Die Jusos Koblenz wollen Verkehrsteilnehmer*innen gleichermaßen berücksichtigen

Ausbaufähig: Fußwege in Koblenz

Ausbaufähig: Fußwege in Koblenz

Auf der Balduinbrücke: Yasmin Khabbazeh und Norman Schneider zeigen anschaulich wo ein Sperrzaun zum Schutz der Fußgänger*innen platziert werden könnte.Foto: Jusos Koblenz

Koblenz. Alle Wege, auch mit dem Auto, starten und enden mit einem Fußweg. Wer zu Fuß geht, tut etwas für die eigene Fitness und die Umwelt und braucht zudem keine Parkplätze. Umso trauriger ist es, dass den Fußgänger*innen die geringste Aufmerksamkeit zuteil wird. Sie brauchen doch nicht viel: Sichere, breite und barrierefreie Wege. Ähnliche Bedürfnisse haben auch Fahrradfahrer*innen. Deswegen kommt es oft zu unliebsamen Begegnungen, weil für beide Gruppen nicht ausreichend mitgedacht wird.

Die Jusos Koblenz haben es sich zum Ziel gesetzt, diese beiden Gruppen stärker in die Debatte einzubringen: „Die Stadt wurde und wird immer durch die Frontscheibe des Autos her gedacht: Wo kann man fahren, wo parken und wie kommt man möglichst schnell, mit dem eigenen Auto von A nach B. Aber die Stadt wird erst dadurch attraktiv, dass man das Auto auch mal stehen lassen kann. Wir brauchen gute kurze Fußwege, ein sicheres sowie zusammenhängendes Radwegenetz und genügend Transportmöglichkeiten (z.B. im Busverkehr), dann wird sich der Autoverkehr ganz natürlich reduzieren“, so Norman Schneider, stellvertretende Vorsitzender der Jusos Koblenz, „Es kommt immer wieder zu Konflikten zwischen Radfahrer*innen und Fußgänger*innen, weil die Autos zu viel Platz verbrauchen. Das muss sich ändern“.

Der Anteil am städtischen Verkehr von zu Fuß gehenden Menschen beträgt rund ein Viertel (Fahrrad: neun Prozent) und kann in der Innenstadt und umliegenden Stadtteilen noch gesteigert werden, liegt doch vieles innerhalb eines zwei Kilometer Radius und ist im Normalfall recht zügig zu erreichen.

Yasmin Khabbazeh ist sauer: „Viel zu häufig müssen sich Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen die viel zu geringe Restbreite der Straße teilen. Dies führt unweigerlich zu Konflikten. Dabei kommt es grundlegend darauf an, dass alle Verkehrsteilnehmer*innen sicher an ihre Ziele kommen. Noch wichtiger ist es, dass sich alle Menschen gerne in ihrer Stadt bewegen und sich vor Ort wohlfühlen. Wir sind dabei, den Wandel zu einer modernen und attraktiven Stadt zu verschlafen.“

Exemplarisch für viele Stellen haben sich die beiden Kandidaten einige Stellen in der Stadt angeguckt und sind dort vor Ort mit den Bürger*innen ins Gespräch gekommen: „Viele wünschen sich, dass man zwischen den Arten der Fortbewegung wechseln kann und überall sicher und entspannt ankommen kann. Viele würden bei besseren Angeboten auf ihr Auto verzichten“, so Norman Schneider. Die stellvertretende Vorsitzende der Jusos Koblenz Yasmin Khabbazeh ergänzt: „Die Bereitschaft zu wechseln ist phänomenal. Jedoch müssen die Beziehungen der einzelnen Verkehrsteilnehmer*innen besser beachtet werden.“

So wurde am Rhein entlang eine Trennung des Fuß- und Radweges gefordert, was auch im Bezug auf Fahrradschnellstraßen wünschenswert wäre. Häufig haben Fußwege nicht die Regelbreite von zweieinhalb Metern oder werden durch parkende Autos teilweise blockiert. Besonders für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren reicht die Breite dann manchmal nicht mehr aus. Ein weiteres Problem ist die Rampe an der Balduinbrücke in Lützel: Hier fehlt eine bauliche Trennung, um zu verhindern, dass Fahrradfahrer*innen dort herunterfahren und dabei die Fußgänger*innen oder sich selbst gefährden. Die beiden Kandidaten sind sich einig: „In der Stadt gibt es viele Stellen, die es zu verbessern gilt. Wir wollen unseren Oberbürgermeister stärken, um diese Probleme anzugehen!“

Zur Stadtratswahl sind die beiden Kandidaten Yasmin Khabbazeh und Norman Schneider auf der Liste der SPD angetreten.

Pressemitteilung der

Jusos Koblenz