Keine Kita Gebühren für Januar

Ausschuss plädiert für Neubau am Campus

Ausschuss plädiert für Neubau am Campus

Das Gebäudeensemble der Geschwister-Scholl-Hauptschule und des Konrad-Adenauer-Gymasiums soll neu gebaut werden. Foto: CEW

Meckenheim. Turbulenzen gibt es häufig in Ausschuss- oder Ratssitzungen der meisten Städte. Auch in der Apfelstadt hörte man schon vielfältige Diskussionen zu verschiedenen Aspekten des gleichen Themas. In der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hingegen herrschte parteiübergreifend große Einigkeit. Die Hauptthemen waren die Januar-Gebühren für die Kindertagesbetreuung, die Neubaupläne auf dem Schulcampus und ein geplanter Dorfplatz für Altendorf-Ersdorf.

Auf diese Entscheidung hatten viele Eltern in Meckenheim gehofft und gesetzt: Einstimmig stimmten die Ausschussmitglieder für den Erlass der Gebühren für die Kinderbetreuung für den Januar. Bereits gezahlte Gebühren sollen verrechnet werden. Wie bereits einige Monate zuvor praktiziert, werden sich das Land und die Kommunen die Kosten für diesen Ausfall hälftig teilen, teilte Bürgermeister Holger Jung mit. Auch für den Erlass der Sondernutzungsgebühren für die Gastronomie und den Einzelhandel hoben alle Stimmberechtigten einhellig die Hand. Schmerzlich für die Stadtfinanzen sei der Schritt durchaus, aber er sei ein wichtiges Signal an die Gewerbetreibenden der Stadt, sagte der Bürgermeister.

Auch hinsichtlich der Sanierung des Campus gab es wenig Diskussionen.

Das älteste Gebäudeensemble, nämlich die Geschwister-Scholl-Hauptschule und das Konrad-Adenauer-Gymnasium, war zuletzt im Fokus einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung gewesen. In der Quintessenz zeigten die Zahlen deutlich, dass ein Neubau des Schulensembles die am wenigsten kostentreibende Lösung sein würde. Gebaut werden solle auf dem aktuellen Areal der Schule innerhalb von insgesamt rund fünf Jahren, hatte Bürgermeister Holger Jung in einem Hintergrundgespräch bereits verlauten lassen. Dieser Zeitplan wäre dann zu halten, wenn alle weiteren Schritte wie Ratsentscheidungen, Planer-Wettbewerb und Bau reibungslos liefen. Die beiden ebenfalls untersuchten Sanierungsvarianten wären nicht nur deutlich teurer gewesen. Die Sanierungen hätten je nach Variante zwischen sechs und elf Jahren gebraucht. Einen für manche überraschenden Vorschlag führte der Ortsausschussvorsitzende von Altendorf-Ersdorf vor den Ausschussmitgliedern aus. Mit einer großzügigen Spende von 40.000 Euro, die zweckgebunden dem sozialen Leben im Ort zugutekommen soll, wollen die Aktiven des Ortsausschusses mit Helfern einen Dorfplatz in der Mitte von Altendorf und Ersdorf bauen. Ins Auge gefasst hatten sie dazu den Erweiterungsbereich des Friedhofs, dessen Gelände zwischen dem bestehenden Friedhof und der Schule liegt. Der Zugang zum Dorfplatz soll über den Spielplatz realisiert werden. Vor etwa 30 Jahren habe die Kirche dieses Grundstück für den Fall einer notwendigen Erweiterung der Anzahl der Bestattungsplätze dazugekauft, erfuhr man vom Mitglied des Kirchenvorstands, Hermann Josef Holzhäuser. Mit der in den letzten Jahren feststellbaren Tendenz in Richtung Urnenbestattung oder einem Platz im dafür vorgesehenen Friedwald wird diese Fläche nun nicht mehr gebraucht.

Mit einem Abstand von etwa sechs Metern zum Friedhof stellte der Ortsausschuss erste Ideen eines Lavendellabyrinths, eines Biotops und eines Pavillons aus nachwachsenden Rohstoffen vor. Denkbar wäre eine Zusammenarbeit mit der Alanus-Hochschule, um einen Bau analog der Work-Box im neuen Gewerbegebiet umzusetzen, erklärte Soukup. Bei der Gestaltung des neuen Dorftreffpunkts sollen sich nach dem Wunsch des Ortsausschusses auch die Bürger mit ihren Vorstellungen beteiligen. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses sprachen sich einstimmig dafür aus, einen entsprechenden Vertrag zwischen Stadt und Kirche zu gestalten. Darin sollen die verschiedenen Aufgaben der Beteiligten wie Pflege und Verkehrssicherungspflicht geregelt werden. Die Kirche selbst würde das Land auf 10 Jahre gegen die Zusicherung der Pflege verpachten.