Krankenhaus Adenau benötigt finanzielle Unterstützung

Am Standort sollfestgehalten werden

Adenau. Die Marienhaus Unternehmensgruppe will am Standort Adenau festhalten und wird dort ab Jahresbeginn 2020 eine geriatrisch-internistische Abteilung und eine internistische Notfallversorgung anbieten. Erhalten bleiben soll auch die Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung, auch der Notarztwagen soll seinen Standort weiterhin am Krankenhaus haben.

Diese Zusage, die Christoph Wagner in der Sitzung des Verbandsgemeinderates machte, ist allerdings an die Voraussetzung geknüpft, dass dem St. Josef-Krankenhaus auskömmliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden und auch die finanzielle Ausstattung des notärztlichen Rettungsdienstes angepasst wird. Die Zukunft der chirurgischen Versorgung hängt, neben der auskömmlichen Finanzierung, entscheidend davon ab, ob ausreichend ärztliches Personal gewonnen werden kann. Für den Betrieb einer chirurgischen Abteilung werden mindestens sieben Ärztinnen und Ärzte gebraucht. Und diese Zahl zu erreichen, das hat sich bereits in den letzten Jahren als fast unmöglich erwiesen. Andernfalls, so der Prokurist der Marienhaus Kliniken GmbH weiter, werde versucht, einen Chirurgen zu gewinnen, der sich mit seiner Praxis im Krankenhaus niederlässt und dort auch kleinere chirurgische Eingriffe vornimmt. Hierdurch wäre eine chirurgische Grundversorgung während der Praxiszeiten gewährleistet.

Schon seit Jahren schreibt das Adenauer Krankenhaus tiefrote Zahlen. Selbst unter Ausschöpfung aller Wirtschaftlichkeitspotenziale ist es in den letzten Jahren nicht gelungen, die Verluste in Millionenhöhe zu reduzieren. Ursache dafür sind unter anderem die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes für Ärzte, die politischen Strukturvorgaben für den Krankenhaus-Betrieb und die Aufrechterhaltung der medizinischen Notfallversorgung, der Betrieb der Notfallpraxis am Krankenhaus und der nicht ausreichend refinanzierte notärztliche Rettungsdienst für die Region. Und es wird immer schwieriger, den Betrieb durch personelle Unterstützung von Ärztinnen und Ärzten aus dem Schwesterkrankenhaus in Bad Neuenahr oder durch externe Honorarärzte aufrecht zu erhalten.

Deshalb sieht sich der Träger aus wirtschaftlichen Gründen nicht länger imstande, ohne weitreichende finanzielle Unterstützung durch Krankenkassen und Land das St. Josef-Krankenhaus in der bisherigen Struktur weiterzuführen.

Die Marienhaus Unternehmensgruppe will gleichwohl am Standort Adenau festhalten. Nur ohne externe finanzielle Unterstützung sieht sie sich dazu nicht in der Lage. Die Pauschalförderung in Höhe von 400.000 Euro, die das Krankenhaus erhalten wird, weil es in die Liste der bundesweit 120 sogenannten bedarfsnotwendigen Krankenhäuser aufgenommen worden ist, reicht dafür bei Weitem nicht aus.

Pressemitteilung

Marienhaus Holding GmbH