Bericht der letzten Andernacher Stadtratsitzung

Andernach will weitereGanztagsangebote schaffen

Andernach will weitere
Ganztagsangebote schaffen

Neben der St. Stephan Schule in der Kernstadt, soll auch die St. Kastor Grundschule in Miesenheim eine Ganztagsschule werden. Foto: -UBU-

Andernach. Ganztagsschulen sind für viele Eltern wichtig. Die Betreuung der Kinder am Nachmittag ist notwendig, da oft Vater und Mutter arbeiten oder arbeiten müssen, um den Lebensunterhalt zu sichern. Das sehen auch die Mitglieder des Andernacher Stadtrats so, die sich in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig für zwei weitere Ganztagsangebote aussprachen. Bisher gibt es in der Andernacher Kernstadt mit den Grundschulen St. Peter und Hasenfänger zwei Ganztagsschulen, zudem gibt es in der Grundschule im Stadtteil Namedy ein Ganztagsangebot. Ab dem Schuljahr 2020/21 soll es auch in den Grundschulen St. Stephan in der Kernstadt sowie St. Kastor im Stadtteil Miesenheim ein solches Angebot geben.

Die Prognosen für beide Grundschulen weisen für die kommenden Jahre wachsende Schülerzahlen aus: Im aktuellen Schuljahr besuchen 177 Schüler die St. Stephan-Schule, im Schuljahr 2024/25 sollen es 275 werden. Die St. Kastor Grundschule in Miesenheim besuchen derzeit 106 Schüler. Dort wird bis zum Jahre 2024/25 ein Anstieg auf 135 Schüler erwartet.

Die Ausweitung dieses Angebots ist mehr als sinnvoll, so der einhellige Konsens im Rat. Die bestehenden Ganztagsschulen der Kernstadt seine am Rande ihrer Kapazitäten angelangt. „Die Ganztagsschulen stehen für eine umfangreiche Bildungsreform“, begrüßt Gerhard Masberg (CDU) und Ortsvorsteher von Miesenheim, die Einrichtung eines Ganztagsangebots in der örtlichen Grundschule. „Die Eltern wünschen ein solches Angebot“, sagte Hartmut Dressel (FWG). Als Ortsvorsteher von Namedy hat er erst kürzlich erleben dürfen, wie ein solches Angebot einen Schulstandort aufwerte. Die Grundschule, die noch im vergangenen Jahr kurz vor dem Aus stand, verfüge heute über solide Schülerzahlen. „Die Existenz einer Ganztagsschule ist für die Wahl des Wohnorts mitentscheidend“, betonte auch Axel Bartels (SPD). Bei den Beratungen der städtischen Gremien sprach man sich mehrheitlich dafür aus, neue Ganztagsschulen in der verpflichtenden Form über fünf Wochentage einzuführen. Auch in den Ferien soll es ein pädagogisches Angebot geben. Bei der verpflichtenden Form verteilen sich der Unterricht und zusätzliche pädagogische Angebote auf die Vor- und Nachmittage einer Woche. Die Teilnahme ist für alle Schüler verpflichtend.

Judith Lehnigk-Emden (FDP) geht das Angebot nicht weit genug. „Es kann nicht sein, dass Kinder, die bis 16 Uhr in der Schule sind, anschließend zu Hause noch Hausaufgaben erledigen müssen. Sie favorisiere für die Verbesserung von Bildungschancen aller Kinder in Andernach, nicht die hier geplante verpflichtende Form, sondern wie beispielsweise an den Rheinland-Pfälzischen Förderschulen üblicher Ganztagsschulform mit Nachmittagsunterricht. Sie forderte, bei der pädagogischen Gestaltung des Nachmittags an der verpflichtenden Ganztagsschule auch auf eine bedarfsgerechte Hausaufgabenbetreuung zu achten. Ein solches Angebot gäbe es bisher nicht an allen Andernacher Ganztagsschulen.

Die Verwaltung wird nun die weiteren Schritte für die Einrichtung der neuen Ganztagsschulen in die Wege leiten. Hierzu vorerst noch Gespräche mit den Schulleitungen, dem Schulamt, der ADD und den Elternvertretern an.