (FDP) konnte sogar aus einer Werbeschrift des Heilbads aus dem Jahr 1936 zitieren: „Die Parklandschaften und Brücken sind bis in unsere Zeit ein attraktiver Aktivposten des Heilbads Neuenahr. Darüber hinaus prägen die weitläufigen Parks im Zusammenspiel mit den Brücken die grüne Stadt Bad Neuenahr.“ Auch er sah den Neubau der Ahrbrücke als verkehrswichtige Ergänzung des städtischen Radwegenetzes als unerlässlich an. Wolfgang Schlagwein (Grüne) hatte sich zwar für eine andere Variante mit trogartigem Stahlverbundquerschnitt ausgesprochen, bei dem die Haupttragelemente durch kastenförmige Stahlträger gebildet werden, konnte sich aber nicht durchsetzen.