Neujahrsempfang der CDU Cochem-Zell

Bernhard Vogel setzt aufengagierte Gemeinsamkeit

Bernhard Vogel setzt auf
engagierte Gemeinsamkeit

Die Kreis-CDU konnte zum traditionellen Neujahrsempfang den Ehrengast Bernhard Vogel als Festredner begrüßen.Fotos: TE

Bernhard Vogel setzt auf
engagierte Gemeinsamkeit

Der renommierte Politiker und Ehrengast Bernhard Vogel referierte zum Thema Wiedervereinigung.

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engagierte Gemeinsamkeit

Kreisvorsitzende Anke Beilstein hieß die Gäste willkommen und formulierte einen Rückblick auf das vergangene Jahr.

Bernhard Vogel setzt auf
engagierte Gemeinsamkeit

Der Bundestagsabgeordnete Peter Bleser sprach das Schlusswort und warb für neuen politischen Mut.

Faid. Mit einem politischen Hochkaräter als referierenden Ehrengast konnte in diesem Jahr die Kreis-CDU um ihre Vorsitzende Anke Beilstein zum Neujahrsempfang im Faider Bürgerhaus aufwarten. Denn kein Geringerer als Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, machte zu dieser Traditionsveranstaltung seine überaus geschätzte Aufwartung. Diese Tatsache untermauerte nachdrücklich der große Besucherandrang beim Empfang, denn mit dem mittlerweile 87 Lenze zählenden Ehrengast, konnten die Cochem-Zeller Christdemokraten einen hochverdienten und vielfach ausgezeichneten Politikwissenschaftler mit über 50 Jahren politischer Erfahrung willkommen heißen. Und das der beliebte Demokrat immer noch einen hohen Stellenwert in den Herzen und Köpfen der Menschen einnimmt, zeigten die stehenden Ovationen der Anwesenden, mit dem sie den CDU-Oldie zunächst begrüßten und später auch verabschiedeten. Doch bevor der Ehrengast das Podium betrat, ergriff zunächst die CDU-Kreisvorsitzende das Wort und beschäftigte sich mit einer Art Almanach 2019. In diesem zeigte sie nochmals alle wichtigen politischen Ereignisse, auch einhergehend mit den Verlusten der CDU bei der vergangenen Wahl auf. Ihr Ziel wäre es künftig die Zusammenarbeit mit der FDP noch zu intensivieren, weil sie in der Gemeinschaft mit den Liberalen eine positive und anzustrebende politische Zukunft für Rheinland-Pfalz sieht. „Aber Dank einem funktionierenden Austausch ist auch eine gute Arbeit im Kreistag mit den anderen Fraktionen möglich“, so Beilstein. „Kompromissfähigkeit ist keine Schwäche sondern eine Tugend“, führte sie weiter aus und verwies auf jene Menschen, die nur noch in Kategorien wie schwarz oder weiß und gut oder böse unterscheiden würden. Eine solche Spaltung sei gefährlich und werde bei aktuellen Themen wie beispielsweise dem Klimaschutz vorangetrieben. „Bei anhaltender Verunsicherung und undefinierbaren Ängsten auf der Suche nach einfachen Antworten, hat die politische Mitte in Thüringen 30 Jahre nach der Wiedervereinigung die Mehrheit verloren“, fuhr die Fraktionsvorsitzende fort und appellierte für eine Strategie gegen eine Spaltung und für eine Zusammenführung der Menschen. Vier Jahre vor dem Mauerfall begrüßte Bernhard Vogel Anke Beilstein bei seinem Besuch noch als Moselweinprinzessin, an den die Gastgeberin anhand eines schwarz-weiß Fotos angenehm erinnerte, bevor dann der Ehrengast zum Thema „Wiedervereinigung Deutschlands“ referierte. Dies gelang dem altgedienten Sympathieträger mit Bravour, als er mit den Augen eines Wissenschaftlers und Zeitzeugen in die Materie einstieg, die damalige politische Lage detailliert analysierte und in Form von Zitaten wirtschaftliche und politische Entscheidungsträger jener Zeit beschrieb und zu Wort kommen ließ. Sein Tenor: „Das Grundgesetz ist konkurrenzlos gut, aber es bedarf genügend Demokraten, damit es eine Zukunft hat!“ „Bei der Wiedervereinigung hat man sich zu wenig Zeit genommen um sich zu verstehen“, resümierte Bernhard Vogel und ergänzte zum Thema Neuaufbau: „Es gab zwar ein Ministerium für gesamtdeutsche Fragen, aber kein Ministerium für gesamtdeutsche Antworten!“ Sorge bereitet dem Ehrengast aktuell die AfD, die sich für ihn als gesamtdeutsches Problem darstellt. Deren Programm und Personal würden jegliche Zusammenarbeit verbieten. Ihre Wähler müsse man zurückgewinnen. „Angst ist ein schlechter Ratgeber und wer sich vor der Zukunft verschließt hat schon verloren“, so Vogel. Diesbezüglich ist in seinen Augen Engagement und nicht das Klagen über die Schlechtigkeit der Zeit gefragt. MdB Peter Bleser gehörte das Schlusswort, bei dem er sich politisch den Mut der 90er Jahre zurückwünschte. Weiterhin sollte man auf NATO-Sicherheit setzen und sich im Inland kompromisslos gegen Angriffe auf den Rechtsstaat stellen. Der Beschluss zum Klimawandel sei volkswirtschaftlich sinnvoll, wobei diesbezüglich vor allem der ländliche Raum durch technische Innovationen profitieren könnte. Damit ließe sich letztendlich auch der Wandel gewinnbringend meistern.