Wachtberg.Das letzte Jahr, das in erheblichem Maß von der Coronapandemie geprägt war, hat viele Spuren hinterlassen. Auch in den nächsten Wochen und Monaten wird es die Schlagzeilen fast uneingeschränkt beherrschen. Für die „Fridays-for-future“-Bewegung, denen sich die Wachtberger Parents for Future in allem verbunden fühlen und deren Interessen sie nicht nur in Wachtberg wahrnehmen, war es ebenso einschneidend. Nicht nur, dass die öffentliche Pandemiediskussion die Klimafragen in den Hintergrund gedrängt hat. Auch fiel es der Klimaschutzbewegung rund um alle Generationen schwer, durch Kundgebungen und Aktionen die notwendige Aufmerksamkeit für das Thema Klimawandel beizubehalten.
Doch wer in Wachtberg und im angrenzenden Bonn oder im Siebengebirge durch die Wälder geht, dem wird deutlich vor Augen geführt, wie der Wald aufgrund des Klimawandels durch die Dürresommer 2018 und 2019 leidet. Das bedeutet: Der Klimawandel schreitet weiter fort und fordert unser aller Aufmerksamkeit und das massive Gegensteuern – trotz der überlagernden Pandemiediskussion.
Klimaschutz bleibt trotz
Coronapandemie weiter vorrangiges Ziel
Nicht nur in Wachtberg, sondern deutschland- und weltweit sehen sich zahlreiche Klimaschutzbewegungen mit der Bevölkerung, verantwortlichen Politiker und einer unterstützenden Verwaltung in der Verantwortung, dem menschengemachten Klimawandel zu begegnen und damit beizusteuern, das Pariser Klimaziel von 1,5° maximaler Erderwärmung zu erreichen.
Doch wer steckt eigentlich hinter den „Klima-Futuristen“ und welche Aufgabe nehmen sie in Wachtberg und anderen Kommunen wahr? Die Parents sind Menschen der Eltern- und Großelterngeneration, die nicht zulassen wollen, dass die Zukunft der jungen und nachfolgenden Generationen durch bisheriges klimapolitisch fragwürdiges Handeln in einer lokalen, regionalen und globalen Klimakatastrophe mündet. Als Teil der Klimaschutzbewegung organisieren und unterstützen auch die Wachtberger Parents verschiedene Aktionen, suchen den Kontakt zur Politik und zur Verwaltung und sorgen für öffentliche Aufklärung zum Klimaschutz.
So formulierten die „Parents for Future“ zahlreiche Bürgeranträge und griffen damit unmittelbar in das politische Geschehen ein, ohne als „Partei“ ein politisches Mandat anzustreben. Das ist im übrigen der Konsens der Klimabewegung, sich politisch neutral und alleine mit Sachthemen gleichberechtigt an die Ratsmitglieder aller Parteien und Wählergemeinschaften zu wenden, um nachhaltig auf die Belange des Klimaschutzes aufmerksam zu machen.
Partnerschaftliche Mahner, Ideengeber und Unterstützer
Die „Parents for Future“ verstehen sich nicht als „außerparlamentarische Opposition“, sondern als nachhaltige Mahner, Ideengeber und Unterstützer im Zuge des Generationenvertrages für die nachfolgende Generation.
Dabei wird in Sachfragen nicht nur der direkte Kontakt zur Verwaltung gesucht, sondern auch bei zu entscheidenden Themen der Gemeinderat mit ins Boot genommen. Mit Bürgeranträgen wurden in der letzten Zeit zahlreiche Anregungen der Parents auf die politische Ebene gehoben und dort mit allen Fraktionen diskutiert. Dabei ist „unter dem Strich“ natürlich die jeweilige politische Ratsentscheidung maßgebend. Die Parents empfanden auch bei kontroverser Diskussion stets ein auf Augenhöhe partnerschaftliches Verhältnis. Dieses mag auch zukünftig der Garant einer gedeihlichen Zusammenarbeit sein.
So wurden im letzten Haupt- und Finanzausschuss die Bürgeranträge der Wachtberger Parents bestätigt und zur weiteren Behandlung in die Fachausschüsse verwiesen:
• Tempo 30-Zone vor dem Berkumer Rathaus zum Schutz der Schüler und Erwachsenen bei den Bushaltestellen
• Erstellung einer Gestaltungssatzung nicht bebauter Flächen bei Baugrundstücken (Stichwort: „Schottergärten“)
• Baumschutzsatzung für Wachtberg
• Klimaneutralität für Wachtberg bis zum Jahr 2035
• Anlage von Alleepflanzungen (Beispiel: Berkumer Weg als alleebesäumte Fahrradstrasse).
Es stehen noch viele wichtige Aufgaben an, um eines der Hauptziele, den Klimawandel zu stoppen, zu erreichen und – wenn erforderlich – mit Klimaanpassungsstrategien eine lebens- und liebenswerte Zukunft zu gestalten. Dazu stehen die „Parents for Future“ auch weiterhin der Verwaltung und dem Rat mit seinen Ausschüssen partnerschaftlich beratend und ideengebend zur Verfügung. Die Parents weisen in ihrer Pressemitteilung darauf hin, dass bei ihnen nicht nur Eltern, sondern auch Singles mit und ohne Kinder mitmachen können. Nähere Informationen unter parents-wachtberg.de . Es finden auch anlassbezogene online-Meetings statt, bei denen man sich einklinken kann; die E-Mail für die Anmeldung ist: info@fridays-wachtberg.de .
Pressemitteilung
Parents for Future Wachtberg