Stadtrat stimmte Vorhaben von Narren-Zunft und Kirmes- und Karnevalsgesellschaft begeistert zu

Bendorf erhält ein „Karnevals-Denkmal“

Bendorf. Ein „Karnevals-Denkmal“ wie im benachbarten Heimbach-Weis wird es auch bald in Bendorf geben.

Auf seiner jüngsten Sitzung in der Stadthalle stimmte der Rat begeistert dem Vorhaben von Bendorfer Narren-Zunft (BNZ) und Kirmes- und Karnevalsgesellschaft (KuK) zu, auf der Grünfläche an der Einmündung Untere Vallendarer Straße/Hauptstraße ein „Bendorfer Karnevals-(G)eck“ einzurichten.

In der Stadtratsvorlage steht u.a.: Dieses Eck soll die Bendorfer Bevölkerung zum Verweilen einladen und den Bendorfer Karneval repräsentieren.

Neben zwei Bänken in den Vereinsfarben blau und rot soll eine Informationstafel aufgestellt werden, die die Historie der Bendorfer Karnevalsvereine darstellt. Der Festausschuss, die Möhnen und auch frühere Karnevalsvereine werden hier erwähnt und auch Vereinsnachrichten ausgehängt.

Die Kosten für all das tragen die Vereine und sie sind auch für die Unterhaltung (Rasen mähen, Bäume und Sträucher schneiden) zuständig.

Den 55seitigen „Leitfaden zur Vorsorge und Bewältigung von Hochwasser- und Starkregenereignissen“ und den Evakuierungsplan stellte Wehrleiter Markus Janßen dem Rat auf einer Projektionswand vor.

Es geht um die Bereiche von Saynbach, Brexbach und Großbach.

„So etwas wie an der Ahr

wäre auch bei uns möglich“

„So etwas wie an der Ahr wäre auch bei uns möglich“, sagte Bürgermeister Christoph Mohr. Riesig ausweiten könnte sich der Großbach, durch den in der Innenstadt dann erst die Keller volllaufen.

Die Bevölkerung würde im Ernstfall u.a. durch zehn noch zu installierende Sirenen mit je 70 dbA (Lärm einer Hauptverkehrsstraße) gewarnt.

Und wenn durch Stromausfall der Mobilfunk nicht mehr funktioniert? Dafür haben die Bendorfer Feuerwehr schon jetzt vier Satellitentelefone und eins die Stadtverwaltung.

Bestellt sind 5000 Sandsäcke, die, wenn man sie gefüllt lagert, durch Feuchtigkeit faulen würden. Also sind fürs schnelle Füllen Maschinen notwendig. Für Spontanhelfer müssen Gerätschaften und Ausrüstung vorhanden sein und auch zwei Trinkwassernotbrunnen sind erforderlich.

Im Evakuierungsplan sind acht Zonen vorgesehen, unterteilt nach gefährdet und stark gefährdet. So müssten die Menschen im Pfadfinderlager Brexbachtal ganz frühzeitig evakuiert werden.

Die vorhandenen 200 Feldbetten sind im Ernstfall zu wenig. „Kaufen wir noch welche und lagern die ein und was muss noch investiert werden?“, fragte der Bürgermeister und weiter: „Die Sicherheit der Bevölkerung ist Aufgabe der Politik und kostet viel Geld, da sind Land und Bund in der Pflicht. Wir sind beim Definieren von Prozessen weit vorangekommen“, unterstrich Mohr und dankte dem Wehrleiter Markus Janßen.

Grünes Gewerbegebiet und

Sondergebiet Sportanlagen

46.000 Euro kostet die Aufstellung des Bebauungsplans „Engerser Landstraße Nord“, den der Stadtrat einstimmig beschloss. Auf dem 11,5 Hektar großen Gelände, das auch die Weiser Straße und somit die Stadt Neuwied tangiert, soll ein grünes Gewerbegebiet und ein Sondergebiet Sportanlagen entstehen.

In Gesprächen mit der Stadt Neuwied entwickelte man Ideen für das Sondergebiet Tourismus, so dass der nordwestliche Teil des Gebiets gemeinsam mit der Stadt Neuwied geplant wird.

Weitere Themen im Rat waren die Bebauungspläne „Unter dem Neubergsweg“ und Vierwindenhöhe. In die neue Satzung für Parkraumbewirtschaftung wurden die bestehenden Parkgebühren übernommen.

Diskussionen gab es um die Kosten für Verlängerung und barrierefreier Ausbau der Bushaltestelle „Im Stadtpark C“. Die soll laut Verkehrsverbund RheinMosel (VRM) ein Umsteigeplatz werden, so dass dort zwei Busse gleichzeitig halten. Dafür sind 40 Meter Länge zu wenig, 70 Meter sind notwendig.

Die für den Umbau ursprünglich angesetzten 150.000 Euro erhöhten sich auf 238.000 Euro. Eine Bodenuntersuchung ergab jetzt, dass dort eine 25 cm dicke Betonplatte liegt, die eine Barrierefreiheit verhindert und daher abgebrochen werden muss. Das kostet weitere 50 000 Euro, so dass die Gesamtkosten 294.000 Euro betragen. Dafür dürfte es vom Landesamt für Mobilität einen Zuschuss von 85 Prozent geben. Der Stadtrat genehmigte das Projekt bei einer Gegenstimme.

Neue Satzungen für Abwasser und Trinkwasser stellte Beigeordneter Bernhard Wiemer dem Stadtrat zur Abstimmung vor. Das Gremium genehmigte alles, wobei sich die Gebühren in einzelnen Bereichen minimal erhöhen oder auch niedriger werden.

Bürgermeister Mohr teilte mit, dass derzeit in Bendorf 145 ukrainische Flüchtlinge gemeldet sind, von denen 130 Leistungen vom Sozialamt bekommen, ab Juni jedoch vom Jobcenter. Dennoch ist die Stadt für die Unterbringung verantwortlich. „Im Krankenhaus Bendorf könnten bis zu 50 aufgenommen werden, eine Erweiterung ist möglich“, erklärte der Bürgermeister.